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RSL im Visier des Verfassungsschutzes (15.12.2000)
Ein Sportverein der Leipziger linksextremistischen autonomen Szene

Der im Februar 1999 gegründete Sportverein stellt sich seit einigen Monaten in Zeitschriften und im Internet vor. Die Mehrheit der Gründungsmitglieder des Vereins gehört der linksextremistischen autonomen Szene Leipzigs an. Die Gründungsveranstaltung des Vereins fand im Leipziger Szenetreff "Conne Island" statt, der auch Kontaktadresse ist. Eigenen Angaben zufolge hatte der Verein im August diesen Jahres bereits 120 Mitglieder. Laut Satzung soll der Verein politisch neutral arbeiten. Allerdings stehen die Themen auf seiner Homepage und Artikel des Vereins in Leipziger Szenezeitschriften dazu im Widerspruch. Den Veröffentlichungen zufolge ist die politische Arbeit eine der Hauptaufgaben des Vereins. So werde versucht: "Herrschaftsverhältnisse der real bestehenden Gesellschaft aufzudecken und anzugreifen". Sexistische, rassistische und nationalistische Tendenzen werden abgelehnt, die kapitalistische Ordnung als eine der freien Entfaltung des Menschen und seiner Persönlichkeit entgegenstehende Zumutung kritisiert.

Der Verein beteiligt sich an Aktionen der linksextremistischen Szene, insbesondere an der Kampagne gegen die Videoüberwachung in Leipzig. Auf der Homepage des Vereins wird zu Veranstaltungen der linksextremistischen Szene aufgerufen, beispielsweise mit der Parole "Know your enemy - Fight your enemy!" zu Aktionen gegen einen Aufmarsch der "Interessengemeinschaft für die Wiedervereinigung Gesamtdeutschlands" (IWG) im September in Leipzig.

In dem Verein wollen Autonome offenbar Jugendliche für antifaschistische Themen mobilisieren. Der Verein selbst sieht seine Arbeit als "Mittel zur Politisierung". Neben Sportveranstaltungen organisiert der Verein auch Konzerte, Partys und Kneipentage, die ebenfalls von zahlreichen Jugendlichen besucht werden. In der linksextremistischen Szenezeitschrift "Klarofix" schätzt der Verein sein politisches Wirken als erfolgreich ein. So hätten Personen, "die jahrelang außerhalb jeglicher Szenestrukturen standen, (...) über diesen Verein teilweise schon einen anderen Bezug herstellen können".

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