Döbeln. Eine Fahrt, die, wie mensch weiß, in der Vergangenheit nicht leicht anzutreten war. Eine schwermütige Bilanz, die sich in dem bildhübschen kleinen Stadion inmitten der Stiefelstadt der Gegenwart am Wochenende zunächst nahtlos anschloss. Die Green Stars kamen des Trainers Bitte „Verlieren Verboten“ trotz sanft liebevoller Freundlichkeit nicht nach. Gerade aus dem letzten Spiel, „das doch einfach nur Wahnsinn“ war, hätte jede*r zu vermuten vermocht, dass in Döbeln die Hütte brennt. Dennoch: die erste Halbzeit ließ einige positive Dinge der nahen Vergangenheit vermissen, so Teamgeist z. B., oder evtl. Spielfreude, na ja sowas halt. Das 0:1 für die Döbelner fiel – wenn auch ein interessantes Gegentor – bedauerlicherweise völlig verdient.
Das brilliant lustlose Gegurke fand in Halbzeit zwei seine Fortführung...bis ziemlich zu Anfang aus einer Hereingabe eines Döbelner Flügelspielers ein unglücklicher Zusammenprall zwischen seinem Mitspieler und unserem herausstoßenden Schlussmann wurde – Krankenwagen und 20 Minuten Pause folgten. Bis dato wusste keiner so richtig, was eigentlich los war und wie es weitergeht. Die Sterne sammelten sich, berieten sich, kürten Becks in seinem ersten Spiel zum Torhüter und waren sich einig, die Partie trotz des Vorfalls entgegen moralischer Gründe zuende zu spielen. Aber wie!
Die nicht herbei gewünschte Unterbrechung löste alle Fesseln. Von einem Moment zum anderen lief das Rund durch die Reihen und schöne Spielzüge entstanden, sodass es gefährliche Aktionen auf das Döbelner Tor einprallte. 15 Minuten später brachte der Hagel an Torabschlüssen innerhalb von 6 Minuten gleich 3 Treffer mit sich. Philipp, der den fleißigen Michl wieder zurück in sein Seminar entließ (der Mustersohn leistet außerhalb des Platzes ebenso viel), tankte sich an der Seitenlinie durch und servierte dem völlig freistehenden Gringo für den Ausgleich per Kopf. Auch das 1:2 musste unser heroischer Topstürmer nach Querpass von Rudi nur noch reinstolpern – aber wie immer gekonnt. Mit dem 1:3 Siegtreffer belohnte sich Amer, der nach Abpfiff direkt von Igor mit einem „Du hast jetzt insgesamt mehr Tore als ich, ich habe noch keins geschossen“ gelobt wurde.
Spielentscheider |
Einerseits herrschte ausgelassene Stimmung, denn jetzt kann mit 14 sicheren Punkten wieder gechillt werden, andererseits waren alle Heimfahrenden in Gedanken beim bereits umsorgten Rio, Mobiltelefone permanent in der Hand, um Neuigkeiten aus dem Krankenhaus zu erfahren. Eine bärenstarke Aktion erschien recht zeitig im News-Tweet:
...Gänsehaut! |
Mittlerweile wissen wir über Frakturen im Orbita- und Jochbeinbereich Bescheid. Alle wünschen dir, lieber Rio, nur das Beste. Wer macht denn jetzt den gegnerischen Stürmer Angst und Bange...? Flo bestimmt nicht. Dass du bald wieder auf den Beinen bist!
Hoffentlich bald wieder am Fliegen |
Diese Woche geht es am Sonntag um 14 Uhr im heimischen Sportpark mit dem Radefelder SV weiter...der nächste Dreier ist fällig. Wir sehen uns!
Veranstaltungstipps:
- 14.11. 19 Uhr: Infoveranstaltung „Hasi bleibt“ zur aktuellen Lage des Social Centers HaSi in Halle (Zollschuppenstraße 1, Meuterei, Leipzig; mehr Infos unter https://hafenstrasse7.noblogs.org/) #hasibleibt!
- 15.11. 19 Uhr: Buchvorstellung „Partisanen einer neuen Welt – Eine Geschichte der Linken und Arbeiterbewegung in der Türkei“ (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Hartkorstraße 10 ; mehr Infos unter https://www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/OIXB8/partisanen-einer-neuen-welt/)
Letzter Spielbericht: https://www.roter-stern-leipzig.de/spiel5851.html
