Spurlos verschwunden
SV Störmthal 0815 - Roter Stern Leipzig
Zu einem handfesten Skandal kam es am 11. 11. im Rahmen
des Gastspieles des Roten Stern im beschaulichen Störmthal.
Wieder einmal war es der berüchtigte Anhang des Connewitzer Kiezvereines,
der den Fußballsport mißbrauchte, um sich selbst eine Bühne
zu schaffen und gebührend in Szene zu setzen. Opfer dieser Hooligänse
wurde an diesem Tage der Besitzer der Störmthaler Vereinsgaststätte
Archie Krampe*. Aufgrund der Witterungsbedingungen hatte ein Großteil
der mitgereisten Zecken bereits zu dieser mittäglichen Stunde mit
der Aufnahme von warmer Flüssignahrung (Glühwein) begonnen.
Die strömten in Massen in meinen Laden und alle hatten sie
nur diesen einen Wunsch. Als ich die jungen Leute darauf aufmerksam machte,
daß es hier in Störmthal nicht üblich ist Getränke
aus einer Gaststätte mit nach draußen zu nehmen, wurde ich
von denen auf das Übelste beschimpft. Mir war die ganze Sache dann
nicht mehr geheuer und ich ließ sie machen. Daß ich so nicht
alle Glühweintassen zurück bekomme, war mir zu diesem Zeitpunkt
eigentlich schon klar so Krampe*. Und tatsächlich sollen am
Ende über zwanzig dieser wertvollen Tassen spurlos verschwunden sein.
Kein Einzelfall, wie man von den zuständigen Behörden
erfährt. Schon seit Jahren soll es in den Sportlerklausen Leipzigs
einen auffälligen Geschirrschwund geben, wenn der Rote Stern zu Gast
ist, behauptet zumindest Polizeichef Rolf Müller. Wir haben
Erkenntnisse darüber, daß einige Hardliner fast ihr gesamtes
Geschirrsortiment auf illegale Weise zusammen gestellt haben. Wir werden
sämtliche rechtsstaatlichen Mittel ausschöpfen, um diesem Treiben
Einhalt zu gebieten und diese Straftäter zur Rechenschaft zu ziehen.
Hier ist allerdings auch der Gesetzgeber gefragt! Sachsens Innenminister
Klaus Hardraht sieht indes die innere Sicherheit akut gefährdet und
regte jüngst die Bildung einer Sonderkommission an. In einer sogenannten
SoKo Tasse könnten einige Beamte des BKA offiziell die
Ermittlungen im Connewitzer Milieu aufnehmen. Ob es so wirklich gelingen
kann das engmaschige Netzwerk dieser laut Hardraht kriminellen Vereinigung
zu zerschlagen bleibt zumindest fraglich. Da sind schon einige schwere
Jungs dabei. Die lassen sich nicht so einfach in die Karten scheißen
muß Müller auf Nachfrage eingestehen.
Einer der mutmaßlichen Anführer der Bande, in Szenekreisen
nur als Jenenser* bekannt, weiß abscheuliches zu berichten: Angefangen
hat das damals noch in der 3. Kreis. Wir sind mit dem Stern auswärts
gefahrn, haben viel gesoffen und ne Menge Spaß gehabt.
Eines Tages kamen wir völlig rotz aus Liebertwolkwitz zurück
und ich merkte erst zu Hause, daß ich immer noch meine Tulpe bei
mir hab´. Das war für mich wie ein Zeichen. Zwei Pils
später redet er Tacheles: Ich behalte nicht alles selber. Über
das Internet habe ich Leute kennengelernt, die sich sowas ne ganze
Stange Geld kosten lassen. Ein Typ aus Neuseeland z.B. hat bei mir einen
von diesen extrem seltenen Bierkrügen aus Lützschena in Auftrag
gegeben. Ja, ich kann sagen, daß ich daraus ein Geschäft gemacht
habe. Daß sein Roter Stern weiterhin von Erfolg zu Erfolg
eilt und noch einige weitere Aufstiege verzeichnet möchte Jenenser*
überraschender Weise nicht: Klar würd´ichs
den Jungs gönnen. Aber wenn wir immer weiter aufsteigen und immer
bekannter werden, mit immer mehr Leuten auswärts fahren, lassen die
sich irgendwann in den Klausen noch einfallen Pfand zu nehmen! Und das
wäre fatal ...
* Name geändert
P.S.: Am Ende siegt ja doch irgendwie immer der Sport und meistens ja
auch der Rote Stern, so auch diesmal. Völlig ungefährdet schossen
unsere Jungs die Störmthaler mit 3-0 ab und nahmen beim X-ten Gastspiel
dort wie immer alle Punkte mit.
Manager
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