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BallArbeit - das Rahmenprogramm (29.9.2008)
die genauen Termine

Buchvorstellung: „Fußball und Diskriminierung – Eine qualitative Studie am Beispiel Leipziger Fußballfans“ (Lesung und Diskussion)

Ort: GWZ, Raum 5 0.15 (Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig)

Zeit: 29. September/ Beginn: 18:00 Uhr

Veranstalter: Roter Stern Leipzig

ReferentIn:Ulrike Fabich (Uni Leipzig), Adam Bednarsky (Uni Leipzig)

Kurzbeschreibung:

- historische und aktuelle Fan-Situation in den Stadien (Schwerpunkt Leipzig bzw. Ostdeutschland)

- Ursachen und Erklärungsmuster für diskriminierende/s Einstellungsmuster bzw. Verhalten

- Strategien gegen Diskriminierung

Fußball dient als „Spiegelbild“ (DFB-Präsident Theo Zwanziger) oder „Brennglas“ (Fansoziologe Gerd Dembowski) der Gesellschaft. Aufgrund seiner unbestrittenen Popularität fungiert der Fußball und dessen Umfeld den Referenten als „niedrig-schwelliger“ Einstieg und Beispiel für gesellschaftliche Probleme wie die rassistischen, antisemitischen, homophoben bzw. sexistischen Einstellungsmuster innerhalb der Bevölkerung.

Die Referenten sind seit Jahren in antirassistischen Zusammenhängen aktiv (Bündnis aktiver Fans, Roter Stern Leipzig) und beschäftigten sich auch wissenschaftlich mit dem Thema. Basierend auf ihrem Buch „Fußball und Diskriminierung – Eine qualitative Studie am Beispiel Leipziger Fußballfans“ vermitteln sie einen plastischen Eindruck von den Leipziger Fankurven. Diese beherbergen auch weiterhin Fans, die ihre menschenverachtenden Ideologien mittels Sprechchören, Transparenten oder gewalttätigen Taten transportieren. Andererseits organisieren sich verstärkt Fans, Ultragruppen und teilweise auch die Spitzen der Vereine, um für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung in den Kurven Front zu machen.

Darüber hinaus sollen in der Veranstaltung Ursachen und Erklärungsmuster für diskriminierende Einstellungen und Verhaltensweisen der Fans bzw. aktuelle Strategien dagegen thematisiert werden. Umfangreiches Video und Bildmaterial flankieren die Vorträge.

Fanszene außer Kontrolle? Herausforderungen für Fansozialarbeit und Vereine

Veranstaltungsreihe „Rote Karte für Gewalt und Intoleranz“

Ort: GWZ, Großer Hörsaal

Zeit: 2. Oktober/ Beginn: 18 Uhr

Veranstalter: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Podiumsgäste: Monika Lazar MdB (Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus, Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion), Winfried Hermann MdB (Sprecher für Sportpolitik, Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion), Bernd Merbitz (Landespolizeipräsident in Sachsen), Steffen Kubald (1. Vorsitzender des 1. FC Lokomotive Leipzig), Torsten Rudolph (Projektkoordinator Fanprojekt Dresden e. V.), Bastian Pauly (Bunte Kurve), Dr. Siegfried Haller (Leiter des Jugendamtes der Stadt Leipzig; angefragt)

Moderation: Peer Vorderwülbecke (Sportjournalist bei MDR-Info)

Weltweit ist Fußball eine der populärsten Sportarten, der Synonym für Spannung, Emotion, Eleganz,Spaß, Integration und Miteinander steht. Doch auch negative Assoziationen verbinden sich mit „König Fußball“: Rassistische Verunglimpfungen, Gewalt, rechte Parolen, usw. Besonders diese Negativthemen des Fußballs gerieten abseits des „WM-Sommermärchens“ verstärkt in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit. Speziell in den unteren Ligen stieg die Gewaltbereitschaft einzelner Fangruppen, was neue Gewalt-Präventionskonzepte notwendig machte.

