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Stern Roter Stern
TSV 1893 Leipzig-Wahren vs. RSL Erste Herren  1:4
30.4.2009 August-Bebel-Kampfbahn
DFB-Stadtpokal, Achtelfinale

Für Roter Stern ging es im Pokal-Achtelfinale zum Tabellen-10. der 1. Kreisklasse TSV Wahren, ein klassenniederer Kontrahent also, gegen den die nächste Runde eigentlich Pflicht war. Jedoch hat der Pokal ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und die Wahrener hatten in der Runde zuvor auch schon mächtig aufhorchen lassen, als sie den ambitionierten Stadtligisten SG Lausen mit 3-0 aus dem Wettbewerb kegelten.

Und die Gastgeber sollten auch dem RSL einen echten Pokalfight liefern, der sich als alles andere als einen Selbstläufer entpuppte. Von Anbeginn wurde den Zuschauern eine turbulente und attraktive Begegnung geboten. Gerade einmal eine Minute war vergangen, da hätte der TSV Wahren eigentlich schon in Führung gehen müssen. Ein Freistoß aus 30 Metern wurde scharf flach in den Strafraum getreten, vorbei an Freund und Feind konnte er auch von den involvierten Sternen nicht geklärt werden und landete schließlich auf dem Schlappen des vorderst stehenden Wahrener Spielers, der so völlig frei aus 10 Metern nur noch hätte einschieben müssen – zum Glück versagte er aber und schoss kläglich vorbei.

Nach 3 Minuten gab es die erste Chance für Roter Stern, nachdem Steffen Bauer schön nachgesetzt hatte kam der Ball zu Strozyk, der aus vielleicht 13 Metern frei zum Schuss kam, aber leider den Ball nicht voll traf und vergab. Nach 10 Minuten verschätzte sich wohl der Torwart der Gastgeber bei einem hohen Ball, jedenfalls tätschelte er sich das Ei beinahe ins eigene Nest, konnte sich bedanken bei seinem Mitspieler, der für ihn auf der Linie klärte. Besser sah der Schlussmann bei der nächsten Gelegenheit der Sterne aus, als er einen Nico-Langer-Schuss von der Strafraumgrenze parieren konnte (14.).

Der is drin
Nach 20 Minuten stockte dem RSL-Anhang der Atem, nach einem recht dummen Foul von Libero Stefan Meißner zeigt der Referee auf den ominösen Punkt. Elfmeter für den TSV Wahren, aber der Schütze war der Aufgabe zum Glück nicht gewachsen und schoss übers Tor. Roter Stern hätte das im Gegenzug beinahe schon bestrafen können, nach einer tollen Flanke von Steve Oehme köpfte Strozyk aber frei aus kurzer Distanz ganz knapp vorbei. Es ging munter weiter, die nächste Riesenchance für Roter Stern vergab Steffen Bauer, als er nach starker Vorarbeit von Strotze frei, als hätte er die Schweineseuche und alle wüssten es, aus kurzer Distanz versemmelte (23.).

Das nächste Ausrufezeichen setzten dann wieder die Gastgeber, eine schöne Abnahme aus 20 Metern zwang Chris Kretschi zu einer spektakulären Parade (28.). Ein paar Minuten später leitete Chris die nächste Chance für Wahren dann selbst ein, als er einen langen Ball ablief und ihn versehentlich direkt in die Füße eines gegnerischen Spielers schlug, der sofort aufs Tor abzog. Die Bogenlampe aus 25 Metern konnte vom zurückgeeilten Chris aber gerade so noch entschärft werden (31.).

Wie man sieht: Mika ist bekennender Lok-Fan
Zwei Minuten später hätte es dann wieder auf der anderen Seite klingeln müssen, nach einer starken Flanke von der linken Seite durch Steffen brachte Strotze das Leder aber frei aus 5 Metern nicht unter. Die letzte Szene vor der Pause gehörte Johannes Rohrbach, der mit einem eigentlich gar nicht besonders hartem Schuss aus 17 Metern den Torwart der Wahrener ganz schön in Verlegenheit brachte (40.). Nicht mit 3-3 sondern mit 0-0 ging es also in die Pause. Beide Mannschaften hatten mit Chancen gesündigt, das Offensivspiel der Sterne schien eigentlich ganz annehmbar, unzumutbar war aber die Defensivleistung in den ersten 45-Minuten. Da schien es auch an der nötigen Einstellung gemangelt zu haben, man hatte sich wohl eingebildet gegen diesen Gegner auch ohne Rückwärtsgang auszukommen?

Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst ähnlich weiter. Nach 51 Spielminuten klatschte ein Freistoß von Nico Langer an die Latte. Die Gastgeber machten auch weiter gut mit und hatten im Gegenzug eine sehr gute Schusschance, nachdem die Sterne den Ball nicht wegbekamen zog ein Wahrener Spieler knapp übers Gehäuse. Noch einmal großes Glück hatte Roter Stern nach 58 Minuten, ein Schuss des TSV Wahren ging an die Latte, frei kam ein Spieler zum Nachschuss und schoss drüber.

Fußballweisheit Nummer 77 lehrt uns, wenn der krasse Außenseiter seine Chancen nicht nutzt, wird der Favorit das irgendwann abstrafen – und so kam es nun auch in dieser Partie! Nach 63 Minuten setzte sich Strotze in schon gewohnter Manier auf der Grundlinie gegen zwei Gegenspieler durch und zog den Ball vors Tor, wo Steve nur noch den Fuß hinhalten musste und zum 0-1 einschob. Endlich die Führung! Es folgte nach 69 Minuten ein Freistoß von Nico, den der Torwart nicht festhalten konnte und Strotze staubte aus 70 Zentimetern ab, 0-2, das Spiel schien durch.

Nun ging es Schlag auf Schlag - der TSV Wahren konnte nach 74 Minuten noch einmal Hoffnung schöpfen, nachdem Chris einen abgefälschten Freistoß nicht festhalten konnte, staubte ein Spieler zum 1-2 ab. Aber mit der nächsten nennenswerten Szene stellte Roter Stern den alten Abstand wieder her, nach einem Freistoß von Paul Kroneck köpfte Martin Siegel zum 1-3 ein.

In den Schlussminuten blieb die Pfeife des Schiris trotz des gefühlt klarsten Elfers den man je sah (Foul an Steffen) stumm, zeichnete sich Chris ein letztes Mal aus (gegen einen guten Freistoß der Wahrener) und markierte nach einem Traumpass von MaSi Paul in starker Manier (Haken um den Gegenspieler und dann mit Krawumm hinein ins Glück) den Endstand von 1-4.

Fazit: ein urtypisches Pokalspiel, in dem der Außenseiter lange gut mithielt und nach dem er seinen Chancen nachtrauern kann, in dem sich der Favorit aber am Ende aufgrund des längeren Atems doch verdient, aber sicher um ein Tor zu hoch durchgesetzt hat.
manager


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