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Stern Roter Stern
SV Eintracht Leipzig Süd vs. RSL Zweite Herren  0:2
8.8.2010 Südkampfbahn

Das erste Spiel ist wichtig. Das erste Spiel als Standortbestimmung. Oder: Die Saison ist lang und ein Spiel bedeutet nur neunzig Minuten davon.

Wie dem auch sei, Trainerteam und Mannschaft waren gespannt auf das erste Pflichtspiel der Saison, vor allem darauf, ob und wie das kräftezehrende Trainingslager das Spiel beeinflussen würde. Im Vergleich zu letzter Saison gab es ein paar, aber nicht wie befürchtet etliche Änderungen in der Startelf.

Im Tor:

Tomate.

Die Abwehr bildeten:

Robert auf rechts, Rückkehrer, spielte vorher bei BSG Chemie Leipzig.
Bödl wie gewohnt links.
Brandy, als neuer Kapitän, im Zentrum.

Das Mittelfeld:

Kroni als Vorstopper, als Sechser
Chef und Simon davor, in der kreativen Zentrale
links sollte Neuzugang Leutzschke wirbeln,
rechts Roman, Leihgabe aus der Ersten

Im Sturm: Hakan und Twinkie, auf dem Blatt ein eher auf spielerische Elemente, als auf Torgefahr gerichtetes Duo.

Die Bank besetzten zunächst Arni, Silly, Kirsche.

Auf dem welligen Rasenplatz tasteten sich die Gäste vom Roten Stern und die eine Klasse darunter spielenden Herren von Eintracht Süd erst einmal ab: kein Spielfluss, wenige Spielzüge, eine hohe Fehlpassquote legten Zeugnis darüber ab. Mit der Zeit erarbeitete sich der Stern dann immer mehr Ballbesitz, kam aber bis auf einige Ecken und Freistoßpositionen zu keinen konkreten Chancen. Zunächst. Als Kroni sich in der 20. Minute mal nach vorne wagte und mit einem etwas unkonventionellen Schuss die Latte streifte, wurde eine Druckwelle losgestoßen. Twinkie köpfte aus drei Metern freistehend über den Querbalken(nach toller Flanke von Roman), Chefs Freistoß konnte der Keeper von Eintracht Süd mit den Fäusten entschärfen, gleich mehrere gefährliche Pässe in die Schnittstelle der Abwehr wurden in letzter Sekunde geklärt. Auf der anderen Seite passierte nicht viel, Tomate durfte sich aber dennoch in ein, zwei Situationen beweisen und parierte die Schüsse des Gastgebers meist souverän. Man merkte: das Trainingslager steckte noch in den Knochen, in der Defensive fehlte die nötige Aggressivität, um solche halb Chancen zu vermeiden, in der Offensive die letzte Konsequenz.
Aber der Bann sollte brechen: 32. Minute. Chaos im Strafraum von Eintracht-Süd. Zwei Spieler rennen sich gegenseitig über den Haufen, Simon ist zur Stelle, schnappt sich den Ball, schaut, erahnt Chef im Rückraum, legt zurück und sieht, wie der mit einem Schlenzer ins lange Eck das ersehnte 1:0 erzielt.
Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Twinkie erarbeitet sich den Ball, läuft aufs Tor zu, könnte noch zwei, drei Meter gehen, entscheidet sich aber für einen Schuss aus sechzehn Metern, den der Torwart ohne Probleme hält. Leider. Daraus hätte mehr entstehen können. Und auch in der letzten Minute der ersten Halbzeit sollte das Tor nicht getroffen werden. Nach einer abermals unübersichtlichen Situation im Strafraum kommt Hakan an den Ball, geht ein Stück, zieht einfach mal ab, der Torwart kann den Ball nicht festhalten, Simon ist da, setzt nach, aber wieder ist es der Torwart, der sich dazwischen schmeißt. Halbzeit. Stand: 1:0. Es musste nachgelegt werden, wollte man eine Zitterpartie vermeiden.

Und so trat die Mannschaft dann auch die zweite Hälfte an. Störte früh. War präsent. Blockte meist schon in der Abwehr die Angriffe der Gegner ab. Es kam, wie es kommen musste. Nach einem katastrophalen Fehlpass des Torwarts kommt Hakan an den Ball, umkurvt mit einem Hackentrick durch die Beine den Gegner, schaut kurz, und schiebt den Ball zwischen den Hosenträgern des Keepers ins Tor. 2:0. Das Spiel war gelaufen. Die Nickligkeiten, die die gesamten neunzig Minuten begleiteten, hörten trotzdem nicht auf. Viele kleine Fouls, viele Unterbrechungen, ein Schiedsrichter, der etwas überfordert schien, bestimmten das zähe Spielgeschehen. Dennoch kam es für den Roten Stern zu weiteren Chancen. Nach erneutem Pressing kam Twinkie an den Ball, lief aufs Tor zu und umkurvte den Keeper, der sich nicht anders zu helfen wusste als mit einem Foul. Und dennoch: der Pfiff blieb aus. Roman ersprintete sich den Ball, zögerte kurz, legte sich die Kugel zurück und schoss einen Abwehrspieler ab. Kein Elfmeter. Keine Karte. Kein Tor. Die Diskussionen im Anschluss waren, wie zu erwarten, fruchtlos. Weiter ging es mit einem Angriff über rechts, Robert war durchgestartet und von Brandy bedient worden, schloss aber zu überhastet ab. Auch Simon sollte nach einer tollen Kombination mit Twinkie vor dem Tor auftauchen, den Ball aber nicht richtig erwischen und verziehen. Den Schlusspunkt setzte T3 nach einem schönen Doppelpass mit Kirsche und einem Schuss aus achtzehn Metern.
Aber: es sollte nicht sein. Es blieb beim 2:0. Der Schiedsrichter und die Gäste waren sichtlich erleichtert als der Schlusspfiff ertönte.

Ein Pflichtsieg. Nicht mehr. Es bleibt zu hoffen, dass das erste Spiel nicht so wichtig ist, wie man meint, dass es wirklich nur neunzig Minuten einer Saison bedeutet und eines ist klar: Luft nach oben ist da, eine Grundlage aber auch. Man darf gespannt sein.

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