RSL Spielbericht - Erste Herren - SV Mölkau 04 - 2009-04-18

Nachdem sie saisonübergreifend in 26 Pflichtspielen am Stück nach 90 Minuten nicht geschlagen werden konnten, erwischte es die Roten Sterne heute ausgerechnet beim SV Mölkau. Im Duell der punktgleichen Tabellenzweiten und –dritten versäumte es RSL angesichts von drei weniger absolvierten Spielen mit einem Sieg den SV Mölkau quasi zu distanzieren, die Gastgeber haben das Aufstiegsrennen wieder wirklich spannend gemacht.
In den ersten 45 Minuten wurde den Zuschauern von beiden Mannschaften wenig geboten. Nach 2 Minuten gab es für den Gastgeber eine Kopfballchance nach einem Freistoß zu verzeichnen, doch wurde diese Aktion nicht wirklich gefährlich. Roter Stern hatte nach 16 Minuten eine Großchance, Martin Siegel zog mehrere Gegenspieler auf sich und steckte den Ball leider etwas zu steil auf Strozyk durch, der so zwar alleine vorm Torhüter auftauchte, das Leder aber nicht mehr kontrollieren konnte und „mit langem Fuß“ am Keeper scheiterte.
Roter Stern wirkte im ersten Durchgang pomadig und ließ den nötigen Biss vermissen, vom SV Mölkau kam auch nicht viel. So rückte zusehends der Unparteiische in den Mittelpunkt, der mit vielen kleinen Fehlentscheidungen nervte. Eine solche war auch der schlechte Freistoßwitz, den er dem SV Mölkau in der 26. Minute zusprach. So fiel völlig aus dem Nichts durch den folgenden aus 30 Metern direkt verwandelten Ball die Führung für die Gastgeber.
In der Folgezeit gab es kaum noch Spielfluss, auch weil Mölkauer Spieler anfingen sich aus unerklärlichen Gründen häufiger auf dem Rasen rumzukugeln. Es häuften sich ärgerliche Szene, wie die als die Mölkauer trotz eines am Boden liegenden Mitspielers ihren Angriff in Ruhe weiterspielen, der Gegenangriff der Sterne dann aber abgepfiffen wird. Oder der Mölkauer, der am Boden liegend wieder aufstehen will, bemerkt dass die Sterne sich gerade anschicken einen Schnellangriff zu fahren und sich daraufhin noch mal über den Rasen wälzt, bis der Schiri auch endlich die Situation abgepfiffen hat. Oder als Stefan Meißner an der Außenlinie etwas hart den Ball erkämpft, sein Gegenspieler bleibt liegen, und in der nächsten Spielunterbrechung, wie von der Mölkauer Bank gefordert, die gelbe Karte sieht. Gelb obwohl kein Foul gepfiffen wurde? Vorteil hat er gegeben, sagt der Schiedsrichter. Vorteil für Mölkau obwohl nach dem Einsteigen von Pippen nur RSL am Ball war? Irgendwie komisch. Aber all diese nervende Scheiße war typisch für diese Begegnung, im ersten Durchgang erstickte das Spiel regelrecht darunter. Zu verzeichnen gab es so nur noch eine Kopfballchance für Masi nach einem Freistoß von Pierre Süptitz (41.).
In der 2. Halbzeit traten die Sterne endlich mit dem notwendigen Engagement auf und dominierten die Begegnung immer deutlicher. Nico Langer versuchte es nach 49 Minuten mit einem Schuss aus rund 20 Metern, konnte damit aber den Torwart nicht in die Bredullie bringen. Sekunden später schraubt sich Siegel nach einem Freistoß am höchsten, doch sein starker Kopfstoß wird vom Hüter gerade noch so herausgekratzt. Nach 55 Minuten zieht Pierre aus vielleicht 13 Metern verdeckt ab und zwingt den Schlussmann ebenfalls zu einer guten Parade. Nach 63 Minuten vergibt Strotze einen Hundertprozenter, als er nach einem Pass von Nico völlig frei vorm Tor ist, aber am herausstürmenden Hüter scheitert.
Mölkau hat einen gefährlichen Konter, als sich ein Spieler auf der Grundlinie durchsetzt und eine scharfe Eingabe bringt, die Chris Kretschi aber vor dem einschussbereiten Stürmer abwehren kann. Ansonsten sieht man von den Gastgebern rein gar nichts, das Spiel findet im Grunde ausschließlich in ihrer Hälfte statt. In der Folgezeit gibt es für Roter Stern einige gefährliche Versuche aus der zweiten Reihe, Fett und Heyn scheitern mit ihren mächtigen Geschossen nur knapp. Ansonsten fehlt auch etwas das Glück, der letzte Pass kommt nicht an und es fällt auch im Strafraumgewühl nie der Ball mal zu einem Nachschuss jemandem vor die Füße.
Nach 85 Minuten hat Heino noch eine gute Kopfballchance nach einer Ecke, doch auch der Ball geht vorbei. Kurz darauf findet die Begegnung ein typisches Ende. Die Sterne stellen den einzigen Mölkauer, der sich in ihre Hälfte verirrt hat, meilenweit ins Abseits, der Assistent zeigt dies deutlich an. Masi legt sich den Ball zum Freistoß, während sich alle anderen nach vorne orientieren. Doch der Schiri hatte gar nicht gepfiffen, sondern Vorteil angedeutet. So also Handspiel durch Masi und Freistoß Mölkau. In der allgemeinen Empörung wird ein Mölkauer am Elfmeterpunkt ganz alleine gelassen, bekommt den Freistoß serviert und schiebt zum 2-0 ein. Dass in der Nachspielzeit dann Strotze noch die Latte trifft und Masi den Ball aus einem Meter nicht reinkriegt, das ist dann auch egal. Ein Spiel, das wir alle ganz schnell vergessen wollen! Die Mannschaft tut hoffentlich das ihrige dazu - schon am Mittwoch im Nachholspiel gegen den LSV Südwest. Ab 18 Uhr im Sportpark Dölitz.
manager
P.S. noch ein „hoffentlich ists nicht so schlimm“ an den verletzt ausgewechselten Kjewtisch!