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Stern Roter Stern
RSL Zweite Herren vs. SSV Stötteritz  1:1
28.10.2017

Am Samstag war es also so weit, das ersehnte Topspiel in der Beletage der Leipziger Kreisklasse! Die Zwote der Sterne, aus den Wirren des letztjährigen Aufstiegsrennen gestählt und verjüngt hervorgegangen, zeigte sich bei den vorangegangen Siegen gegen die Konkurrenz von Olympia und Schleußig in bestechender Form. Ganz anders die Lage beim Tabellenführer aus Stötteritz, der nach einem desaströsen 10 zu 2 Heimsieg gegen Störmthal nur mit Mühe und Not die Tabellenspitze behaupten konnte. So reisten die Gäste mit lediglich 27 Punkten aus den letzten (und ersten) 9 Spielen mitten in der schwersten Krise der jüngeren (oder gesamten) Vereinsgeschichte zum Tabellenzweiten in den Dölitzer Sportpark. Als wären dies der Hiobsbotschaften nicht genug, so fehlten dem SSV auch noch 7 bis 19 uneingeschränkte Stammspieler vor dem richtungsweisenden Spiel. Leiste zeigte sich vertraut mit den unterschiedlichen Vorzeichen der Partie und ging bereits unter der Woche nach eigenem Bekunden von einem Sieg der Sterne aus. