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Das hat ja gedauert...


...werden sich einige aktive (BAFF-)AktivistInnen denken. Da hat der Rote Stern wieder ordentlich Dampf abgelassen, lässt Leichen einbalsamieren, pöbelt und verschwindet wieder.

Zum Juni-Text
Aber lassen wir die Kirche im Dorf: Wir haben uns Gedanken über das BAFF (Bündnis aktiver Fußifans) gemacht und das zählt. Der Inhalt des Juni-Textes ist okay, aber an ein, zwei Stellen lässt die Art und Weise der Kritikführung erheblich zu Wünschen übrig.

„Einholen ohne Überholen!“
Drei Menschen (leider sagt die Zahl schon viel über das Interesse aus!) aus dem RSL-Dunstkreis trafen sich im verschneiten Winter und fragten sich: Ist das BAFF sinnvoll? Brauchen wir als Roter Stern Leipzig BAFF? Optional: Was wollen wir mit BAFF erreichen?
Wir können an dieser Stelle kein kohärentes Konzept für die BAFF-Zukunft darbieten, aber ein paar Sachen haben wir schon zu sagen.

Die BAFF-Ausstellung finden wir prinzipiell gut und werden uns bemühen sie in unserer Stadt zu präsentieren. Die Frage, die sich uns stellte: Brauchte die Ausstellung unbedingt das Label BAFF. Sicherlich war es damit leichter an Kohle und diverse Infos zu kommen, jedoch wären diese Tatsachen ein recht dünner Legitimationsgrund für das BAFF. Daher möchten wir diese Ausstellung nicht als transparente BAFF-Aktivität überbewerten. An dieser Stelle sei eher dem Engagement von Einzelpersonen gehuldigt, die sich da bravourös - ohne die inhaltliche Qualität zu diesem Zeitpunkte bewerten zu können – ins Zeux gehangen haben. Prima!

Zurück zur BAFF-Frage: Ein Leben mit BAFF ist sicherlich besser als ein Leben ohne BAFF! Wenn sich das Bündnis um mehr Transparenz und eine weitere Vernetzung kümmert, dann ist dies sicherlich kein Fehler – ein zukunftsfähiges Konzept stellt dies sicherlich nicht dar. Die bloßen Treffen aller halben Jahre sind nun wahrhaft, die persönlichen Kontakte abgerechnet, kein Grund durch die halbe Republik zu kutschieren.

Hier in diesem D-Land gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen den Fans schwierig. Viele sind gar nicht daran interessiert was unter dem Denkmantel Fußball sich noch alles verbirgt und wenn, dann haben sie in ihrer „Region“ zu tun. Es fehlt die progressiv-kritische Masse unter den Fans und es gelangen offensichtlich zu wenige Impulse zum BAFF. Daher muss es folgerichtig sein, dass hier im beschaulichen Leipzig wenig ankommt. Wenn da nicht die Transpi-Initiative bei Chemie anlässlich der FARE-Woche gewesen wäre, dann sähe es noch düsterer aus mit sichtbaren Aktionen im baffschen Sinne.

Aber die Grenzen des Machbaren sind eng gesteckt. Das der Rote Stern nichts zur Ausstellung beigetragen hat, liegt garantiert nicht nur am fehlenden Interesse, sondern auch an dem blanken Fehlen der freien Minute. Nochmals sorry!

Was wir wollen!
Auch im nächsten Jahr findet eine Aktionswoche des FARE statt. Zu dieser Gelegenheit möchten wir dem BAFF nahe legen, die Problematik der „Überwachung im Stadion“ zu thematisieren.
Seit dem 11. September fühlen sich einstige „Terroristen-Anwälte“ und ihre Behörden genötigt, die Giftschränke zu öffnen. Die daraus entschwindenden „Sicherheits-Pakete“ betreffen in härtesten Ausmaße die MigrantInnen in diesem D-Land. Die Vergangenheit zeigte, dass auch der Fußball-Fan besonders vom Staate bedacht wird. Wir sind der Meinung gerade dieses Themenfeld in München zu diskutieren. Wir wünschen uns, dass nach diesem Treffen unsere Forderungen klar sind und wir die FARE-Woche damit inhaltlich schärfen.

Uns ist klar, dass es im Fußballstadion ein gewisses Gewaltpotential gibt, diese Sportart ist aggressiv. Sie jedoch per se als gewalttätig abzustempeln, ist höchst zweifelhaft. Wenn die SpielerInnen oder Fans sich Gewaltexzessen hingeben, dann ist nicht der Fußball dafür verantwortlich. Er dient nur als Vehikel für gesellschaftlich Probleme, die manchmal einer irrationalen Lösung harren. Eine Einschränkung sei erlaubt. Wenn Nazis das Stadion besuchen, ist ein entschlossenes Entgegentreten notwendig.

Wir glauben, dass der Großteil der Fans an sich recht vernünftig sein könnte – jemand muss ja mal an das Gute im Menschen glauben. Die Sicherheitsspirale kann doch kaum noch weiter gedreht werden. Jedes Wochenende werden zehntausende Fans wie Vieh durch die Republik transportiert, bedacht mit beweglichen grünen Zäunen, das raubt uns Fußballfans den Spaß. Dadurch verliert unser Lieblingssport in einem Maße an Charakter, dass es Zeit wird zu handeln. Wir sind gegen BGS-Kessel, ED-Behandlung, Video-total, Stadionverbote wegen Nichtigkeiten! Wir sind für Selbstbestimmung und das bitte auch 15:30 Uhr am Sonnabend oder wie in unserem Falle bei Spielen von Chemie Leipzig.

Das Bild des alles zerstörenden Hooligan dient der omnipräsenten Polizei als Legitimationsgrundlage für ihren Dienst im Stadion und darum. Wir lehnen das Hooligantum samt seiner „Gewaltkultur“ ab. Wenn Männer glauben sich Woche für Woche untereinander messen zu müssen, dann können wir das jedoch tolerieren.

Die These, dass die Nichtpräsenz von Polizei und Sicherheitsdiensten zwangsläufig zu Gewaltexzessen zwischen den Fans führen würde, halten wir für äußerst fraglich.
Das Stadion gehört uns und nicht den Sicherheitswahnsinnigen. Die Fans sind garantiert in vielen Situationen wesentlich vernünftiger als hochgerüstete Befehlsempfänger, die gewissenlos den Vorgaben ihrer Chefs gehorchen.

Wir sehen uns in München und hoffen auf eine fruchtbare Diskussion im Vorfeld der Festivität.

3 Freaks aus dem Umfeld des Roten Stern Leipzig. (Januar 2002)


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