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RSSC unterstützt antirassistische Initiativen (31.8.2009)

RSSC unterstützt antirassistische Initiativen

Der Red Star Supporters Club (RSSC), eine Vereinigung von aktiven Fans und Mitgliedern des Vereins Roter Stern Leipzig ´99 e. V. (RSL), hat am 29.8.2009 beim RSL-Auswärtsspiel gegen den FSV Oschatz mit einer Transparent-Präsentation und deutlichen Worten auf die skandalösen Absagen von zwei antirassistischen Fußball-Veranstaltungen in den vergangenen Tagen durch lokale Politikverantwortliche reagiert.



Am 22.8.09 wollte der Freiräume Muldental e.V. zusammen mit lokalen Gruppen ein antirassistisches Fußballturnier in Colditz durchführen. Die vom örtlichen Fußballverein zunächst getätigte Zusage, die Veranstaltung auf seinem Gelände durchführen zu können, wurde von diesem später zurückgenommen. Der Vereinsvorsitzende machte das Einverständnis des Vereins von der Zustimmung der Stadtverwaltung bzw. des Bürgermeisters abhängig, da er mutmaßlich Beschädigungen durch die örtliche Neo-Naziszene befürchtete. Nach einem Kooperationsgespräch zwischen den lokalen InitiatorInnen, dem Bürgermeister Manfred Heinz, dem Colditzer Ordnungsamt, der Polizei und dem Sportverein unter Vermittlung des Mobilen Beratungsteams des Kulturbüro Sachsen e.V. stand fest, dass das geplante antirassistische Fußballturnier nach unannehmbaren Forderungen seitens der Stadt Colditz de facto untersagt ist. Der Vorsitzende des Colditzer Sportvereins wäre zur Durchführung der Veranstaltung bereit gewesen, wenn die Stadt Colditz die Veranstaltung unterstützt hätte. Dazu waren die politisch Verantwortlichen nicht bereit. Vielmehr wurde gefordert, dass die Veranstalter für jegliche Sachbeschädigung auf dem Sportplatz zwei Wochen vor und zwei Wochen nach dem 22. August 2009 haften sollten, eine völlig absurde Forderung.



In Mügeln veranstaltete der Verein "Vive le Courage" vom 23.08. bis 29.08.2009 eine antirassistische Aktionswoche. Am 29.8. sollte diese mit einem antirassistischen Fußballturnier und dem Abschlusskonzert "Dance against Racism" enden. Nachdem dafür bereits im September 2008 eine mündliche Zusage von Bürgermeister Gotthard Deuse erhalten wurde, zog dieser sein Einverständnis im Juni 2009 zurück. Beide Veranstaltungen wurden unter fadenscheinigen Begründungen untersagt und mussten nach Oschatz verlegt werden.

Wir möchten deutlich machen, dass wir es für einen unzumutbaren Zustand halten, dass politische Würdenträger und angebliche Demokraten politisches Engagement gegen Rassismus, Diskriminierung und Neo-Nazis blockieren, zum Teil kriminalisieren oder de facto verbieten! Colditz und Mügeln sind Problemstädte, in denen Nazis die Sicherheit von Menschen, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passen, akut bedrohen. So mussten Aktive der Kampagne "Meine Stimme gegen Nazis" nach einer Veranstaltung der Kampagne in Colditz am 22.8., die massiv von Nazis gestört wurde, von der Polizei unter Blaulicht aus der Stadt eskortiert werden.



In Mügeln konnte ebenfalls nur die Polizei verhindern, dass eine Veranstaltung in den Vereinsräumlichkeiten des "Vive le Courage" in der Nacht zum 29.8. von 40 bis 50 Neo-Nazis gestürmt wurde.

Das sind die Zustände in der sächsischen Provinz! Wir fordern, dass politisch Verantwortliche nicht länger die existierenden Probleme mit Neo-Nazis negieren, dass nicht länger Opfer rechter Gewalt diskreditiert werden. Wir wollen die Unterstützung der (Lokal-)Politik für politisch Engagierte, die gegen Rassismus und Diskriminierung aktiv sind.

Wir zollen lokalen Akteuren wie "Freiräume Muldental e.V.", "Vive le Courage" und allen anderen Respekt und erklären uns mit diesen solidarisch. Gerade sie machen sich in der braunen Provinz gegen die menschenverachtende Nazi-Scheiße gerade!

RSSC, 31.8.09

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