Baff
Raus aus dem Abseits
Erste bundesweite Demonstration aller Fußballfans
in Berlin
Fans aller deutschen Fußballvereine treffen sich am 11. Mai 2002,
um 12.00 Uhr, am Alexanderplatz zur gemeinsamen Demonstration. Ziel ist
es den vorherrschenden Situationen im Fußball Einhalt zu gebieten.
Die FORDERUNGEN WURDEN IN DREI Punkte aufgeteilt.
- Fußballfans sind keine Verbrecher. Als Fußballfan fühlt
man sich zunehmend großen Repressionen seitens der Polizei ausgeliefert.
Kein Spieltag vergeht, an dem nicht eine Fangruppe menschenunwürdige
Behandlungen seitens der Staatsmacht über sich ergehen lassen muss.
Gegen diese Willkür seitens der Polizei demonstrieren wir gemeinsam.
- Die Mediendiktatur welche im Fußball herrscht, wird ebenso angeprangert.
Die Vereine lassen sich vom Fernsehen Anstoßzeiten vorschreiben,
so dass die Fans nicht langfristig planen können. Besonders hart
ist dies in der 2.Bundesliga, in der es das verhasste Montagsspiel gibt.
Besonders Auswärtsfahrten werden dadurch unmöglich gemacht.
Die Vereine halten sich dezent raus, kassieren Ihre Fernsehgelder und
kümmern sich kaum um das Wohl Ihrer eigenen Fans.
- Tradition statt Kommerz ist besonders in der früheren Vergangenheit
ein Thema unter den Fans gewesen. Nachdem Vereinsfarben verfälscht
wurden, sind nun auch traditionsreiche Stadien, wie der Hamburger Volkspark,
umbenannt worden. Der Einfluss der Sponsoren auf Fanartikelherstellung
und Vereinsfarben ist fraglich. Auch die Gründung von KgaAs und
GmbHs sind fraglich, da die Mitglieder so weniger Mitspracherecht erhalten.
BÖFF
IS ANYBODY OUT THERE?
Bei dem diesjährigen B.A.F.F.-Wintertreffen wurde die Idee eines
österreichischen Fannetzwerkes - jenseitig von Vereinsklüngelei
und ÖFB BLABLA - angedacht. Gemeinsam mit Leuten vom Wiener Sportklub,
Blau-Weiss-Linz, LASK Linz, Faninitiative Innsbruck und den Verrückten
Köpfen wurde diese Idee aufgegriffen und diskutiert (sorry wenn ich
jemanden vergessen habe). Ergebnis dieser Diskussion war die Bereitschaft
sich auf ein Treffen im März zu einigen um mögliche Themengebiete
zu besprechen. IS ANYBODY OUT THERE ist ein Versuch, eine
Vernetzung von interessierten Einzelpersonen und Fangruppen in Österreich
zu organisieren, um gegen den um sich greifenden ordnungspolitischen Wahnsinn
und teilweise offenen Rassismus im österreichischen Fußball
etwas entgegenzusetzen und gemeinsam Strategien dagegen zu entwickeln.
Im März soll ein Treffen in Linz stattfinden (Ort und Zeit fehlt
noch), um die weitere Vorgangsweise abzustecken und Themenschwerpunkte
zu fixieren.
Themengebiete:
- Kommerzialisierung und deren Auswirkungen auf uns Fans - Stichwort:
Anstoßzeiten, Erhalt von Stehplätzen, Namensverkauf (z.B.
FC Tirol Milch im Tirol Milchstadion am Tivoli in Innsbruck,), Eintrittspreise
als Ausschlusskriterien
- Rassismus in den Stadien und in den Vereinen - And planing ACTION
AGAINST (z.B. FARE Action Week).
- Umgang der Bundesliga und der offiziellen Fankoordinatoren
mit uns als Fans und Fangruppen - siehe letztes Treffen in Klagenfurt,
wo zahlreiche Fangruppen (Ultras 88 Rapid, Unione Salzburg, usw..) anwesend
waren und wieder einmal verschärfte Sicherheitsrichtlinien präsentiert
bekommen haben, die nicht tragbar sind. Es gab keine bzw. kaum Kritik.
Wir machen bei solchen Pseudodemokratiespielchen nicht mehr mit und
sagen es reicht!
- Polizei - Unser aller Freund und Helfer
Die oben genannten Themengebiete haben natürlich auch politische
Relevanz. Aus diesem Grund möchten wir darauf hinweisen, dass dieses
Netzwerk auch politische Positionen erarbeiten wird, denn im Gegensatz
zu vielen anderen Fangruppen behaupten wir, Fanarbeit ist politische bzw.
sozialpolitische Arbeit.
Faninitiative Innsbruck (Kontakt: cordoba78@hotmail.com)
Fußball zuerst für Deutsche?
Der Freistaat Sachsen macht einen Rückzieher: Ein geplantes Arbeitsverbot
für Nicht-EU-Ausländer im Sport ist abgemildert worden. Das
Innenministerium hat damit auf massive Kritik reagiert. Nach einer Übergangregelung
kann nun eine Aufenthaltsgenehmigung für entsprechende Sportler erteilt
oder verlängert werden, wenn Vereine in überregionalen Ligen
spielen. Die Regelung ist zur Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen
getroffen worden, sagte der Sprecher des Ministeriums. Von den sächsischen
Sportorganisationen, auch vom Fußballverband, sei Zustimmung gekommen.
Landessportbund-Präsident Hermann Winkler begrüßte das
Einlenken: Mit der nunmehr veröffentlichten Übergangsregelung
wird die Chancengleichheit für sächsische Vereine wieder hergestellt.
Sobald sich die 16 Länder auf eine bundeseinheitliche Verfahrensweise
verständigt haben, will Sachsen die Bestimmung wieder kassieren.
Das Thema dürfte die nächste Innenministerkonferenz im Mai beschäftigen.
Sachsen-Anhalt hingegen will aus sportpolitischen Gründen
allen Profi- und Amateurvereinen die Möglichkeit geben, auch Nicht-EU-Sportler
einzusetzen.
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