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RSL Erste Herren vs. SV Leipzig Ost  5:0
17.5.2015 Sportpark Dölitz
„Dass ich das noch erleben darf“

Nach dem herben Dämpfer der Vorwoche bei Tapfer galt es für den RSL, sich im Heimspiel des 27. Stadtligaspieltages gegen den abgeschlagenen SV Ost zu rehabilitieren und auf der Zielgerade nicht vorzeitig den Anschluss an Ligaprimus Blau-Weiß zu verlieren. Dies gelang uns vor 250 Zuschauern so halbwegs, indem wir einen beileibe glanzlosen aber trotzdem ungefährdeten 5:0 (4:0)-Pflichterfolg durch die Tore von Sammy, Heyno, Herzi und Doppelpacker Goldkrone(ck) aufs grüne Parkett brachten.

Goldkroneck, erlöst nach Monaten der Seelenpein

Ein paar Personalsorgen verleiteten das Trainergespann unter der Woche zum kleinen Hilfeschrei, dass sich am Wochenende doch bitte alles, was aktuell geradeaus laufen kann, in Dölitz zusammenfinden solle. Coach Knopf („Ich hab mal 3. Liga in der DDR gespielt“) fiel dabei leider durchs Raster. Nachdem Physio Flo die Sprunggelenke, Knie und sonstigen Extremitäten der wackeren 15 Sterne auf dem Spielberichtsbogen also ordentlich tutenchamun-haft mumifiziert hatte, schickte uns das Trainergespann Bieleit/Knopf unisono mit der Forderung in die Partie, doch bitte frei von selbstauferlegtem Druck oder unnötigen Verkrampfungssituationen aufzuspielen.


Radsportgruppe RSL: Bessere Kondition und viel höhere Schlagzahl als die Erste
Folgerichtig wussten wir uns in der ersten Viertelstunde erstmal nicht anders zu helfen, als aus vollem edelmütigen Bemühen heraus, alles richtig machen zu wollen und dabei gewohnt zu verkrampfen. Ungenauigkeiten, Abstimmungsoffenbarungseide und Fehlpässe garnierten die Anfangsphase. Erst Sammys Führungstor brachte so etwas wie Entspannung und Selbstvertrauen in unser Auftreten (17.). Heyno („Mittlerweile bin ich auch in der Stadtliga bekannt.“) erhöhte kurz darauf freistehend per Kopf, den Rudi mit punktgenauer Ecke anvisiert hatte (20.) – das immerhin schon zehnte Saisontor des Kapitäns.

Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei

Apropos Tore. Die sorgten aufgrund ihrer schon beunruhigenden Abstinenz bei Paul seit Beginn der Rückrunde für monatelange Schlafstörungen. Bis Dezember noch unser unangefochtener Knipser mit 19 Treffern, zurückentwickelte er sich seitdem zur Lame-Duck mit Ladehemmung. Alles nur noch schlimmer hatten es die zuletzt eigens einberufenen tiefenpsychologischen Therapiestunden auf Sigmund Knopfs Bürocouch gemacht, da dieser die ganze kostbare Zeit nur von sich selbst und vermeintlichen längst vergangenen Großtaten auf irgendwelchen Äckern in und um Günthersdorf herum palaverte. Erst Pauls jüngster Gang ins RSL-Archiv, wo er sich Stunde um Stunde historische Zusammenschnitte von den mittlerweile hunderttausend Strotze-Toren reinzog, sollte an diesem historischen Sonntagnachmittag ihre ganze Wirkungskraft entfalten.


Viel zu tun für Psychologe Leit
In der 38. Minute wurde Paul in den Rücken der Ost-Defensive auf die Reise geschickt, umkurvte mit einem typischen Kroneck-Haken auch noch seinen letzten Gegenspieler, um schlussendlich aus zehn Metern platziert halbmittig mit der Innenseite zu vollenden. Schreie der Erleichterung hallten durchs Dölitzer Rund, insbesondere unüberhörbar ausgestoßen von Vater Hans, der in Sorge um seinen Sprössling schon einen Ödipus-Komplex befürchtete: „Dass ich das noch erleben darf“, rief Hans freudestrahlend. „Das widme ich Tine und Dir“, entgegnete ihm Paul sichtbar gelöst. Es wurde sogar noch besser, als Robert wiederum knapp 120 Sekunden später im Strafraum regelwidrig zu Fall kam und Paul daraufhin ultrasicher den Ost-Keeper zum 4:0-Halbzeitstand verlud (40.).


Elias bei seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung: Hochprozentige Zweikämpfe führen
Unsinnigerweise ließen wir es nach Wiederanpfiff um dreieinhalb Gänge ruhiger angehen, sodass die ganze Szenerie deutlich abflachte. Kopfschütteln bei der anwesenden RSL-Radsportgruppe, die am Vormittag dank des "Belgischen Kreisels" in Perfektion das Verfolgerfeld der "Neuseen-Classics" vor sich hertrieb. Immerhin belebte der eingewechselte Herzi den nunmehr nur noch gemächlichen RSL-Walzer und belohnte sich voll berechtigt auch dafür. Den konsequentesten, inspiriertesten, schlichtweg schönsten Spielzug der gesamten 90 Minuten legte er direkt nach Sammys Querpass aus 15 Metern ganz abgezockt via linkem Innenpfosten zum Endstand ins Netz (78.).

Noch drei Gänge über 90 Minuten sind jetzt also zu absolvieren. Die gute Nachricht dabei ist: Der Spitzenreiter spürt weiter unseren Atem. Wunschgemäß soll der auch nach den freien Pfingsttagen im anstehenden Auswärtsspiel beim KSC weiter intensiv bis an den Kantatenweg wehen – „Und nach Pfeffi soll er schmecken“, hofft Innenverteidiger und Likör-Connaisseur Elias.


P.S. Wie immer feine Fotos von der Annie Leibovitz des RSL Steffen Herzog: https://www.flickr.com/photos/130727436@N08/sets/72157653040557512

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