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SV Leipzig Ost 1858 vs. RSL D1-Jugend  2:5
24.9.2011 Wurzner Str. 140 B

Endlich Wochenende. Endlich ausschlafen. Endlich mal in Ruhe mit der Familie frühstücken.
Doch nicht für die Spieler der D-Jugend und deren Eltern. Früh morgens 6:45 Uhr klingelt der Wecker und man quält sich aus den Federn. Nach einem halbwegs gemütlichen Frühstück treffen sich die Sterne gegen acht am Fisch. Die Vertreter der Presse nehmen den langen Weg aus dem westlichsten Zipfel Leipzigs quer durch die City von LE, durch unzählige Baustellen über den Ring in den tiefen Osten der Stadt. Im Schatten des Viadukts, der durch die frühe Morgensonne extrem lang war und fast bis zum Spielfeldrand reichte, begannen die Sterne mit ihrer mittlerweile schon bekannten und einheitlichen Erwärmung – zum Staunen der gastgebenden Spieler. Die Eltern hingegen versuchten sich etwas in der sehr kühlen Morgenluft in schattenfreien Gebieten durch die Sonnenstrahlen aufzuwärmen.


Wenn ein Spieler bei einem 1:0 das goldene Tor schießt, wird er von der Presse und der Mannschaft gefeiert. Wenn er zwei Tore in einem Spiel schießt, lobt man seinen Torriecher. Wenn es drei Tore sind, sprechen ihm einige einen „Killerinstinkt“ zu. Bei vier Toren fällt es schon schwer Vergleiche zu finden. Schießt ein Spieler fünf Tore in einem Spiel und sind das dann auch noch 100% der Tore, die die Mannschaft in dem Spiel erzielte, muss man die Mannschaft des Schützen loben. Denn ohne seine Mitspieler, deren Kampfgeist und Vorlagen, kann der Torschütze nicht erfolgreich sein. Und ohne gute Abwehrspieler und deren Aktionen reichen die eigenen geschossenen Tore oft nicht für einen Erfolg.


Pünktlich um neun begann dann das Spiel. Der erste zaghafte Angriff gehörte zwar den Sternen, doch dann schafften es die Gastgeber, die Sterne in ihrer eigenen Hälfte zu binden. Nach wenigen Minuten hatten sich die Jungs jedoch an die Spielweise der Ostler gewöhnt und kamen auf dem extrem schweren und durch den Morgentau zusätzlich sehr rutschigen, Boden besser zurecht. Lag es an dem frühen Spielbeginn oder den Bodenverhältnissen, es hatte den Anschein, dass die Sterne Mühe hatten das runde Lederobjekt koordiniert zum nächsten Spieler zu befördern. Besonders bei Ecken konnte man förmlich spüren, wie schwer der Ball war. Allerdings kamen kurze Beine scheinbar besser mit den Bedingungen zurecht als lange Beine. Während es bei Angriffen über die rechte Seite nur selten zu sehr guten Torchancen kam, wirbelte Leon im linken Mittelfeld immer wieder an seinen Gegenspielern vorbei und konnte Sebas, Tom und PJ in der Mitte oft gut bedienen.

In dieser Phase konnten sich die Gastgeber bei ihrem Torhüter bedanken, dass sie nicht gleich nach fünf, sechs Minuten schon im Rückstand lagen. Leon konnte einfach nicht gebremst, geschweige denn unter Kontrolle gebracht werden. So war es auch kein Zufall, dass die ersten beiden Tore über ihn eingeleitet wurden. Nach zehn Minuten konnte ein zaghafter Angriff der Hausherren von Emil abgefangen werden. Ein kurzer Pass auf Sebas, der Leon in der Spielfeldmitte bediente, nahm dieser schön an und sprintete bis zur Grundlinie. Ein Rückpass zu seinem Mitspieler, der mit dem Ball zur Strafraumgrenze eilte und mit einem straffen Schuss zum 1:0 für die Sterne traf. Vier Minuten später kam eine Ecke von Tom schön hoch hinein (er hatte sich offensichtlich an das Gewicht des Balles gewöhnt) und flog über die Köpfe auf die linke Seite, wo sich Leon den Ball erkämpfte. Noch schnell einen Gegner ausgespielt, dann der Schuss und – der Torhüter konnte nur abklatschen. Der Abpraller wurde abgefangen und zum 2:0 in die Maschen gelegt. Danach gab es weitere Großchancen für die Sterne durch Tom, PJ und vor allem Sebas, der häufig gefährliche Schüsse aus der Distanz aufs Tor feuerte. Doch vor der Pause sprang nichts Zählbares mehr heraus. Entweder wollten es dann die Sterne ruhiger angehen lassen um Kräfte für die zweite Halbzeit zu sparen, oder die Ostler wurden einfach etwas besser. Jedenfalls kamen nun auch öfter Angriffe gefährlich nah an den Strafraum der Sterne und manchmal sogar da hinein. Doch die Abwehr um Till, Emil und Janek konnte oft klären.

