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SV Leipzig Nordwest vs. RSL Erste Herren  2:1
15.5.2010 Merseburger Straße 187, 04179 Leipzig
Zweieins-Niederlage für RSL I

(stb) Der Willi-Kühn-Sportpark hat wahrlich schon bessere Zeiten erlebt: Anfang der 80er Jahre spielte die damalige Betriebssportgemeinschaft Stahl Nordwest ganze 3 Jahre in der zweithöchsten (allerdings aus 5 Staffeln bestehenden) DDR-Liga und auch im renommierten FDGB-Pokal durfte man mitmischen. Knapp 1.000 Zuschauer strömten damals durchschnittlich zur damaligen Nummer 3 im Leipziger Fußball, wer nicht blau-gelb oder grün-weiß dachte, war eben Nordwestler…
Heute ist alles etwas trister. Erstmals seit 35 Jahren spielt die erste Mannschaft seit dieser Saison auf Bezirksklasseebene und die Zahl der Geldgeber im Verein ist gelinde gesagt übersichtlich. Verschiedene zwielichtige Sponsoren, Gönner und Mäzene tauchten immer mal an der Merseburger Straße auf, versprachen das Blaue vom Himmel und waren oftmals genau so schnell wieder weg, wie sie gekommen waren. Provinzpossen und Vereinsmeierei, und oftmals vor allem eins: kult!
Kult war auch der Auftakt der RSL-Rumpftruppe am heutigen Samstag: Nach nur 4 gespielten Minuten sorgte Nico per 20-Meter-Distanzschuss in den linken Winkel für unsere 1:0-Führung. Co-Trainer Scheffel ballte die Faust, sollte doch die schon unheimlich erscheinende Siegesserie des Roten Stern – seit einem Spiel ungeschlagen, seit einem Spiel kein Gegentor – heute fortgesetzt werden! Dies im Übrigen ohne 7 Stammspieler, Verletzungen, Arbeit, Urlaub, St. Pauli-Geburtstagsfeier und andere Ereignisse lassen grüßen.
Der „Vodafone-Roadshow 2008“-Notizblock gibt ab der 13. Minute dann ausschließlich SV Nordwest-Chancen her: 13´, scharfer Schuss von halblinks aufs RSL-Gehäuse, knapp am rechten Dreiangel vorbei; 22´, Distanzschuss NW, kein Problem für Chris; 23´, flacher Volleyschuss nach langem Flankenball, sehr guter Reflex unseres Torhüters; 25´, abermals Chris pariert einen weiteren Flachschuss aus aussichtsreicher Position; 27´, Chancenreigen setzt sich fort, Chris klärt mich Ach und Krach zur Ecke… Und so weiter und so fort, der SV Nordwest war die klar spielbestimmende Mannschaft und nur mit Glück und eben Chris konnte die Führung verteidigt werden. In der 37. Minute war dann aber Schluss mit lustig, Tobias Kochert schoss den Ball unhaltbar aus 16 Metern in die linke untere Ecke. Jubel auf Seiten der geschätzten 80 Nordwest-Sympathisanten.
Auf Roter Stern-Seite waren ebenso um die 80 Fans vertreten, Gesprächsthema Nummer Eins war natürlich weiterhin das Traumtor des RSL-Managers Ollendorf unter der Woche im Volxsport-Spiel gegen die Stadtwerke. Gerüchten zufolge soll das Tor in die engere Auswahl zum „Tor des Monats“ kommen.
Das Spiel war ob dieser Neuigkeit natürlich nur noch zweitrangig: Nordwest dominierte weiter, erspielte sich einige gute Chancen und bis auf eine Ausnahme war immer wieder unser Torhüter Chris der Nordwest-Spielverderber. Besagte Ausnahme spielte sich in der 50. Minute ab, ein abgefälschter Schuss schlug ins RSL-Gehäuse ein, Torschütze zum 2:1 war Stefan Ruhnke. Enttäuschung natürlich auf Seiten der RSL-Spieler, die jedoch heute – Ausnahme Chris – selbiges taten, enttäuschen.
Kein Zusammenspiel, keine Kombination, keine Linie im Spielaufbau und bis auf einen abgeblockten Schussversuch von Thomas Berger (75. Minute) auch keine einzige richtige Chance. Co-Trainer Scheffels Personaldecke ist eben wirklich gerade ziemlich dünn und luftdurchlässig. Einziger Auswechselspieler neben Flo war übrigens mit der Nummer 14 Spieler Kjewitsch, der „einfach mal so aufs Protokoll geschrieben wurde“. Selbiger verdingte sich allerdings just im Moment unseres Spiels auf dem heiligen Rasen des Hamburger Millerntors: in einem Fanspiel in der Halbzeitpause der Old-Stars St. Pauli gegen den FC United of Manchester. Na wenn das mal keine Alternative war!

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