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RSL Erste Herren vs. SV Mölkau 04  4:1
19.4.2015 Sportpark Dölitz
Weiter im Flow

Spieltag 23 in der Leipziger Stadtliga bedeutete nicht nur Spiel eins nach unserem epischen Fight bei Blau-Weiß, wodurch der Meisterschaftskampf spannender denn je geworden ist, sondern ebenso Spiel eins nach dem großen Bundesliga-Trainerbeben. Und so schauten wir uns so kurz vor zwei Uhr gegenseitig gebannt an und hofften, dass Aki Watzke und Susi Zorc Coach Bieleit nicht kurzerhand zum Vorstellungsgespräch ins Stadion Rote Erde gelockt hätten. Letztendlich entschieden sich die BVB-Häupter in diesen Minuten dann doch für Thomas Tuchel (Immerhin: In die Endauswahl gekommen zu sein, war ja trotzdem aller Ehren wert).

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Als beispielsweise Coach Knopf vor einigen Jahren im kicker-Interview Ansprüche auf den Trainerposten beim 1. FC Köln anmeldete („Wird Zeit, dass sich dort mal jemand den Hut aufsetzt“), sollen die Verantwortlichen getobt haben. „Solange der Schmadtke und ich hier noch was zu sagen haben, wird der nichtmal mehr den Geißbock ausführen“, schrie sich Toni Schumacher in Rage. Wie dem auch sei. So zog ein Hauch der Erleichterung durch die Kabine, als Bieleit, der Alan Turing des RSL, tatendrängenden Schrittes die Schwelle übertrat – wieder bereit, mühelos jeden noch so raffinierten taktischen Code unserer motivierten Kontrahenten zu dechiffrieren.


Dechiffriermaschine unter der Schiebermütze
Wir behielten auch gegen den SV Mölkau 04 unseren Flow aus der vergangenen Woche bei und landeten einen vor allem im zweiten Durchgang ungefährdeten 4:1 (1:0)-Heimsieg, der durch Tore von Heyno, Kosta, Simon und Pirmin wegbereitet wurde. Trotz Spazieren-am-See-Wetter, Herderpark-Fest und Leipzig-Marathon säumten letztendlich gut 300 Fans den sonnengetränkten Sportpark Dölitz. Sie sollten nachher nicht enttäuscht von dannen ziehen müssen. Die Ausfälle von Paul, Tim und Tille, die unseren Erfolg im Spitzenspiel bei Blau-Weiß noch an der türkischen Riviera ausklingen ließen, Elias (familiäre Verpflichtungen), Basti (umgeknickt bei BW) und Torwart Raik, der Sonntag mit einem Hexenschuss aufwachte, sorgten für ne ausgiebige Personalrochade in der Startformation. U.a. spülte es zum zweiten Mal in dieser Saison Stanislaw Loitschessow, das Tentakel aus der Thierbacher, spontan in den Kasten. Tobber, immerhin 2008 mal „Mr. Krostitz“ geworden, gesellte sich zu Heyno in die Innenverteidigung, während Magnum Grigo, der schon tagelang von seinem „endlich wieder geladenem“ Tore-Colt und sensationellen „Minuten bis zum Tor“-Quoten schwärmte, im Angriff seine Schussgenauigkeit unter Beweis stellen durfte.


Stanislaw, das Thierbacher Tentakel
Zunächst jedoch musste er mit Anschauungsunterricht bei seinem Sturmkollegen Max Herzog vorlieb nehmen, der in den ersten 25 Minuten zu drei ansehnlichen Torgelegenheiten kam. Den ersten begrub Mölkaus Hüter unter sich, den zweiten – eine frecher Sonntagsschuss aus 25 Metern – faustete dieser über die Latte und den dritten, einen Heber aus 15 Metern wischte er mit torwartmodischem Übergreifen aus dem Eck. Geduld war im ersten Durchgang gefragt. Mölkau hielt wacker dagegen, aber meines Erachtens nach hatten wir Oberhand beim Ballbesitz und auch den ein oder anderen ansprechenden Spielzug über ein mehr als zwei Stationen vorzuweisen. Allerdings haperte es – außer bei den drei erwähnten Schüssen von Herzi - meist an der entscheidenden Aktion. Sei es, dass die freie Eingabe von außen misslang (wie Rudi nicht nur einmal gekonnt unter Beweis stellte) oder durchaus gegebene Schusschancen zögerlich ausgelassen wurden.


Kopf hoch, Magnum!
Glücklicherweise konnten wir uns aber auf den wiederentdeckten Torriecher von Heyno verlassen, der Rudis Freistoßvorlage im Prinzip mit dem Halbzeitpfiff via Innenpfosten hinter die Linie köpfte (45.). Diesen Knotenlöser nahmen wir auch mit in die zweite Halbzeit, in der wir noch einmal Engagement drauf packten und die Gäste mehr und mehr in deren Hälfte drängten. Es spielte uns natürlich in die Karten, dass Heyno kurz nach Wiederanpfiff bei einem Strafraumgewühl etwas ungeschickt von den Beinen geholt wurde, Kosta – hört, hört – daraufhin den Hüter beim fälligen Strafstoß gekonnt ausguckte und flach mittig einschob (54.).


Pirmin köpft das Vierte
Mölkau war spürbar der Zahn gezogen und Winkel, scheinbar plötzlich ein Meister des versierten Raumerspähens, hob einen Ball feinfüßig in die Gasse auf Simon, der über links kommend die Ruhe bewahrte und den Gästekeeper aus drei Metern ganz lässig überwand. Es hätten noch weitere Tore folgen können, teils sogar müssen, aber weil u.a. Magnum doch nur Platzpatronen geladen hatte, blieb es nur noch Pirmin vorbehalten, dem Ergebnis zumindest unser viertes Tor des Tages hinzuzufügen. Unbedrängt durfte er Rudis Ecke von links einköpfen (82.). Allerdings sollte das noch nicht der Schlusspunkt gewesen sein. Den setzte der Mölkauer Delitzsch (Nr. 11) in allerletzter Minute nach einem lässigen Dribbling samt gekonntem Innenseitstoß, an dem Stanislaw Loitschessow zwar noch die Fingerspitzen dran hatte, aber nicht mehr entscheidend abwehren konnte.


Zecken klatschen
P.S. Mal wieder feine Bilder von Steffen Herzog: https://www.flickr.com/photos/130727436@N08/sets/72157651672046138/

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