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Stern Roter Stern
RSL Erste Herren vs. FC Bad Lausick 1990  2:0
3.4.2016 Sportpark Dölitz
connewitzer kantianer

eine woche nach demütigender heimniederlage durfte an diesem heimsonntag gefeiert werden. soviel stand unabhängig vom ergebnis bereits vorher fest – sollte doch ein musikalischer blockbuster auf filmstreifen gebannt werden. den spielverderber wollten die spieler offenbar nicht geben…

der osten bebt...

unentschieden in wurzen, sieg gegen lok, sieg in schildau und gegen wurzen (rückspiel), immer wenn das punkten neben tabellentechnischer auch aus moralischer sicht zum kategorischen imperativ wird, spielen die connewitzer kantianer entsprechend auf. el fenomeno roter stern. das ist zumindest auch eine qualität, auch wenn das in den ganzen anderen spielen (erkennbar) wenig nützt.

verlieren war an diesem sonntag mal wieder keine option: den motivator par excellence gaben die kiezlegenden S.U.F.F., die den roten stern mit dem videodreh für die neue vereinshymne (hurz!!!) beehrten. so fanden an diesem tag 650 (!) zuschauer den weg nach dölitz. nur mal so zum vergleich: auf allen anderen plätzen der landesklasse nord zusammen waren es an diesem wochenende knapp 600! zig banner aus der RSL-historie zierten das dölitzer rund. ein reporter der lvz (muldentaler ausgabe) fühlte sich in seinem bericht über das spiel des fc BAD-lausick angesichts dieser kulisse zu folgenden zeilen inspiriert: „Nostalgiefreunde hätten am Gelände des Leipziger Kultvereins ihre helle Freude. Der Autor dieses Berichts wurde angesichts der Menschenmassen von einer älteren Dame gefragt, ob dies der Trödelmarkt an der Agra sei?“

hier wird RSL-historie geatmet

trainer leit sah sich nach dem schmerzhaft blutleeren 0-4 gegen krostitz zum handeln gezwungen. im gespräch mit dem kicker, marca, el mundo und corriere dello sport diktierte er den journalisten ins heftchen, der stern mache gerade eine schwierige phase durch, die durch ein geringes selbstbewusstsein der spieler gekennzeichnet sei. keine ganz falsche diagnose, dr. leit!

die nach vorwöchiger abwesenheit zurückgekehrten kosta und rudi sowie gringo sollten die transfusion für den blutleeren haufen der vorwoche liefern (was sie auch taten). leit ließ mit einer spitze (gringo) auflaufen, während fahranfänger paul den rechten flügel beackern durfte. der fuchs machte außerdem aus einer vierer- eine fünferabwehrkette. die spieler in der kabine und so mancher zuschauer rieb sich zunächst kopf und augen ob dieser maßnahme, die jedoch wirkung zeitigen sollte.


halbzeit eins bot magere fußballkost, der offensivdrang der sterne hielt sich in grenzen. BAD-lausick nutzte im gegenzug alle seine mittel: es war genau eines. lange bälle in der frequenz einer tennisballmaschine. die umstellung auf fünf abwehrspieler und deren tiefes stehen machte eben jenes mittel jedoch wirkungslos. im laufe der zeit, zunächst noch schüchtern wie ein heranwachsender pickeliger dreikäsehoch, trauten sich auch die sterne in feindliches terrain. paule spielte winkel auf rechts frei, dessen eingabe gringo knapp verpasste. stattdessen prüfte der abwehrspieler seinen hüter. gringo hatte kurz darauf nach einer ecke noch eine chance, heyno verzog aus der ferne nur knapp. die gäste brachten eine kopfballchance zustande.

vor halbzeit zwei mahnte heyno, doch dem vielgelebten muster des einbrechens nach gutem start zu entsagen. das taten die meisten auch, während heyno und paul sich ein kurzes mecker-intermezzo auf dem platz gaben. den inhalt kann ich hier nicht wiedergeben, hab nur bruckstücke verstanden („eyyyyyy!“ – „knak knak!“ – „eyyyyy!“ – „knak knak!“). in minute 60 plus 1 schickte delle gringo auf reisen, der verzögerte auf der rechten seite geschickt und flankte dann punktgenau auf den blonden schopf von rudi. 1-0 für den stern. die skepsis ob vergangener schicksale von sterne-führungen sprach zu diesem zeitpunkt aus den worten des sprechers neben dem grill, der die freudige nachricht als "die zwischenzeitliche führung“ verkündete.

bad lausick hatte nicht viele möglichkeiten zum ausgleich. die beste vergab der lausicker hengst frei vor commander rayker. dieser gab nach jener wichtigen parade freimütig zu, in jenem moment von einem krampf geplagt worden zu sein. eben jene körperbeschwerden älterer menschen zeitigten kurz darauf auch bei winkel folgen. loitzschke hielt daraufhin das sternsche hoheitsgebiet mit sauber.

die schlussphase enthielt mehr spannung als es hätte sein müssen, weil die sterne den knockout in die nachspielzeit verlegten. der eingewechselte jacob, der an diesem wochenende schon bei der zweiten getroffen hatte, legte sich den ball zunächst am hüter vorbei und scheiterte dann am pfosten. rudi kam frei vors tor und anstatt den ball in guter seufertmanier humorlos ins lange eck zu dreschen, scheiterte er mit einem schüsschen, das etwa 1,22 meter weit rollte. vielleicht hatten in diesem moment die nächsten spreewald-urlaubsplanungen zu viel raum im kopf eingenommen. ( ;-) ). in der nachspielzeit eroberte sich jacob schließlich den ball um überlegt das 2-0 in die maschen zu legen. ekstase im weiten rund. der torschütze selbst suchte offenbar den stillen jubel, und rannte an den einzigen ort, wo wirklich niemand sonst stand. als grund führte er später an, er sei fertig gewesen, und weiter, als bis zur eckfahne, sei er nicht mehr gekommen.

der über die gesamte spielzeit souveräne schiedsrichter hatte da wohl auch keine lust mehr, den platz von den sterne-reservespielern zu säubern, die sich zur jubeltraube gesellt hatten und pfiff ab.

der videodreh danach war der wahnsinn, aber ich will dem video nicht zu sehr vorgreifen. zumindest eine kleine impression… https://www.facebook.com/SUFFgalaxie/videos/1034181849980824/

und das vorabvideo samt erschaffung des neuen RSL-portals (welches wahnsinnig geil aussieht!): https://www.facebook.com/RSL99/videos/10154204101033054/

und ein paar lvz-pics zum spiel gibt’s hier: https://leipzig.sportbuzzer.de/fotos-und-videos/fotostrecke/roter-stern-leipzig-fc-bad-lausick-2-0/anzeigen/bild/168457/6494?page=31

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