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Erklärung zu Polizeiübergriffen (1.10.2003)
Erklärung des Fanclub "Roter Stern" zu den wiederholten Polizeiübergriffen und damit verbundener Repressionen bei Auswärtsspielen des FC Sachsen Leipzig

Nach erneuten völlig überzogenen Übergriffen der Polizei beim letztenAuswärtsspiel des FC Sachsen Leipzig im Grotenburg-Stadion in Krefeld beim KFC Uerdingen ist es notwendig hierzu einige Klarstellungen zu machen, da ohne diese ansonsten der Eindruck hinterlassen wird, dass das Einsatzverhalten der Polizei aufgrund des Verhaltens einiger FC-Sachsen-Fans gerechtfertigt ist.Dieses ist allerdings nicht der Fall. Vielmehr entsteht zunehmend der Eindruck, dass seitens der Polizei - insbesondere im Bundesland Nordrhein-Westfalen - bewusst die Konfrontation statt Deeskalation gesucht wird. Am vergangenen Samstag kam es nach der Besteigung des Zauns durch einige Fans im Stadion in Krefeld in der ersten Halbzeit zu einem Einsatz von Polizei und Security in dessen Folge willkürlich 3 Fans des FC Sachsen Leipzig für die Zeit des Spiels in Gewahrsam genommen wurden. Diesen wurde anschließend ein DFB-Stadionverbot erteilt, welches von fünfjähriger Geltung ist. Für uns dieses nicht nachvollziehbar. Das ausgesprochenen DFB-Stadionverbot steht in keinem Verhältnis zu dem in der Realität stattgefundenen Vorgang und ist völlig unverhältnismäßig. Zunehmend hat man den Eindruck, dass die Polizei bei Auswärtsspielen des FC Sachsen Leipzig insbesondere in Nordrhein-Westfalen die Konfrontation sucht, und mit solchen Einsätzen nicht zur Sicherheit und Ordnung im Stadion beiträgt sondern das Gegenteil hervorruft. Bereits beim Auswärtsspiel in Dortmund, bei dem auf dem Weg ins Stadion mehrere Dutzend FC-Sachsen-Fans unter fadenscheinigen Gründen für die Zeit des Spiels in Gewahrsam genommen worden sind, ist dieses deutlich geworden. Grund der Willkürmaßnahme waren 7 (!!!) Aufkleber, die von Unbekannten in der U-Bahn geklebt worden sind. Wir sind nicht mehr bereit, dieses Verhalten der Polizei widerspruchslos hinzunehmen!

Das alles geht mit einer bundesweiten Entwicklung einher. Fußballfans sind zunehmenden Repressionen ausgesetzt. Beispiel ist dafür die massenhafte verdachts- und ereignisunabhängige Videoüberwachung in Stadien. Schnell ist man in der bundesweit von Nordrhein-Westfalen geführten Datei Gewalttäter Sport aufgeführt, ohne dies zu wissen, oft auch nur, weil man irgendwo dabei war, ohne selber an Vorfällen aktiv beteiligt gewesen zu sein. Es kann nicht sein, dass nicht mal ein Mindestmaß an rechtsstaatlichen Grundsätzen in vielen Fällen eingehalten wird. Fans sind kein Freiwild oder Experimentierfeld für Kontrollmaßnahmen. Deshalb fordern wir ein Ende dieser polizeilichen Willkürmaßnahmen. Wir fordern die Verantwortlichen des FC Sachsen Leipzig auf, alle Mittel auszuschöpfen , damit die ausgesprochenen DFB-Stadionverbote unverzüglich aufgehoben werden. Bei Heimspielen des FC Sachsen Leipzig sind diese nicht anzuwenden. Zugleich fordern wir, dass bei Auswärtsspielen bereits im voraus durch Deeskalationsstrategien versucht wird, solche Situationen wie in Dortmund und Krefeld künftig zu vermeiden.

Fanclub "Roter Stern"

Leipzig, im September 2003

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