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Stern Roter Stern
RSL Erste Herren vs. Liebertwolkwitz  2:2
20.3.2004 Sportpark Dölitz
Punkteteilung im Spitzenspiel

Punkteteilung im Spitzenspiel

(manager) Als erstes möchte ich eine kleine Richtigstellung voraus schicken bzgl. des Berichtes vom Pokalspiel von letzter Woche gegen den SV Liebertwolkwitz. Dort hieß es, der Rote Stern sei nach dem erfolgten Spielabbruch aus dem laufenden Wettbewerb ausgeschieden. Dem ist allerdings noch nicht so. Richtig ist vielmehr, dass das Sportgerichtsurteil erst am kommenden Mittwoch gefällt wird und der Ausgang der Tagung noch völlig offen ist. Ein Wiederholungsspiel ist also definitiv im Bereich des möglichen.
Heute schon stand also brisanterweise die gleiche Paarung auch in der Liga an, als Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer und dem punktgleichen Dritten. Die LVZ hatte es sich ja ebenfalls nicht nehmen lassen Werbung für diese Partie zu machen, das „Skandalspiel“ von letzter Woche war dem Blatt einen Bericht wert gewesen, so dass doch durchaus mit einem Rekordbesuch in der laufenden Saison zu rechnen gewesen war.
Ganz Fußball - Leipzig würde also heute nach Dölitz schauen, in angespannter Erwartung der Dinge die dort passieren könnten. Würden wieder Tonnen von gefährlichen Sprengstoffen in fahrlässige Hände geraten, müssten wieder Unparteiische aufgrund des bloßen Ausübens ihrer Pflicht um ihr Leben fürchten? Würde mit dem heutigen Tage die Anarchie als neuester gesellschaftlicher Versuch ausgerufen??? Chaos und Terror überall??? – Alles schien möglich! Nur die geregelte Durchführung eines Fußballspieles nicht unbedingt.

Wo isser denn nu, der Weltuntergang?
Die Verantwortlichen des Roten Stern versuchten ihr bestmöglichstes beruhigend auf die Situation zu reagieren. Auf äußerst auffälligen und großen Warnschildern wurden die Fans mit markigen Sprüchen („Keine Böller, sonst knallts!“) sensibilisiert und das Schiedsrichtergespann zur Tabuzone erklärt. Ferner verteilten Spieler des RSL ermahnende Flugzettel („Hände weg vom Schiri“) gezielt an die eigenen Problemfans, die Unzähmbaren aus der so genannten „Marktfrischecke“. Alles in allem wurde damit genau die richtige Antwort auf die Vorkommnisse der Vorwoche gefunden und mit einigen Ausnahmen blieb heute auch alles im Rahmen einer auf und neben dem Platz emotional geführten Fußballbegegnung.

Hacke, Spitze...
Zum Spiel. Die meisten werden die gewichtige Entscheidung, 14 Uhr schon Bier oder noch nicht, für sich noch gar nicht getroffen haben, da klingelte es schon zum ersten Mal. Kratzer gelang bereits in der 1. Spielminute mit einem direkt verwandelten Freistoß die Führung für den RSL. Das brachte auch zunächst die nötige Sicherheit in das Spiel der Roten, die die Begegnung und den Gegner in der Folgezeit sicher im Griff hatten. Die nächste größere Torchance ließ trotzdem bis zur 25. Minute auf sich warten, dann verlängerte Strozyk eine Kopfballstafette an den Pfosten. Wenig später verstolperte Bauer eine gute Gelegenheit recht kläglich. Also Möglichkeiten die Führung zu erhöhen waren in dieser Phase durchaus gegeben, nur gelingen wollte es einfach nicht. Liebertwolkwitz enttäuschte bis dahin völlig, gerade spielerisch war da gar nix zu sehen. Erst nach 35 Minuten kamen die Gäste besser ins Spiel und zwangen Binek vor der Pause auch noch zu einer Glanzparade.

