Editorial
Mahlzeit,
hier ist es also wieder, Euer Prasses Erben. Schon das 13te, und wie
schon die letzten beiden, monatlich pünktlich auf den Tisch geflattert.
Dass es etwas Arbeit macht, Euch das Heft in diesen Abständen zu
liefern, war allen Beteiligten von Anfang an klar. Deshalb haben sich
ja auch Ende des letzten Jahres 7 Leute zusammengefunden, um die neue
PE-Redaktion zu bilden. Arbeitsteilung war das Schlagwort. Nicht mehr
so ein Stress, verbesserte Aktualität mit der Möglichkeit, auf
Vorkommnisse im Vereinsumfeld direkt reagieren zu können sowie durch
die Verteilung der Lasten auf mehrere Schultern eine ansprechendere Optik
waren die Ziele. Wow!
In der Tat passiert im Verein so einiges, was durchaus als Thema im P.E.
seinen Platz hätte. Ich denke da explizit an die aktuell am gewaltig
brodeln befindliche Diskussion über Sinn und Anspruch unseres Vereins,
das leidige Sportplatzproblem, gerade abgeklungene Sexismusdebatten (puh,
Glück gehabt!), die sportliche Krise der Ersten Mannschaft, von Fanclubs
veranstaltete Politische Informationsveranstaltungen oder den gewaltigen
Aktionismus sog. St. Pauli-Fans in Leipzig und Umgebung. Genug Stoff also,
um monatlich ein fettes Heft mit lesenswertem Inhalt und künstlerisch
wertvollem Äußeren auf den von Fanzines nicht wirklich gesättigten
Markt zu werfen. Das bedeutet natürlich auch etwas Zeitaufwand, mensch
müsste sich mal hinsetzen, sich mit der Materie auseinandersetzen,
nachdenken, schreiben, arbeiten. Entschuldigt, ich dachte, Ihr wäret
dazu fähig.
Ich danke hiermit allen, die nichts gemacht haben. Allen, die keine Artikel
geschrieben haben. Allen, die immer ein Problem mit den Spielberichten
haben und dann doch lieber das 7. Mal die Woche saufen gehen, statt mal
selber was zu Papier zu bringen. Allen, die beim Plenum stundenlang über
den letzten Scheiß reden können ohne zu irgend einem Ergebnis
zu kommen. Allen, die keine Lust hatten, sich am Layout zu beteiligen,
obwohl selbst mehrmals angekündigt. Allen, die groß getönt
haben, sie kümmern sich um geregelteren Vertrieb und Anzeigenkunden,
damit wir nicht jedesmal fett miese machen. DANKESCHÖN!
Auf diese Art und weise lässt sich der eingeschlagene Weg des P.E.
nicht weiter beschreiten, ein monatliches Heft ist inhaltlich belang-
bis sinnlos, verdient den immensen Aufwand von künstlerischer Layoutgestaltung
mitnichten und wird in dieser Form am 15. April nicht erscheinen. So macht
das Alles keinen Spaß mehr, und ich denke, dass es beim Fanzinemachen
zu nicht unbedeutenden Teilen auch darum gehen sollte. Mal sehn ob und
vor allen Dingen wann irgendwas passiert.
PROST UND SCHLAFT SCHÖN
Axel Jüptner
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