Als die letzten Zorofest-Schnapsleichen von den ersten intensiven Sonnenstrahlen des Tages wachgeküsst wurden und über Umwege (fast) pünktlich um 15 Uhr im Sportpark eintrudelten, hatte das hochgewachsene Schiedsrichtergespann die Festspiele bereits eröffnet.
Davon ausgehend, an diesem Nachmittag gegen die Keimzelle des RSL eine Tracht Prügel zu kriegen, sahen die Angereisten eine über weite Strecken ausgeglichene Partie.
Ausgerechnet in den Momenten, wo es nicht nach Gegentoren schien, luden wir die gegnerischen Offensivspieler ein und Pippen machte höchstpersönlich ein hübsches Schleifchen um die Geschenke.
Doch die Unermüdlichen im ungewohnten Grün (wenn das Gast-Team zum RSL anreist, ist es natürlich klug, ausschließlich mit einem roten Trikotsatz ausgestattet zu sein) warfen nicht die Flinte ins Korn, sondern knabberten unentdeckte Sauerstoffreserven an, um mit geballter Wucht die - heute frecherweise - in rot Auflaufenden in die Knie zu zwingen. Die Situation war teilweise beängstigend, als so manch einer (*Igorhust*) hulkähnliche Zustände einnahm und in den Beastmode verfiel. Gegnerischen Spielern schlotterten die Knie bevor sie an ihm unaufhaltsam zerschmetterten.
Übersteiger war gestern, der Wille zählt |
Der Beastmode steckte all jene RSL-Supporter*innen an und einen ganz besonders: Gringo, der von Anfang an gefürchtete, sagenumwobene Topstürmer. Nachdem er sich schon in der Umkleide anmutig mit seinem Fußballgewand bekleidetete, führte er seine heroische Erscheinung natürlich auch auf dem Rasen fort und dribbelte (mit seinen unkoordinierten Stelzen) erbarmungslos einen jeden Gegner zur Besinnungslosigkeit. Wie ein Bluthund witterte er das Rund und hechelte den ballführenden Abwehrleuten hinterher. Tollkühn, wie man ihn kennt, „nutzte er einen Moment des Fußballspielens“ (danke Herr Stadionsprecher aKa. „The Voice of RSL“) und verschönerte den Halbzeitstand von 0:1 auf 2:1.
Nach getaner Arbeit wechselte Leit seinen Lieblingsstürmer aus und gab ihm die Bühne. Ein Abgang voller Applaus, Standing Ovations, kreischende Groupies (allen voran Paule, der sich die Hand nie wieder waschen wird) und obendrein dickes Lob vom Trainer: „endlich setzt du mal das um, was ich dir beigebracht habe“. Geschmeichelt von den liebkosenden Worten seines Vorbildes steckte Gringokiller sich zur Feier des Tages 'ne schöne Fluppe in sein verschmitztes Grinsen.
Der beste Spieler - nach Heino |
Wer nach diesem gefühlten Heimerfolg noch nicht genug gefeiert hatte, hat sich am gestrigen Abend gemeinsam mit unserem Man Of The Match, der sich in der Stö zielgerichtet auf seinen – noch warmen – Barhocker schwang, um wieder den Hals unter den Hahn zu halten, beim Punkrock-Karaoke die Stimme aus der Seele gebrüllt.
Diese Woche ist wieder viel action, folgende Veranstaltungen gibt's u. a.:
03.10. 15 Uhr: Auswärtsspiel in Zwenkau (Eythraer Weg 1, 04442)
03.10. 19 Uhr: Mobilisierungsveranstaltung in der Meuterei (Zollschuppenstraße 1) gegen die Innenministerkonfenz am 28.11. in Magdeburg. Für eine solidarische Gesellschaft ohne Überwachung, Repression und Krieg!
05.10. - 07.10.: Seminar „Ökologie als Herrschaftskritik: Kröten – Klima – Kapitalismus“ in Berlin im NFJ-Laden (Weichselstr. 13, 12045 Berlin, mehr Infos unter https://naturfreundejugend-berlin.de/termine/oekologie)
07.10. 15 Uhr: Heimspiel gegen Rotze
Hier geht’s zum letzten Spielbericht: http://www.roter-stern-leipzig.de/spiel5543.html
