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Stern Roter Stern
VfB Zwenkau vs. RSL Erste Herren  3:3
18.4.2012 Stadion am Eichholz
Wie gewonnen so zerronnen

(text, fotos: stb) Was für drei Fußball-Leckerbissen bekam der gemeine Connewitzer Fußball-Fan da innerhalb kürzester Zeit nur geboten?! Innerhalb von nicht einmal 26 Stunden ein höchst anspruchsvolles Match Bayern gegen Real, außerdem einen superspannenden Krimi Chelsea gegen Barca, und zur Krönung darin eingebettet der Gipfel der Fußballlust, VfB Zwenkau gegen Roter Stern Leipzig!!

Alles (Euro-) Paletti in Zwenkau

Ein internationales D-Jugend-Fußballturnier am übernächsten Wochenende in Zwenkau machte eine Vorverlegung der Begegnung des 21. Spieltages notwendig, sodass am gestrigen Mittwoch das kleine Südderby („Clásicito“) im „Stadion am Eichholz“ stattfand. Nach einer hochdramatischen Schlussphase trennten sich darin beide Teams 3:3-Unentschieden - und wussten anschließend beide nicht, ob man nun heulen oder jubeln sollte. Der Reihe nach:

Sieger im Kopfballduell um 2 Zentimeter: RSL

Nach bereits 3 Minuten kommt der RSL nach einem Tille-Freistoß zu seiner ersten Chance, Torbens Kopfball kann der Zwenkauer Hüter gerade noch zur Ecke klären. Manager Ollendorf erwähnte spontan in bester Andreas Möller-Manier „vom Feeling her ein gutes Gefühl zu haben“, und selbiges schien ihn auch nicht zu täuschen. Roter Stern mit mehr Ballbesitz sowie nach 24. Minuten auch mit dem ersten Tor! Langer Freistoß von Marc Gerloff an der Mittellinie in den Fünf-Meterraum, Rudy nimmt den Ball volley mit links und wuchtet das Leder ins Netz.

Unbeschreiblicher Jubel auf Zwenkau-Seite

Zwenkau erschreckend destruktiv und defensiv, einzig Trainer Mirko Herrmann zeigte Feuer und brodelte und spuckte wie ein Vulkan. Die Zwenkauer ob solcher verbalen Ausbrüche nach 25 Minuten dann auch mit ihrer ersten Chance, ein gefährlicher Kopfball geht knapp am RSL-Kasten vorbei. 6 Minuten später die zweite Zwenkauer Chance, und die schlägt dann auch prompt ein: nach einem Angriff über die rechte Außenbahn landet der Ball bei Spieler Robert Kratz, und der erzielt aus ca. 16 Metern per Flachschuss den Ausgleich (31., 1:1).

Klingt prima: Nur der SVR! (Sportverein Roter Stern) ;-)

Wie aus dem Nichts dann auch der Rückstand nur 4 Minuten später. Zwei Doppelpässe reichen den Zwenkauern, um ein Durcheinander im Stellungsspiel der Sterne zu provozieren. Ein gewisser Phillip Schellenberg nutzt dieses eiskalt aus und trifft abgezockt zur 2:1-Führung (35.). Ärgerlich, hatten die Jungs um Trainer Knopf doch eigentlich mehr vom Spiel. Noch waren aber ja 45 Minuten Zeit und mit Jan Matzeck und Pippen kamen jetzt ja noch zwei frische, junge, knackige und attraktive Wirbelwinde ins Spiel.

Idyllische Halbzeitansprache von Knopfi

Die hohen Bäume im Eichholz-Stadion verhinderten aber augenscheinlich eine Sturmoffensive unserer Sterne, nur ein paar vereinzelte halbgare Chancen konnte via www.facebook.de/rsl99 proklamiert werden (61., Rudy mit Linksschuss aus spitzem Winkel; 68., erneut Rudy, Distanzschuss vom 16er). Kleiner Trost: Zwenkau vermochte es, trotz eines kleinen Chancenpluses ( 74., 79., 83.) , ebenso wenig den Ball ins Tor zu jagen.

Johannes kannes

Wie so oft in den vergangenen 13 Jahren hilft da nur eins bzw. nur Einer: der in der 65. Minute eingewechselte Strotze steht nach Gerloff-Freistoß und krassem Torwart-Patzer goldrichtig und köpft wenige Minuten vor Schluss aus einem Meter das 2:2 (86.). Saisontor Nummer Sieben übrigens für den Connewitzer Fußballgott, der zwar zugegeben lauffaul wie eh und je agiert, aber in der härtesten Währung der Stürmer noch immer überzeugen kann - nämlich in der Anzahl der Tore.

Schlittern knapp am Dreier vorbei: RSL-Spieler

Die RSL-Fans jedenfalls begeistert, und in der 90. Minute die nicht mehr für möglich gehaltene Sensation: einem Zwenkauer Verteidiger springt der Ball im Strafraum an die Hand und Schiedsrichter Bitterlich (SG Taucha) gibt Elfmeter. Marc Gerloff zögert nicht lange, schnappt sich den Ball und bringt in der Nachspielzeit den RSL in Führung (90.+1). Grenzenloser Jubel unter der einverleibten Zwenkauer-Blechtribüne, der dritte Dreier im Jahr 2012 war faktisch in Sack und Tüten.

Wie 3 Punkte gewonnen, so 2 Punkte zerronnen...

Begeisterung hier, aber auch Anstoß dort, und nach selbigem kommen die Gastgeber noch einmal mit einem allerletzten Angriff über die rechte Außenbahn. Spieler Tille greift nicht energisch genug gegen den Flankengeber ein und erneut steht Stürmer Schellenberg auf 11-Meter-Höhe und köpft den Ball unhaltbar an Chris vorbei zum 3:3 ein. Krasses Tor, krasse Schlussphase und alles in allem ein aufwühlendes Spiel vor 250 Zuschauern.

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