Überschriften fallen mir schwer
Die nunmehr monatliche Erscheinungsweise unserer schönen Zeitschrift
bringt der Leserschaft zweifellos etwas mehr Aktualität. Für
den Schreiber bedeutet das aber permanent schreibenswertes Material zu
sammeln und ständig auf der Hut zu sein, um ja den Redaktionsschluss
nicht zu verpassen. Doch wenn das Heft erst frisch gedruckt zum Verkauf
angeboten wird, sind alle Mühen und Anstrengungen vergessen.
Nachdem zu Beginn des Jahres etliche Fußballspiele
den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer fielen, wurden im Monat
März doch fast alle Partien ausgetragen. So führte mich der
Weg ein zweites Mal in Leipzigs Norden (der erste Termin musste wegen
Ertrinkungsgefahr auf dem Spielfeld abgesagt werden), wo ich das Pokalhalbfinale
der B-Jugend zwischen den Mannschaften von Rotation 1950 II und vom SSV
Stötteritz leiten sollte. Die Rotationer, bekanntlich Staffelgegner
unserer B-Jugend-Mannschaft in der 2. Kreisklasse, hatten die vergangene
Saison zwar eine Altersklasse tiefer in der C-Jugend aber dafür drei
Spielklassen höher gekickt. Die Stötteritzer wiederum reisten
als unangefochtener Spitzenreiter der Stadtklasse an, so dass mir ein
anspruchs- und niveauvolles Spiel bevorstand. Die Stötteritzer Jungs,
die fast durchweg einen Kopf größer und auch sonst etwas kräftiger
gebaut waren als ihre Gegner, bestimmten von Anfang an das Spiel, scheiterten
aber meist an der gut organisierten Abwehr von Rotze Fuffzch. Diese versuchten
das eine oder andere Mal gefährlich zu kontern, was aber auch nicht
zum gewünschten Erfolg führte. So blieb es bis zur Pause beim
0:0. In der 2. Halbzeit sahen die zahlreich anwesenden Eltern einen wahren
Sturmlauf der Mannschaft vom SSV. Rotation II konnte sich nur 3 mal
befreien. Das reichte, um einen beruhigenden 3:0 Vorsprung herauszuschießen.
Damit waren die Stötteritzer moralisch am Boden und Rotation II
dort, wo unsere I. Herrenmannschaft noch hin will, im Pokalfinale.
Auf dem Weg dorthin trifft sie aber noch auf die Mannschaft
von Blau-Weiß Leipzig II. Der ehemals von Heiko Schnarhelt
(seinerzeit auch Libero beim Roten Stern) trainierte Unterbau der Bezirksklasse-Mannschaft
aus Leipzig-Kleinzschocher kann an guten Tagen jeden schlagen, an schlechten
Tagen jedoch auch jämmerlich verlieren. Einen mittelmäßigen
Tag erwischten die Blau-Weißen im Spiel gegen 1886 Markkleeberg.
Zwar gewannen sie das Match gegen den potentiellen Absteiger mit 2:1 und
sie waren auch technisch überlegen aber am Ende war es nur ein glücklicher
Sieg, da die Markkleeberger ersatzgeschwächt antraten und sich während
des Spiels auch noch auf 9 Spieler dezimierten.
Eine weitere II. Herrenmannschaft, wo sich die Spieler für
ihre höherklassige Erste anbieten wollen ist die Mannschaft vom VfB
Zwenkau. Dieses Team, gespickt mit jungen hungrigen Spielern traf bei
schönstem Schmuddelwetter und holprigem Geläuf (Rasen war kaum
noch da) auf den TSV Böhlitz-Ehrenberg. Die Böhlitzer spielten
lange Zeit eine Klasse höher in der Bezirksklasse. Doch durch mangelnden
Nachwuchs war der Abstieg vor ein paar Jahren nicht zu verhindern. Die
Mannschaft ist wesentlichen zusammengeblieben und hat nun einen sicheren
Mittelfeldplatz inne. Im Spiel gegen die Zwenkauer standen nachweislich
nur zwei Spieler auf dem Platz, die noch nicht für eine Altherrenmannschaft
berechtigt waren. Einer davon war der Torwart, so dass man von einem Sturmlauf
der jungen Zwenkauer ausgehen konnte. Aber weit gefehlt. Die alten Herren
spielten eine technisch feine Klinge, setzten gekonnte Doppelpässe
und effektives Dreieckspiel ein, wie ich es sonst selten in der Stadtliga
gesehen habe. Folgerichtig hebelten sie die Zwenkauer Abwehr gefährlich
aus und führten zur Halbzeit verdient mit 2:0. Im zweiten Spielabschnitt
war man dann mit verteidigen und Bälle wegschlagen beschäftigt,
was gegen einen blind anrennenden Gegner auch recht gut gelang. Mit Glück
und Geschick wurde der Vorsprung über die Zeit gerettet.
