Teams
Chronik
Dates
Fans
Stern Roter Stern
RSL Erste Herren vs. ATSV FA Wurzen  2:1
13.3.2016 Sportpark Dölitz
In Dölitz grüßt die Hoffnungsfee

Erster Saisonsieg 2016 gegen Wurzen: Hier geht noch was!

Notetomyself: Du musst sofort nach Spielende den Spielbericht schreiben, keine Nachrichten lesen und hören, sonst holt dich die Realität ganz schnell aus deiner RSL-Blase ab: „Die kleine Panzerfee soll sich bitte ganz intensiv mit Wahlergebnissen beschäftigen!“ Doch Wahlergebnisse gehören nicht in einen RSL-Spielbericht, das war schon immer Vereinsmotto. Tradition seit '99.

Man of the Match - Simon

Wie dem auch sei: Die Sterne haben heute das Badetuch am Tümpel der Hoffnung ausgelegt, vorsichtig die Zehe reingehalten, mal ein Schlückchen zur Probe geschöpft – hoffentlich nicht mit dem Schirlingsbecher.

Zu Gast im Sportpark Dölitz war heute der ATSV Frisch Auf aus Wurzen. Den Verein hatte der Stern zumindest sportlich in guter Erinnerung: In Wurzen holten die Sterne im Hinspiel nämlich den ersten Auswärtspunkt dank eines späten Elfmetertreffers durch Kroneck. Wurzen war damals kurzzeitig Tabellenerster, mit dem Auswärtspunkt der Sterne begann die spektakuläre Talfahrt der Ringelnatz statt Wurzen, sodass man sich in den kommenden Wochen möglicherweise um die selben Tabellenplätze streitet. Bis dahin gibt’s noch einiges zu gewinnen, der Rote Stern hat jetzt – mit zwei Spielen weniger - vier Punkte Rückstand auf den Tabellennachbarn Schildau und weitere zwo Punkte auf den ersten Nichtabstiegsplatz.


Skandalös mit nur einem Stürmerfoul vom Platz gegangen - Loitzschke
Die Sterne mit Raik im Tor, davor Roßners Michael, Max Hendel, Pippen Meißner und Winkel; Rudolf Seufert trug ersatzweise die Kapitänsbinde, Heino mit der fünften Gelben gesperrt. Rudi natürlich trotzdem auf Linksaußen, seinen Widerpart auf der anderen Seite spielte Simon, Delle und Kosta teilten sich das Zentrum. Im Sturm eine Überraschung: neben dem gesetzten Paul Kroneck der geheilte Loitzschke, der sich selbst nicht erinnern konnte, wann er für die Erste zuletzt von Anfang an gespielt hatte – und damals jedenfalls nicht im Sturm. Wer jetzt die Neuerfindung des Stürmerfouls erwartet hatte, sah sich getäuscht: gerade mal ein robustes Einschreiten gegen den Gästehüter hatte Loitzschke am Ende auf dem Zettel, dafür aber eine solide kämpferische Leistung mit einigen guten Aktionen, darunter ein gefährlicher Torschuss. Auf der Bank Firley, Grigo, Hannes, Tille und Mazze Peters und der Neustern Felix Kulka, der am Vortag bei der Zwooten seinen Einstand gab, das Tor in bester Jons-Tradition hütete und kurz vor Schluß einen Elfmeter hielt, zum 1:0-Endstand aus Sicht der Sterne.

Die Erste kam diesmal gut ins Spiel, die spannende, nervtötende und letztlich sinnlose Aufholjagd zum 3:4 vom letzten Wochenende war scheinbar gut verdaut. Die Gäste präsentierten sich eigenartig hölzern, ideenarm, pomadig gar – als ob sie dieses Spiel in Dölitz hauptsächlich überstehen wollten. So gelang den Sternen diesmal ein frühes Tor, Simon schob in der neunten Minute nach gutem Dribbling um den Gästehüter ins leere Tor. Simon hatte überhaupt einen guten Tag erwischt, sorgte ständig für Gefahr über die rechte Außenbahn, oft zog es ihn in den Strafraum der Wurzner. Eine mögliche Erklärung diktierte er Insidern ins Buch: Simon hatte das erste Spiel seit der C-Jugend (also seit drei Jahren) ein Fußballspiel nüchtern begonnen.


