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Stern Roter Stern
SV Mölkau II vs. RSL Zweite Herren  0:4
13.8.2017 Sommerfelder Straße 95, 04316 Leipzig

14 Mal mehr Spieler als Fans fanden sich auf Seiten der Sterne an der Sommerfelder Straße ein. Nach dem Skandalspiel gegen die Dritte verfehlten die personalisierten Auswärtstickets für den Saisonauftakt in Mölkau ihre Wirkung also nicht. Trotzdem - oder gerade wegen dieser völlig ungewohnten Situation - gelang ein überzeugender und mitunter sogar ansehnlicher 4:0 Sieg zum Start in die neue Spielzeit.
Sowieso schien vieles anderes bei diesem ersten Spiel. Kein Grinsen und kein Lachen bei Leistes Kabinenpredigt vor Spielbeginn. Sogar reumütige Entschuldigungen und Angebote abweichende Meinungen erst nach Spielende auszudiskutieren waren zu vernehmen. Ein für die Zweite doch sehr untypisches Verhalten, bedenkt man, dass so mancher Akteur an guten Tagen ähnlich viel Liebe zum durchdachten Argument zeigt, wie Wolfgang Bosbach oder Rainer Wendt. Beim Aufwärmen setzen sich die Unregelmäßigkeiten fort. Sagenhafte fünf Bälle hintereinander fanden den Weg auf und sogar in das Gehäuse von Sportlepp, der mit seinen Gedanken vermutlich schon im Stadion an der Bremer Brücke weilte. Die vorbeischlendernden Akteure der Zweitvertretung von Mölkau schienen mit jedem Schuss, den sie einschlagen sahen, weniger Lust auf das Spiel und weniger Vertrauen in die eigene Stärke zu bekommen. Und so hätte man sich für dieses Spiel auch die auf Understatement bedachten “Totale Dominanz“-Outfits ausleihen können, mit denen der S04 vor gut 10 Jahren für Furore sorgte.
In den ersten Minuten gingen es beide Seiten relativ ruhig an. Und während sich Wirse und Henne so die ersten 40 Balkontakte untereinander aufteilten, begnügte sich der Aufsteiger damit, dieses Treiben aufmerksam zu verfolgen. In der Folge wurde dann aber auch der Rest des Teams mit einbezogen und falls die Angriffe nicht über das magische Dreieck Borchert-Köhn-Charif nach vorn getragen wurden, fand Hendrik „Wahnsinn, wie gut ich bin“ Meißner Gefallen daran, seine Packing Rate in unbekannte Höhen zu treiben. In der 14. Minute gelang dann ein Spielzug, den Muckel noch heute vergeblich als Best-Practice-Beispiel in seiner One-Touch-Bibel sucht. Moritz lässt sich samt des ihn verfolgenden Innenverteidigers ins Mittelfeld fallen, um den Ball abzuholen, während Patrick in den dadurch freiwerdenden Raum startet. Einen gut getimeten Ball, einen nicht ganz entschlossenen Torwart und einen trockenen Abschluss später steht es dann 0:1.
Bis zur Halbzeit wurden dann noch etliche Großchancen versiebt. Höhepunkte waren dabei sicherlich ein Kopfball, den Matze aus 15 Zentimetern Torentfernung über das Gehäuse bugsierte, und eine etwas überhastete Co-Produktion im 16er von Tille und Moritz, die in einem eher ungefährlichen Linksschuss ihr Ende fand. Die anschließende Maßregelung durch Henne quittierte Moritz mit einer Einladung zur Expertenrunde in der Halbzeit. Positiv sei hier aber zu erwähnen, dass dies die einzige und vergleichsweise harmlose teaminterne Diskussion auf dem Spielfeld bleiben sollte.
In der Halbzeit versicherte man sich gegenseitig einer bis dahin überzeugenden Leistungen und gab der Offensivabteilung die innovative Anweisung mit auf den Weg, in Halbzeit Zwei mal ein paar Tore zu schießen. Moritz schien sich dies besonders zu Herzen genommen zu haben und stellte, nach schönem Pass von Patrick, mit einem die physikalischen Gesetze strapazierenden Lupfer in der 63. Minute auf 0:2. Die Vorentscheidung war damit vollzogen und das Spiel plätscherte ruhig dem Ende entgegen. In einem sehr fairen Spiel sorgten lediglich Mohamad und Henne für Momente, in denen die Emotionen kurz hochkochten. Mo zeigte neben einem erneut perfekt sitzenden Styling eine Grätsche, mit der er offiziell in der Kreisklasse angekommen ist. Da ihm aber auch eine derart barbarische Vorgehensweise nicht das Model-Lächeln aus dem Gesicht trieb, reagierte der Gegner entsprechend empört. Henne („Ich bin trotzdem der beste Spieler beim Stern“) bediente sich im Anschluss an ein übermotiviertes Einsteigen des Gegners einer Tätlichkeit, um etwas Feuer in die Partie zu bringen. Seine späteren Ausflüchte, dass er sein Bein lediglich „ausgeschaukelt“ habe und zudem doch sowieso den Schiedsrichter gekannt habe, ließen die Macher nicht gelten. Zum Entsetzen der grauen Eminenz mit Landesklassenkörper wurde er tatsächlich ausgewechselt. Angesichts dieser Vorgänge gerieten das 0:3 (Nach schöner Flanke von Tille köpfte Matze unter Mithilfe des Mölkauer Keepers ein) und 0:4 (Flanke Matze, Kopfball Moritz) zur Nebensache.
Am Ende steht also der erste Saisonsieg und das sogar zu Null. Nach den bisherigen Testspielen war dies nicht unbedingt zu erwarten. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Mit Berkant verletzt sich das Gehirn der Dritten leider bereits beim Aufwärmen: Gute Besserung an dieser Stelle!
Mit Großpösna gastiert am kommenden Samstag nun eine andere Hausnummer in Dölitz. Sollte das Wetter mitspielen, kann beim Spitzenspiel am zweiten Spieltag eventuell sogar eine zweistellige ZuschauerInnen-Zahl angepeilt werden. Wir zählen auf euch!






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