Regeln über Regeln
Für alle Sportfreunde, die schon immer etwas über
die Regel 4 wissen wollten, sich aber nie zu fragen trauten wende ich
mich diesmal dieser kleinen aber feinen Regel zu, die da heißt:
Ausrüstung der Spieler.
Die zwingend vorgeschriebene Grundausrüstung der Spieler
besteht aus einem Trikot, kurzen Hosen (werden Thermohosen getragen, müssen
sie mit der Hauptfarbe der Hosen übereinstimmen, schließlich
soll die Mannschaft nicht wie ein bunt gewürfelter Haufen rumrennen),
Stutzen, Schienbeinschützer und Fußbekleidung (dieser Begriff
steht so in den Regeln und soll vermutlich auf Schuhe hindeuten).
Kleidungsstücke oder Ausrüstungsgegenstände,
die für den Spieler oder einen anderen Spieler gefährlich werden
können, dürfen nicht getragen werden. Dazu gehören vor
allem Schmuck und Piercings, die frei zugänglich sind. In letzter
Zeit wird dies stärker kontrolliert, da es in der Vergangenheit zu
unschönen Verletzungen kam. Von einigen Spielern wird man öfters
auf die eigenen Ohrringe angesprochen, doch Schiedsrichter dürfen
ihren Schmuck auch weiterhin tragen.
Trägt ein Spieler einen Gipsverband, so ist einzig allein der amtierende
Schiedsrichter befugt zu entscheiden, ob dieser Verband eine Gefahr für
die anderen Spieler darstellt und ob der betreffende Sportfreund am Spiel
teilnehmen darf oder nicht.
Die Trikots der Mannschaften haben sich gut zu unterscheiden
und müssen sich auch von der Farbe der Schiedsrichterhemden abheben.
Der Torwart muss sich in der Farbe seiner Sportkleidung von allen anderen
Spielern, vom Schiedsrichter und von dessen Assistenten unterscheiden.
Der Spielführer einer Mannschaft muss zu seiner Kennzeichnung eine
Armbinde am Oberarm tragen.
Nach wie vor ist die Hauptfarbe für unsere SR-Hemden
Schwarz. Alle anderen Farben, die es so gibt, sind möglich, aber
nicht vorgeschrieben. Tritt also eine Mannschaft in schwarzen Trikots
an, kann sie immer noch damit rechnen, so nicht spielen zu dürfen.
Der allgemein tätige Schiedsrichter hat aber inzwischen mindestens
ein grünes Hemd.
Der Schiedsrichter prüft vor dem Spiel die Ausrüstung
der Spieler. Stellt er dabei Unzulänglichkeiten fest, fordert er
den betreffenden Spieler auf, diese abzustellen. Kommt dieser der Forderung
nicht nach, darf er nicht am Spiel teilnehmen. Wird während des Spiels
ein Mangel festgestellt, soll der Spieler in der nächsten Spielunterbrechung
vom Feld geschickt werden, um diesen Mangel abzustellen. Er darf erst
wieder teilnehmen, wenn der Referee die Ausrüstung nochmals geprüft
hat. Dies ist jedoch nur wieder in einer Spielunterbrechung möglich.
Betritt der betreffende Spieler ohne Zustimmung des Unparteiischen den
Platz, so ist er durch Zeigen einer Gelben Karte zu verwarnen. Das Spiel
wird dafür unterbrochen und mit indirektem Freistoss für die
gegnerische Mannschaft fortgesetzt.
Das Spielen mit normalen Schuhen ist gestattet, sofern diese
keine Gefährdung für andere Spieler darstellen. Das Spielen
ohne Schuhe ist jedoch nicht erlaubt und wird mit einer Verwarnung (Gelbe
Karte) und einem indirekten Freistoss streng geahndet. Verliert ein Spieler
im Zusammenhang mit der Torerzielung einen Schuh, so ist der Spieler aber
nicht zu bestrafen und das Tor anzuerkennen.
Immer gut sitzende Fußbekleidung wünscht Euch
M. S.
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