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Stern Roter Stern
SV Panitzsch/Borsdorf vs. RSL Erste Herren  2:3
28.2.2009 Sportplatz Panitzsch
Auswärtssieg

Mit einem Auswärtssieg hat sich der Rote Stern erfolgreich zurückgemeldet! Jahrhundertwinter und Fußballmafia FVSL war es zu verdanken, dass der RSL trotz beeindruckender Bilanz (9 Siege, 3 Remis, 0 Niederlagen) aktuell nur noch von Platz 7 der schiefen Tabelle grüßen konnte. 6 Punkte bekam man in der Winterpause aufgrund des Nichterfüllen des Schiedrichtersolls abgezogen, dass ausreichend Pfeifenmänner die Mindestanzahl an Saisonspielen in der laufenden Spielzeit absolvieren können und werden wurde dabei nicht strafmildernd bewertet, Meldefristen waren nun einmal verpasst. Über drei Monate gab es kein Pflichtspiel mehr für die Sterne (das letzte im Pokal am 19.11.), man musste tatenlos zusehen wie sich diverse Mannschaften in der Tabelle vorbeischoben (ohne den Punktabzug wäre man auch mit drei Spielen weniger sogar Spitzenreiter geblieben!).
Unschöne Vorraussetzungen also und zudem musste man befürchten, dass aufgrund der langen Pause die Knochen unserer wackeren Helden etwas eingerostete sein könnten und sich mangelnde Praxis in den ersten Spielen jetzt negativ auswirken würde.
Um so beachtlicher finde ich die heutige Leistung beim Spiel bei Panitzsch/Borsdorf. Die Begegnung begann mit einer handgestoppten Verspätung von 23 Minuten, nein nicht aufgrund des großen Zuschauerandrangs (hallo Leute, es geht wieder los!!!), sondern weil der eine Schiedsrichterassistent sich pünktlich zwar auf dem Sportplatz in Borsdorf einfand, alle anderen Beteiligten dummerweise aber auf dem in Panitzsch. Unzulänglichkeiten dieser Person sollten sich dann leider auch während der sportlichen 90 Minuten fortsetzen.
Zunächst tasteten sich beide Mannschaften rein fußballerisch einige Minuten ab, doch dauerte es auch nicht lange bis zum ersten Aufreger der Partie. Schon nach 9 Min nämlich konnten die Gastgeber einen Konter zur 1-0 Führung verwerten. Schön in Szene gesetzt konnte der Stürmer frei vor Hüter Kretschi auftauchend einschieben. Die Sterne waren kurz beeindruckt und ließen nach 13 Min eine weitere große Chance zu, als ein Spieler nicht an seinem 40 Meter-Solo auf der linken Außenbahn gehindert wurde, das er mit einer maßgeschneiderten Flanke beendete, worauf die folgende Direktabnahme des PaBoers nur haarscharf am Gehäuse der Sterne vorbeischrammte.
Roter Stern hatte sich nun ein Übergewicht erspielt und kam nach 15 Min mit der ersten eigenen Chance auch prompt zum Ausgleich. Paul Kroneck setzte wunderschön Steffen Bauer in Szene und der schoss aus vielleicht 10 Metern zum 1-1 ein. Wenige Minuten später tankte sich der heute bärenstark aufspielende Kroneck im Alleingang durch die gegnerische Verteidigung und zog aus aussichtsreicher Position ab, wobei aber leider ein ziemlicher Rohrkrepierer bei rauskam.
Nach 22 Minuten konnte man den wohl schönsten Angriff der Sterne in HZ 1 bewundern, als über mehrere Stationen schön gespielt wurde und der Ball auf die linke Bahn zu Christian Kühn wanderte, der mit einer absoluten Sahneflanke auf Patrick Strozyk überraschte, die so gut kam, dass Strotze noch nicht mal in die Verlegenheit kam auch noch abspringen zu müssen sondern mit Bodenhaftung souverän zur 1-2 Führung einnicken konnte. Mit dieser, seiner heute einzigen brauchbaren Szene, bewies unser Sturmphänomen einmal mehr, dass er selbst wenn er augenscheinlich über 90 Minuten keinen Bock hat und gelangweilt übers Feld trabt, trotzdem nicht geht ohne sich zumindest einmal in die Torschützenliste eingetragen zu haben.
Nach 28 Minuten sah sich der aufgerückte Wadenbeißer Daniel Fett einer guten Schussgelegenheit aus 17 Metern gegenüber, was ihn anscheinend so überrascht haben muss, dass er leider ziemlich derb verzog. Roter Stern war in dieser Phase und bis zur HZ hin deutlich überlegen und dem dritten Tor recht nahe. Nach 38 Min hatte Johannes Rohrbach eine Riesenchance zu erhöhen, als er einen Ball von Kroneck durchgesteckt bekam und nur ganz knapp am langen Pfosten vorbei schob. Eine Minute später war es wieder Johannes, dessen Schuss aus 20 Metern nur haarscharf übers Gehäuse von PaBo ging. Mit der verdienten Führung ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel waren zunächst die Gastgeber von PaBo wacher, ihr Trainer schien die richtigen Worte gefunden zu haben, jedenfalls waren sie engagierter und kamen gleich zu guten Gelegenheiten. Nach 48 Minuten musste Chris Kretschi all sein Können aufbieten, als er einen Kopfball nach einer Ecke mit einem großartigen Reflex entschärfte. Nach 50 Min gab es die nächste große Gelegenheit auf den Ausgleich für PaBo, mit einem Traumpass konnte ein Spieler sehr erfolgsversprechend in Szene gesetzt werden, traf zum Glück mit seinem Schuss aber nur den Pfosten.
