„High Five“ hieß es bei Roter Stern nach den heutigen Nachholspielen – nicht nur, dass man das eigene Auswärtsspiel in Böhlitz-Ehrenberg letztlich souverän gewann, nein zeitgleich unterlag auch noch der SV Mölkau in seinem Spiel, was zur Folge hat, dass die Sterne nun endlich wieder von Rang 1 grüßen. Vor den punktgleichen Mölkauern und einen Zähler vor Blau Weiss II führen die Connewitzer Kiezkicker nun die Tabelle wieder an und haben gegenüber beiden Kontrahenten auch noch drei Nachholspiele offen.
Duo mit vier Toren |
Ein umkämpftes und nicht einfach zu knackendes Auswärtsspiel hatte man seitens des RSL für die Begegnung in Böhlitz erwartet. Doch während etliche Anreisende noch an der extrem miesen Baustellenampelführung auf der einzigen Ausfallstraße ins schon vor Jahren eingemeindete Böhlitz-Ehrenberg zu verzweifeln drohten, schockte Patrick Strozyk die Gastgeber früh. Noch in Abwesenheit einiger der eigenen Edelfans brachte er den RSL schon nach 10 Minuten in Führung, nach schönem Zusammenspiel mit Paul Kroneck schob Strotze eiskalt zum 0-1 ein.
Aber Böhlitz hielt in der Folgezeit gut dagegen und die erste Halbzeit offen. Nach 17 Minuten rückte Chris Kretschi in den Mittelpunkt, als er einen guten Schussversuch der Gastgeber entschärfte. Glänzend reagierte unser Schlussmann abermals nach 25 Minuten, als er seine Finger noch an einen harten Schuss brachte und so den Ball noch an den Pfosten lenken konnte. Die Defensive der Sterne wirkte im ersten Durchgang ein ums andere Mal unsortiert.
Die nächste Gelegenheit hatte Roter Stern, Kroneck verpasste eine scharfe Eingabe von Steve Oehme nur knapp (42.). Wenig später ließ unser Schlussmann Chris den Gegner wieder verzweifeln, als er einen gut getreten Freistoß aus 18 Metern noch um den Pfosten drehte (44.), so dass es etwas glücklich mit einer Führung in die Kabine ging.
Nach der Pause zeigte sich aber ein ganz anderes Bild. Roter Stern schaltete nun einen Gang hoch und riss das Spiel an sich. Mit dem eingewechselten Martin Siegel im Zentrum trat man nun viel kompakter auf, ließ die Gastgeber kaum noch zur Entfaltung kommen und wurde nun selbst viel gefährlicher. Nico Langer brachte eine mustergültige Flanke, die Steve aber 5 Meter vorm Tor freistehend nicht verwerten konnte (54.). Zwei Minuten später waren sich Böhlitzer Hüter und Abwehrspieler kurz uneins, Paul setzte gut nach, der Ball wurde erobert und Strotze scheiterte mit seinem Schuss an einem kurz vor der Linie stehenden Feldspieler. Wenig später folgte von Paul ein guter 17-Meter-Schuss aus der Drehung, den der Schlussmann parieren konnte (57.).
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Eine Stunde war gespielt, als der Ball lang auf Strotze kam, der einen Gegenspieler kurz vorm Tor vernaschen konnte, goldrichtig auf Paul querlegte – und der ließ sich nicht lange bitten und schob locker ein, 0-2! Es ging Schlag auf Schlag weiter – die Sterne standen kompakt und warten darauf, den Gegner mit überfallartigen Gegenstößen endgültig auszuknocken. Nach einem langen Ball in den Raum hatte Strotze freie Bahn aufs Tor, aber musste noch 20 Meter gehen und hatte einen Gegenspieler am Arsch kleben, so dass sein etwas überhasteter Schuss von der Strafraumgrenze vom Torwart noch gehalten werden konnte (62.).
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Spielentscheidend war dann die 75. Spielminute gewesen. Böhlitz kam zu seiner ersten Gelegenheit im 2. Durchgang, einer sehr guten, eine scharfe Flanke kam in den Sechzehner gesegelt, wurde aber vom freistehenden Angreifer nicht verwertet. Statt Spannung gab es nun die Entscheidung. Man hätte die Szene in einem Highlightzusammenschnitt ungekürzt weiterlaufen lassen können, denn direkt im Gegenzug fuhr Roter Stern einen Konter aus dem Lehrbuch! Paul Kroneck servierte einen 30 Meter Traumpass steil in den Lauf von MaSi, der vorbei an einem Böhlitzer in den Strafraum ging und wohlüberlegt auf Strotze rüberlegte, der dann nur noch einschieben musste. 0-3, das Ding war durch.
Aber die Sterne waren noch nicht satt! Und es klingelte nur kurze Zeit später erneut, Paul Kroneck krönte seine hervorragende Leistung ebenfalls mit einem Doppelpack, als er sich im Strafraum durchtankte und aus kurzer Distanz das Runde zum 0-4 ins Eckige zimmerte (77.).
Eine unübersichtliche Szene trug sich dann in der 80. Minute zu, RSL-Hüter Chris schien eigentlich vor einem Böhlitzer an den Ball gekommen zu sein, der zog nicht zurück und beide blieben zunächst kurz angeschlagen liegen. Was folgte war einerseits die Ampelkarte für einen unbeteiligten Böhlitzer und zu unserer Verwunderung Strafstoß für die Gastgeber. Diesen konnte der Schütze zum Ehren(berger)treffer verwandeln.
In den Schlussminuten verpasste ein Spieler von Böhlitz noch einmal aussichtsreich nach einer Ecke und köpfte drüber (84.), und scheiterte der eingewechselte Trainersohn Paul Reinhold auf RSL-Seite mit einer Direktabnahme ebenfalls nach Ecke knapp (87.).
Dann war Schluss und die Sterne endlich auch wieder nach real eingefahrenen Punkten das, was in dieser Saison das einzig angemessene zu sein scheint – Spitzenreiter. Eine Position, die wir jetzt bis zum Schluss nicht mehr abgeben wollen!
manager
