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RSL Erste Herren vs. 1. FC Lok Leipzig II  2:0
25.10.2015 Sportpark Dölitz
Ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben

„Ich weiß, wie es ist, noch Jahre später nachts an der Theke auf Heldentaten angesprochen zu werden“, haraldjuhnkte Coach Bieleit zum Abschluss seiner Kabinensprache vor Anpfiff. Und er würde tatsächlich recht behalten. An diesem unvergesslichen Oktobersonntag sollten mal wieder lokale RSL-Kiezgrößen in die Fischladenannalen eingehen. Stilecht hatten wir geschlagene sieben sieglose Punktspiele vergehen lassen, um den eh schon strahlenden Herbst 2015 letztendlich doch sein güldenes Antlitz zu verpassen und vor 650 Sterne-Kiebitzen im Sportpark Dölitz das gutklassige, am Ende sogar mitreißende Prestigeduell gegen den 1. FC Lok II verdient mit 2:0 (0:0) nach hause zu bringen. Rudi löste Mitte der zweiten Halbzeit den Knoten (63.), Paul brachte die hochspannende Gemengelage in sichere Bahnen (79.)


Deutlich und Klar!
Nach Wochen des Knochenknabberns sollte an diesem Tag nun endlich der verdiente, fangfrische, mild geräucherte Flussdelfinersatz aus Seitan in Form von Loks zweiter Mannschaft gefressen werden. Um das zu ermöglichen, schichtete Trainerfuchs Bieleit folgende Ölf auf die Delitzer Oibene: Im Tor: CR1, Cmd. (Raik) Riker aka Chewbacca, davor die Abwehrreihe um die Althölzer Papa Heino und Pippen im Schaltschrank Innenverteidigung, auf den Außenverteidigerposten flankiert von Winkel und Tille. Im Mittelfeld von links nach rechts: Rudi „die Gottesanbeterin“ Seufert, die zwei Sechser Flo und Kosta, auf der 10,5 Pirmin, rechts der Meister des Ausfallschrittes Simon und zu guter Letzt vorn im Angriff Paule Kormoran.


Die Welle der Erleichterung schwappt durch Dölitz
Das Spiel begann direkt nach Anpfiff (wie immer, Anm. der Redaktion), erste Strafraumannäherungen ließen nicht lange auf sich warten. Die erste Großchance hatten dabei die Gäste mit einem feinen Heber, welcher nur knapp rechts vorbei ging. Auch wenn unsere Defensivreihe durchweg alle Hände voll damit zu tun hatte, das dynamische und athletische Angriffsduo der in schwarzen Trikots auflaufenden Blau-Gelben aus der Gefahrenzone zu halten, kamen wir ebenso recht flink in die Partie rein. Mehr noch. Rudi hatte zwei ultragroße Dinger auf dem linken Schlappen und Simon versagten frei die Nerven nach traumwandlerischem Dribblingheschlängel. Mehr weiß ich jetzt auch nicht mehr genau, ach so, Heino vergab noch eine, nachdem der Gästehüter ihm eine Flanke vor die Füße patschte. „Hier kann es auch dreidrei zur Halbzeit stehen“, matthiasopdendövelte Radio-Blau-Experte Knopf nach Abpfiff dieser schwungvollen ersten 45 Minuten.

Das Spiel war fair, die Unparteiischen in ausgezeichneter Verfassung, das Wetter gut, der Stadionsprecher vielleicht ein bisschen zu ironisch und die Fans wie immer ein Superlativ ohne Vergleich. Aber was ist noch so passiert, hä? Raus mit der Sprache! Genau. Denn es ging erst noch richtig los! Nachdem wir eine Drangphase der Prost!!heidewitzkaer schadlos überstanden hatten, meinte Tille, einen soeben am eigenen Strafraum eroberten Ball per jeromeboatengesken Diagonalschlag dem nach vorn gehetzten Winkel in den Lauf zu legen, der wiederum direkt an den ganz langen Pfosten weiterleitete, wo der bislang doch eher unglückselige Rudi „die Gottesanbeterin“ dann endlich aus gaaaanz spitzem Winkel die Erlösung einnetzte. Die Freude war riesig groß, der Jubel unbeschreibelich und der Nachschlag nur eine Viertelstunde auf sich warten lassen. Die Connewitzer Wühlmaus Paul, der es unter normalen Umstände nicht zulassen würde, dass jemand auf der Jagd nach dem Ball seinen Strafraum derart umpflügen würde wie er es in der vorentscheidenden Szene tat, vergaß all seine Vorsätze und belohnte sich aus der Drehung mit dem 2:0 (79.)


Der Anschließende Jubel führte zum lichtschrankengestoppt schnellsten Sprint seines bisherigen Lebens und zu einer gelben Karte, als er mit seinem abgestreiften Trikot den Hubschrauber machte, um sich den historischen Schauplatz mal von oben zu brachten. Bei genauerem Hinsehen fiel auf, dass er sogar fast seine Gesichtsform verloren hätte: Der Freudenschrei war so laut, wodurch der gesamte Kopf in eine Art schnell vibrierende Pendelbewegung überging und gerade noch so von heranstürmenden Mitspielern abgefangen werden konnte.

Kurz danach kamen noch Tim „Rattenbussard“ Uhlig für Pirmin und Dari für Paul sowie etwas später dann Gringo für Simon. Tim konnte heute mit einer Spielernote von 4,25 seine positive Formkurve schon allein dadurch bestätigen, dass er einen überragenden Laufweg andeutete, aber dann von Pippen zurückgerufen wurde. Er wollte den nach außen in Richtung Grundlinie ziehenden Rudi hinterlaufen, welcher aber leider in höchstem Tempo etwas schneller ist, sodass er Meter um Meter verlor und dann eben auf Hinweis abbrechen musste. Nur Fachfanatiker erkannten hier den versteckten Hinweis auf Genialität. Danach legte Rudi sogar noch ein Tor drauf, das aber wegen Abseits nicht gegeben wurde. Unmittelbar vor dem Abpfiff besaß Dari noch eine Riesenchance, doch er zielte vor lauter Überraschung daneben.

Achja, keinesfalls unerwähnt soll das vor Anpfiff von beiden Teams gemeinsam gezeigte Statement gegen Rassismus bleiben. Feine Sache!

P.S. Bitte kommt schon am Sonntag (01. November 2015, 14 Uhr) zum nächsten Heimspiel gg. Tresenwald, wenn es wieder heißt: den Tresen ordentlich leer zu trinken

LOitzsch!

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