Der Leipziger Fußball wurde in den letzten Jahrzehnten durch den Antagonismus der beiden Vereine BSG Chemie/ FC Sachsen Leipzig und Lokomotive/ VfB Leipzig geprägt. Fangewalt, die sich nicht nur an den eigentlichen Spieltagen abspielte, stellten die Vereine, Verbände und die Fansozialarbeit vor besondere Herausforderungen. Für negative Schlagzeilen sorgten ebenso rassistische und antisemitische Exzesse in den mitteldeutschen Stadien, die jüngst beim Halleschen FC zum Punktabzug führten, nachdem Fans antisemitische Parolen gegrölt hatten.

Grund genug, die Themen „Gewalt und Intoleranz“ im Fußball zu thematisieren und gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren aus Fußball, Sicherheitsbehörden, Verwaltung und Politik zu diskutieren. Hierzu laden wir Sie herzlich ein. Wir freuen uns auf unterschiedliche Positionen, interessante Diskussionen und vor allem auf ihre Fragen und Anregungen.

„Für Auswärtsspiele brauch ich ´ne Erlaubnis von der Ausländerbehörde”

Eine Veranstaltung zu institutioneller Diskriminierung und strukturellem Rassismus in Leipzig

Ort: GWZ, Raum 5 0.15

Zeit: 7. Oktober/ Beginn: 18:00 Uhr

Veranstalter: ADB Leipzig

Podiumsgäste: Anja Treichel (Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.), Betty Pabst (Fotografin, Ausstellung „Arbeitstitel“), Sebastian Stock (Initiative Flüchtlingsheim Grünau), Sarbast Akraui (Integrationsprojekt DIALOG), Jamil Jawabra (Amal Wurzen), Aminata Cissé Schleicher (Referat Ausländerbeauftragter Leipzig, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland)

Moderation: Doris Liebscher, Antidiskriminierungsbüro Leipzig

Kurzbeschreibung: Stell dir vor, Schwarze Spieler und Spielerinnen werden während des Spiels von der Schiedsrichterin nach ihrem Ausweis gefragt und müssen auf die Bank, wenn sie keinen haben. Einige dürfen nicht in den gegnerischen Strafraum - „Da sind schon genug von euch.“ Andere müssen einen Urlaubsantrag stellen, um ihre eigene Hälfte verlassen zu dürfen. Weiße Mitspielerinnen passen den Ball nicht oder sind erstaunt, dass „du ja so gut Laufweg hast“.

Natürlich, dieses Szenario ist konstruiert. In der Realität des Fussballs genau wie außerhalb des Stadions funktionieren rassistische Ausschlüsse und Diskriminierungen subtiler. Das Prinzip allerdings ist gleich: Herkunft, Hautfarbe oder kultureller Hintergrund werden zum Anlass für gesetzliche Sonderregelungen und rassistische Zuschreibungen genommen, die eine gleichberechtigte Teilhabe verhindern. Und: konkrete Gesetze und alltägliche Erfahrungen sind die leicht verfremdete Grundlage für das absurd anmutende Eingangsbeispiel.

Die Veranstaltung soll einen Einblick ins Thema institutionelle Diskriminierung und strukturellen Rassismus nicht nur im Fußball geben. Leipziger Initiativen und Einzelpersonen werden aus dem Alltag von Menschen mit Migrationshintergrund und People of Colour erzählen und die (Un)Möglichkeiten diskutieren, der Ausgrenzung etwas entgegenzusetzen.

Ausverkauft: Menschenhandel im Fußball (Kino-Abend)

Ort: Cinematheque in der NATO (Karl-Liebknecht-Str. 46, 04275 Leipzig)

Zeit: 8. Oktober/ Beginn: 19:30 Uhr

Veranstalter: Bunte Kurve – Für Fußball gegen Rassismus und Diskriminierung

Filme: Sold Out - From Street to Stadium

Regie: John Buche

Land, Jahr: Österreich, 2002

Länge: 50 Min.