Kurz darauf hatte RSL die Chance zu erhöhen, nach einem Freistoß aus 16 Metern auf Höhe der Grundlinie vom emsigen Nico Langer köpfte Paul Kroneck Zentimeter übers Tor. Im Gegenzug hatte PaBo nach einer schwereren Konfusion in der ansonsten von Libero Stefan Meißner sehr gut organisierten Abwehr eine sehr gute Schussgelegenheit. Noch in der gleichen Minute brannte es auch wieder auf der anderen Seite, als Strozyk stark bedient plötzlich alleine durch war, jedoch in ungewohnt lethargischer Manier zuließ noch im letzten Moment getacklt zu werden.
Es war eine ereignisreiche Phase des Spieles, in der beide Mannschaften gute Möglichkeiten hatten ihre Bemühungen auf die nicht vorhandene Anzeigetafel zu bringen. Paul Kroneck tat dies nach 57 Min für die Sterne, als er das Leder über die Linie drückte. Doch ward diese Rechnung ohne den Zuspätkommer gemacht, der seine Serie an Abseitsfehlentscheidungen krönte indem er dem Treffer die Anerkennung absprach. Das tat er dabei in völliger Missachtung der Tatsache, dass der von Nico hineingetretene Freistoß vom Kopfe eines PaBoers verlängert wurde und somit vom Gegner auf Paul kam.
So blieb die Kiste eng. Und nach 61 Min stand wieder unser Hüter Chris im Mittelpunkt, als er einen guten Schuss von PaBo stark um den Pfosten drehte. Nach 65 Min brachte Kühn noch einmal eine Flanke super hinein auf Strotze, der aber wieder nicht ganz auf der Höhe war und aus 5 Metern verdaddelte.
Man hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ein dritter Treffer noch hermusste um hier auf Nummer sicher zu gehen. Und nach 69 Min tat uns die Mannschaft diesen Gefallen! In seiner heute wohl zweitbesten Szene hatte Strotze offenbar seinen Gegenspieler mit seiner Lethargie infiziert, so dass beide einen eher lahmen Pass von Fetti auf Strotze unbearbeitet passieren ließen, aus Sicht von PaBo ein Riesenklops, der zur Folge hatte, dass der Sekunden zuvor eingewechselte Thomas Berger plötzlich mit dem Ball am Fuße alleine vorm gegnerischen Torwart stand. Und der Lange ließ sich nicht zweimal bitten, eiskalt schob er mit seiner ersten Ballberührung überhaupt (also in dem Spiel mein ich jetzt!) zum 1-3 ein und konnte sich zurecht feiern lassen!
Bei PaBo lagen nun die Nerven blank, nach 70 Min konnte einer nach Gelbrot vorzeitig duschen gehen. Später hätte es für sie für Nachtreten auch noch Rot pur geben müssen, jedoch übersah der Schiri dies großzügig. Nach 75 Min verließ Steffen nach einer starken Partie von Krämpfen geplagt das Feld, für ihn kam Hendrik Meißner, der nach über einem Jahr Verletzungspause sein Pflichtspielcomeback in der 1. Mannschaft gab. Und beinahe hätte Henne sich gleich noch in die Torschützenliste eingetragen, nach einem schönen Anspiel durch Nico wurde sein Schuss kurz vor der Linie geblockt (78.).
Eigentlich hätte man gegen den dezimierten Gegner nun locker die Partie runterspielen müssen. Jedoch verloren die Sterne in den letzten Minuten unsouverän agierend etwas die Ordnung, was ganz sicher auch daran lag, dass die Mannschaft am Ende auch einfach platt war, was nach der langen Pause aber auch kaum verwundert.
So gehörten die letzten 10 Minuten sogar noch den PaBoern. In der 80. Min entschärfte Chris noch einmal einen gefährlichen Schuss und nach 84. kassierte man sogar noch den Anschluss. Ein PaBoer zog von der Strafraumgrenze ab und traf zum 2-3. Die letzte Gelegenheit des Spieles vergaben dann aber wieder die Sterne, als in der 90. Min Strotze zwei Gegenspieler austanzte, alle anderen auf sich zog, aber es wieder einmal versäumte im richtigen Moment auf den so völlig frei stehenden Kroneck abzulegen, der todsicher auch mit verbundenen Augen diese Möglichkeit genutzt hätte. Aber was solls?! Der Auswärtssieg ist eingefahren und es war auch eine angesichts der anfangs geschilderten Begleitumstände eine durchaus ansprechende Darbietung.
manager





















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