„Wir hamms gewusst, die Sterne haben heute keine Lust“ mochte manch einer heute vor sich her summen, angesichts dem dargebotenen. Denn im Nachholspiel gegen die Zweite Vertretung von Rotation 1950, die als Tabellenletzter aus 25 Spielen ganze 12 Punkte geholt hatte und bereits als Absteiger feststand, kam Roter Stern nur zu einem ziemlich peinlichen Unentschieden.
Lange Schatten über dem sonst so glanzvollen Spiel der Sterne |
Wer zu spät kam, den bestrafte heute der Spielverlauf! Denn die Anfangsphase hatte es wirklich in sich. Schon nach 4 Minuten kam Paul Kroneck im gegnerischen Strafraum an den Ball, setzte sich durch und nagelte das Leder zur 0-1 Führung unter den Balken. Zwei Minuten später geleitete unsere Hintermannschaft einen Rotze-Stürmer durch den Strafraum und observierte seinen Schussversuch aus kurzer Distanz und spitzem Winkel, den Chris Kretschi zur Ecke abwehren konnte. Der Eckball fand seinen Kopfballabnehmer und es stand 1-1. Doch direkt im Gegenzug konnte Roter Stern abermals in Führung gehen, Bauer legte auf Strozyk ab und der schob aus kurzer Distanz ein (7.).
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Also schien ein kurzer Betriebsunfall postwendend behoben worden zu sein und das Spiel nun in erwartete Bahnen zu laufen. Das dachten sicherlich viele, jedoch zeigte sich dann doch bald, dass es nicht wie erwartet laufen wollte. Das lag aber weniger am Gegner als an unserer Mannschaft selbst. Ganz offensichtlich hatte man nach den zuletzt doch ziemlich überzeugenden Auftritten wohl angenommen, dass hier beim Schlusslicht auch 50 Prozent schon ausreichen würden um das Baby zu schaukeln, es mangelte eklatant an Einsatzbereitschaft, Engagement und Zweikampfverhalten. In der Defensive zeigten sich die Sterne ungewohnt fahrig, im Spiel nach vorne mangelte es an Genauigkeit und Entschossenheit. Die Einstellung zu dieser Partie fehlte einfach.
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So mussten die Zuschauer eine langweilige Partie ertragen, in der es nur noch eine Chance vor der Pause gab. Strozyk steckte auf der rechten Seite einen Ball auf Liebscher durch, dessen Eingabe Johannes Rohrbach fand, der frei aus12 Metern übers Tor schoss (41.).
Wo sind nur die andern zwei Punkte? |
In der zweiten Halbzeit kamen die Sterne dann zu einigen Gelegenheiten mehr, suchten aber nach wie vor nicht entschlossen die Entscheidung in Gestalt der dritten Bude. Nach einer Traumflanke von Peter Liebscher köpfte Kroneck um Millimeter vorbei (58.), fünf Minuten später prüfte Strotze den Torwart mit einem guten Schuss aus 20 Metern.
Später wurde ein Strotze-Schussversuch aus kürzerer Distanz im letzten Moment noch von einem Abwehrspieler abgeblockt (73.) und verpasste der gerade eingewechselte Christian Kühn eine scharfe Eingabe von Paul um haaresbreite (76.). Zehn Minuten vor Ende der Partie passierte dann das was nicht sein durfte, ein Rotze-Spieler kam tatsächlich mal mit dem Ball am Fuß in den RSL-Strafraum, bekam Spalier von unserer Hintermannschaft und zog unbedrängt ab und traf zum nicht für möglich gehaltenen 2-2.
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Viel zu spät merkten die Sterne nun, dass man tatsächlich Punkte auch beim Letzten lassen kann, wenn man sich so gar keine Mühe gibt. Es folgte eine Schlussoffensive, in der fast mehr Gefahr erzeugt wurde als im gesamten Spiel zuvor. Strotze vergab in den drei Minuten nach dem Ausgleich gleich zweimal völlig frei per Kopfball den möglichen Gegenschlag, Paul scheiterte sehr aussichtsreich aus kurzer Distanz am Torhüter (86.). Und in der 90. Minute kratzte der Schlussmann auch noch einen starken 17-Meter-Freistoß von Strotze unter der Latte raus.
Alles Jammern hilft nichts, die Punkte sind liegengelassen und aufgrund der unbeherzten Darbietung ist das auch irgendwie gerecht. Die Ausgangsposition bzgl. Aufstieg und Stadtligameisterschaft bleibt nach wie vor vorzüglich. Aber im kommenden Spiel gegen die Zweite von der SG Taucha darf es dann wieder etwas mehr Geilheit sein!
manager
