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Stern Roter Stern
ESV Delitzsch vs. RSL Erste Herren  3:1
21.5.2016 Stadion der Eisenbahner
Auswärts verlässlich behäbig-hanebüchen

Bei uns wissen die Sterne-Fans eben, was sie erwarten dürfen. Nämlich in dieser nun auch schon 26 Partien währenden Bezirksliga-Saison ein beständig abwechslungsreiches Auf und Ab zwischen frohgemut-hoffnungsvollen Auftritten, die einen mehr denn je möglichen Klassenerhalt auch irgendwie sportlich rechtfertigen würden, und auf der anderen Seite – wie am vergangenen Wochenende beim ESV Delitzsch schmerzlich erfahren – behäbig-hanebüchene Gastspiele, die eine in fast allen Belangen völlig verdiente 1:3 (0:1)-Schlappe nach sich zogen. Vor gut 80 mitgereisten Sterne-Fans, die wir in den vergangenen Monaten allen voran auswärts oftmals schwer traumatisiert zurückgelassen haben, überfiel uns auch diesmal schon schier von Beginn an ein mutlos wie verzagter Schleier, von dem wir uns eigentlich nur mal für ein paar Minuten nach Wiederanpfiff halbwegs befreien konnten.


Wir nur verstanden Bahnhof leider haben
Auf dem weitläufigem und pittoresk-charmanten Eisenbahner-Sportgelände, das uns alle in ein Land vor unserer Zeit zurückversetzte, in welcher Knopfi nach eigener biografischer Erzählung angeblich Gegenspieler in verlassenen Telefonzellen nach Belieben ausgedribbelt haben will, funktionierte fußballerisch unsererseits recht wenig bis wenig bis gar nichts. Trotzdem kamen wir in meiner Erinnerung aus Gründen, die ich momentan nicht mehr so recht nachvollziehen kann, sogar zu drei Möglichkeiten, von der Pirmins Bogenlampe auf die Querlatte klatschte, während Rudi über seine bevorzugte linke Seite aus guter Position mächtig verzog und zudem der Delitzscher Keeper Simons halbhohen Abschluss aus einer Kontersituation heraus doch recht spektakulär vereitelte.

Ansonsten hatten wir großteils damit zu tun, zum einen nicht über die eigenen Füße zu stolpern und zum anderen Schlussmann Raik dabei zu beobachten, wie er wiederholt in allerhöchster Not gegen einschussbereite Gastgeber auftrumpfte. Dass wir dennoch nicht wenigstens mit einem nullnull in die Pause gegangen sind, lag daran, dass wir aus Heynos leichtfertigen Ballverlust im Spielaufbau die Delitzscher in aller Förmlichkeit zu ihrem Führungstreffer einluden. Nach unmittelbar anschließender und punktgenauer Eingabe von der rechten Strafraumkante aus brauchte Tennhardt freistehend bloß die Stirn hinhalten (41.).

Nur ein kurzer Hoffnungsschimmer: Pauls Elfmetertor

Immerhin legten wir zumindest in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte dann doch freundlicherweise unsere halbgare Samstagsausflugsattitüde ab und zeigten etwas mehr Mut im Verlangen, doch mal konstruktiv die Mittellinie zu überqueren. Unter anderem setzte Kosta aus der zweiten Reihe ein frühes Ausrufezeichen und drosch den Ball mit ungeahnten Vollspannqualitäten ans Lattenkreuz. Außerdem ließen sowohl Jakob, Heyno als auch Rudi richtig aussichtsreiche Gelegenheiten links liegen. Mitten in diese „so etwas wie Drangphase“ hinein setzte uns ein beinah identischer Zug, der bereits zum ersten Gegentor geführt hatte, erneut Matt. Diesmal nur flog eine ungestörte Flanke von links an den langen Pfosten, wo ein weiterer Delitzscher noch etwas ungestörter einköpfen konnte (Kottenhahn, 70.).

Wenigstens kniffen wir in der Folge die Arschbacken zusammen. In einer dann etwas unübersichtlichen Sandwich-Situation geriet Jakob zwischen den gegnerischen Torwart und einen Verteidiger, kam zu Fall, woraus ihm ein Foulelfmeter zugesprochen wurde. Diesen verwandelte der eingewechselte Paul mit etwas arg strapazierendem Glück, da sein Gegenüber die beim flachen Schuss ins linke Eck mehr als nur die Fingerkuppen am Ball hatte (77.).


Gefährlich wurde Rudis Schuss nur für den unbeteiligten Mann im Hintergrund
Verständlicherweise warfen wir in der folglichen Schlussviertelstunde alles nach vorne. Blöd war allerdings, dass wir dabei zusehends dem Harakiri verfielen: Kopf runter, vorpreschen und nach Ballverlust in der Delitzscher Hälfte dann eigenmächtig die Verschnaufpause nicht vergessen. Es war erneut Raik zu verdanken, der in mindestens drei Eins-gegen-Eins-Situationen einem jeweils mutterseelenallein auf die Reise geschickten Delitzscher großartig den Schneid abkaufte. Von daher durften wir uns insbesondere bei ihm bedanken, dass das aus einer scharf getretenen Ecke eigenwillig-slapstickhafte hervorgegangene 1:3 (niemand klärte am kurzen Pfosten, von Hendlers Oberschenkel tropfte der Ball an den Querbalken und der abermals ungedeckte Kottenhahn bedankte sich aus vier Metern) den vorzeitigen Schlusspunkt setzte (85.).

Einzig verlässlich an diesem Tag, Steffen Herzog am Fotoapparat: https://www.flickr.com/photos/130727436@N08/albums/72157668735956616

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