Auch Soan im Kasten war ständig auf der Hut. Dies zeigte er besonders zwei Minuten vor der Pause, als den Gastgebern ein umstrittener Handstrafstoß zugesprochen wurde. Soan machte sich auf der Linie so breit, dass der Gegner ihn förmlich anvisieren musste und gar nicht die Möglichkeit bekam, sich vielleicht für eine Ecke zu entscheiden. So konnte er den "Neuner", sehr zur Freude seiner Mitspieler, über die Latte zur Ecke klären. Dies war die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause - Halbzeitstand also 2:0.





Zum zweiten Durchgang wurde dann Nikolaus für Till eingewechselt und Nick kam für Tom in den Sturm. Nick hatte mehrfach Gelegenheit, die Führung auszubauen. Doch ihm fehlt einfach noch die Technik bei der schnellen und präzisen Ballannahme. Da die Ostler weiter Druck machten und sich immer öfter an den Abwehrspielern der Sterne vorbeimogelten, kamen auch sie zu weiteren Torchancen. Einen Abstimmungsfehler zwischen Libero und Abwehr konnten sie dann zum Anschlusstreffer nutzen. Dass es in diesem Teil des Spiels nicht zu weiteren Gegentoren kam, lag auch an der Abwehrarbeit, die Sebas im defensiven Mittelfeld heute leistete. Er konnte das Fehlen von Paul und Moritz zumindest etwas ausgleichen.

Mitten in dieser Druckphase kamen die Sterne zu ihrem dritten Tor. Sebas holte an der Mittellinie einen Einwurf heraus, den er auch ausführte. Sein weiter Ball wurde von Nick angenommen und in die Mitte gespielt. Dort nahm der heutige Sternetorschütze Philipp den Ball an, spielte noch drei Gegner aus und zog von der Strafraumlinie ab. Pfosten, Pfosten und dann war er drin. Dem oben angesprochenen Killerinstinkt verdankten die Sterne auch ihren vierten Treffer am heutigen Tag. Anstatt einen ordentlichen Hochschuss als Abstoß zu machen, entschied sich der Gästetorhüter dafür, den Ball zu seinem Mitspieler zu kullern! Leichte Beute für Philipp - Ball „geschnappt“ und kurz und schmerzlos am Torhüter vorbei zum 4:1.

In der 50. Minute konnte ein Freistoß in der Nähe des Sternestrafraums abgefangen werden. Über Emil und Leon wurde der Ball vor zur Mittellinie geschossen. Dort erkämpfte sich Tom den Ball und lief auf der linken Seite in Richtung gegnerisches Tor. Rechts lief ein Sternespieler mit. Der sah, dass Tom es mit zwei Gegnern zu tun bekam, wenn er weiter mit dem Ball lief. Seinen Ruf „Schick mich Tom, schick mich“ befolgte dieser prompt und passte mustergültig zu dem Rufer auf der rechten Seite. Damit wurde die gastgebende Abwehr komplett ausgehebelt. Ein gezielter Schuss am herauseilenden Torwart vorbei in die Maschen lies den Schützen voller Freude zu Tom laufen und kurz vor ihm einen Purzelbaum schlagen - den dreifachen Flickflack hätte es dann erst beim nächsten Treffer gegeben.

Kurze Zeit später gab es in der Sterneabwehr das zweite Abstimmungsproblem im heutigen Spiel. Prompt gelang den Ostlern ihr zweiter Treffer. Bei beiden Gegentoren konnte Soan im Sternekasten nichts ausrichten. Da ansonsten die Ordnung und das Stellungsspiel zu den Gegnern fast fehlerlos war, blieben es die einzigen beiden Gegentore am heutigen Tag.
Der Sternetorschütze hatte nach dem Spiel leider keine Zeit, in der Kabine mit seinen Mitspielern zu feiern, da er mit einem Vertreter der Presse zu einem weiteren Spiel des Sternenachwuchses in den Leipziger Norden düsen musste um Bruder Nils und die FII zu unterstützen, dafür blieb ihnen nur 20 Minuten Zeit. Ja, die rasenden Reporter sind halt immer unterwegs…

Heute dabei: Soan, Janek, Emil, Nikolaus, Till, Sebas, Philipp, Leon, Nick, Tom

Torschütze: 5x Philipp

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