Der neue Renner bei Ikea - Stuhlmodell "Rudi"
Jedenfalls blieben die Sterne spielbestimmend in der ersten Hälfte, verpassten ein ums andere Mal den zweiten Treffer; ein Seufert-Solo führte schon zu Torjubel, allerdings hatten Außennetz und Gestänge Mimikri gespielt. Folgerichtig holten sich die Sterne kurz vorm Halbzeitpfiff die Quittung ab: die Wurzner mit einer ihrer seltenen Chancen, nach einer passgenauen Flanke kann der freistehende Wurzner Toni Müller aus kurzer Entfernung problemlos Raik überwinden.

Der späte Gegentreffer zeigte Wirkung über die Ergebniskorrektur hinaus, die Sterne hatten zu Beginn der zwooten Hälfte arge Probleme, das Spielgerät zum Genossen zu machen. Praktisch jeder Ball, den die Wurzner – meist planlos – in Richtung Sternetor bewegten, wurde mit Befreiungsschlagversuchen direkt auf des Wurzners Kopf oder Fuß beantwortet. Ein Hinundher zum Verzeifeln. Das alte Reinhold-Helge-Spiel, wo man bekloppt von wird.

Doch mit der Zeit erschnorrten sich die Sterne wieder Chancen. Die letzten 15 Minuten waren ein Spiel auf ein Tor, die Wurzner bettelten regelrecht um die Erlösung, doch der Stern schenkte auch beste Gelegenheiten her: ein Schuss ging gegen die Latte, Firley köpft Zentimeter nebens Tor, einen weiteren Sterneschuss parierte ein Sternespieler auf der gegnerischen Torlinie.

Festival der ausgelassenen Gelegenheiten I: Simon

II: Rudi köpft an die Latte


III: Max schießt Delle ab

IV: Flo köpft vorbei

V: Loitzschke strahlt vorbei
Es musste also anders gehen: Nach wasserklarem Foulspiel zeigt der gute Schiedsrichter Kosmale auf den Punkt, Kroneck schnappt sich wie schon im Hinspiel in der 89. Minute das Spielgerät, korrigiert dessen Position handgezählte fünf mal – und plautzt dem gut reagierenden Gästehüter den Ball in die Handschuhe. Jubel und Verzweiflung im Sekundentakt, das übliche. Nachdem die Wurzner den Kroneckschen Torversuch für beendet erklärt hatten, zeigte der Schiri die Nachspielzeit: zwei Minuten verblieben. Eine sinnlos lange Zeit, um einen weiteren Standard zu ergattern: Nach Sterneeinwurf steht plötzlich - wie von der Fußballgöttin soeben aus dem Dölitzer Rollrasen gestampft - Simon völlig allein im Wurzner Strafraum und lenkt den auf ihn gerichteten Flankenball mit der notwendigen Konzentration ins gegnerische Tor. Wenig später war wirklich Schluss. 320 gut gekühlte Zuschauer_innen konnten endlich mal wieder jubeln, der selbsternannte Begriff Hoffnung hatte Hochkonjunktur in der Nachbesprechung und wie die anwesenden Genossen aus Sachsen-Anhalt (einer) bestätigten: Wichtig is beim Stern.

Simon erlöst alle Umstehenden (ausgenommen die in Schwarz-Rot)



Nächste Woche schickt uns die Antifa-Reisen GmbH nach Döbeln, Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Es verbleibt bis dahin: die Hoffnungsfee.

Die Pics vom bunten Treiben hier: https://www.flickr.com/photos/130727436@N08/albums/72157665936900035 und auch hier sind noch ein paar zu finden https://www.flickr.com/photos/strassenstriche/sets/72157665293643720/

www.roter-stern-leipzig.de / Datenschutz/Impressum/Kontakt