Zwei Rentner auf halb Zwei
Umso verwunderlicher schien mir dann was der RSL mit Beginn der 2. Hälfte ablieferte. Das war eigentlich nicht viel mehr als gar nichts, Schlafwagenfußball der übleren Sorte. Wo vor der Pause noch Engagement war, zeigte sich das Spiel des Roten Stern nun komisch emotionslos und musste man jeglichen Enthusiasmus vermissen. Ein Roter Stern in der Vorwärtsbewegung fand plötzlich kaum noch statt, klar dass man damit den Gegner aus Liebertwolkwitz aufbaute und förmlich dazu einlud immer besser ins Spiel zu kommen. Ich möchte gar nicht wissen was da im Pausentee unserer Jungs drin gewesen sein könnte.
So ließ der Ausgleich dann folgerichtig auch nicht mehr lange auf sich warten. Nach ca. 55 Minuten konnten die Gäste ebenfalls einen direkt verwandelten Freistoß bejubeln. Nur 5 Minuten später geriet der RSL dann sogar in Rückstand, Binek konnte einen eher mittelmäßigen Schuss auf sein Gehäuse nicht festhalten, aber auch die Verteidiger pennten und schafften es nicht zu verhindern, dass ein Gegenspieler aus 3 Metern abstauben konnte.

Ein Schütze, ein Bauer, zwei Dörfler - oder ein Schütze und 3 Bauern
Ich glaube viele im Rund haben es dem Roten Stern zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ernsthaft zugetraut noch mal erfolgreich zurückzuschlagen. Es passierte auch zunächst nicht viel, Liebertwolkwitz schien dem dritten Tor noch näher, bis es nach 70 Minuten endlich wieder eine viel versprechende Szene für die Sternenflotte gab. Mitscherling kam nach schöner Flanke freistehend zum Kopfball, konnte das Leder aber nicht aufs Tor drücken. Die Chance war damit zwar vergeben, doch ward die Mannschaft damit endlich aus ihrem Tiefschlaf gerissen und setzte nun endlich zur Aufholjagd an. Wütende Angriffe wurden nun Richtung Wolkser Kasten gefahren und einige gute Gelegenheiten u.a. durch Bauer und Fett vergeben. Nach knapp 80 Minuten bekam Strozyk dann eher zufällig das Leder an Höhe Strafraumgrenze. Er saugte das Spielgerät an, erlangte erfolgreich Kontrolle über das gute Stück und nagelte es eindrucksvoll unter den Querbalken. Eine astreine Bude, soviel steht erstmal fest. Wenig später wurde der agile Fett dann im Strafraum nach griechisch-römischer Stielart gelegt, der fällige Pfiff blieb zum Ärger der meisten der anwesenden 350 Zuschauer allerdings aus! Eine letzte gute Gelegenheit zum Siegtreffer für den Roten Stern konnte Siegel (?), nachdem sich Strozyk im Strafraum behauptete und gefährlich in die Mitte ablegte, nicht verwerten. In der letzten Spielminute fuhr auch der Gast aus Wolkse noch mal einen gefährlichen Konter, spielte diesen aber schlecht aus. Dann war Schluss. Was soll ich als Fazit ziehen!? Eigentlich war mehr als ein Punkt drin, doch kann man letztlich auch nicht wirklich unzufrieden sein, angesichts des unerklärlichen Einbruchs in den 20 Minuten nach der Pause. Im andern Spitzenspiel des Tages hat der zuletzt schwächelnde Titelfavorit aus Thekla den SV Mölkau übrigens mit 6-1 weggeschrotet und uns damit auf den 2. Rang verdrängt. Soviel nur für die Statistikfreaks unter euch. Unser nächstes Heimspiel findet nächste Woche in Wachau statt, ich erwarte dann eine Völkerwanderung von Connewitz dorthin. Oi!



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