Genre: Dokumentarfilm

Hunderte junge Spieler, oft auch Minderjährige werden unter teilweise fragwürdigen Umständen nach Europa gebracht. Für die Wenigsten wird der Traum vom Profifußball wahr. Oft landen die Spieler in der Illegalität ohne Aufenthaltsbewilligung und finanzielle Mittel. Der Film dokumentiert die Lage afrikanischer Fußballvereine, der Familien, der kontrovers diskutierten Fußballschulen und die Ansätze der FIFA das Problem in den Griff zu bekommen. John Buche gelingt es dabei den Film lebensnah, informativ und aufklärend zu halten.

Black Starlets - How to survive a broken dream (Black Starlets – Der Traum vom großem Fußball)

Regie: Christoph Weber

Land, Jahr: Deutschland; Ghana, 2006

Laufzeit: 53 Min.

Genre: Dokumentarfilm

Bei den Black Starlets handelt es sich um elf Jungen aus Ghana im Alter von 16 Jahren die im Jahr 1991 völlig überraschend die Fußball-WM der Junioren gewinnen. Es handelt sich dabei um den ersten WM-Titel für den Kontinent Afrika. Auch dadurch werden die Jungen über Nacht zu Nationalhelden und damit zur Ware des Profifußballs. Talentscouts versprechen den „Wunderkindern“ Ruhm und großes Geld. Mit diesen Hoffnungen brechen die Jugendlichen nach Europa auf. 14 Jahre später begibt sich der Regisseur Christoph Weber auf Spurensuche. Er reist quer durch Afrika und Europa und stößt dabei auf völlig verschiedene Lebensgeschichten und Schicksale. Der Dokumentarfilm gibt dabei einen Blick hinter die Glitzerfassade des Profifußballs.

Eintritt:freiwillige Spende

Deutsch-Vietnamesische Geschichten

Ort: GWZ, Raum 5 0.15

Zeit: 9. Oktober/ Beginn: 18:00 Uhr

Veranstalter: Roter Stern Leipzig

ReferentInnen: Sylvia Gössel, Netzwerk für Deutsch-Vietnamesische Jugendbegegnungen in Sachsen Anhalt / .lkj) Sachsen-Anhalt e.V.

Vertreter des Vereins der Vietnamesen in Leipzig e.V. (angefragt)

Vertreter der Vereinigung der Vietnamesischen Studenten an der Uni Leipzig (angefragt)

Kurzbeschreibung: „Die Deutschen denken oft, wir können nicht so gut Fußball spielen, weil viele Vietnamesen kleiner sind. Aber dafür sind wir schnell!“

In vielen Städten gibt es asiatische Restaurants, kleine Läden und Imbissbuden, die meist von vietnamesischen MigrantInnen betrieben werden. Aber bei vielen Deutschen ist das Wissen um ihren Alltag und die Hintergründe ihrer Migration gering. Die Mehrzahl der VietnamesInnen in Ostdeutschland kam als Vertragsarbeiter in die ehemalige DDR, schätzungsweise 20.000 von ihnen leben heute mit ihren Familien hier. Allein über 2.400 Leipziger haben einen vietnamesischen Migrationshintergrund.

Im Rahmen der Ausstellung „Ballarbeit“ in Leipzig soll auch das Leben der vietnamesischen MigrantInnen beleuchtet werden. Im Vordergrund der Veranstaltung stehen die Frage nach den Hintergründen der Migration sowie die historischen Entwicklungen seit dem Ende der „sozialistischen Bruderhilfe“. Es existieren vielfältige Formen der Selbstorganisation, so wird z.B. der Verein der Vietnamesen in Leipzig e.V. vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bedeutung des Fußballs in der vietnamesischen Gemeinschaft. Zudem wird gefragt, welche Rolle Fußball in Vietnam selbst spielt.

Das Netzwerk für Deutsch-Vietnamesische Jugendbegegnungen in Sachsen-Anhalt, ein Projekt der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V., veranstaltet seit 2006 deutsch-vietnamesische Projekte mit Jugendlichen. Ergebnis einer Jugendinitiative war z.B. die Ausstellung „Deutsch-vietnamesische Geschichten“, die bei der Veranstaltung auch vorgestellt sein wird. Sie wurde für die Veranstaltung um Schautafeln ergänzt, die sich dem Fußball der Vietnamesen in Ostdeutschland widmen.

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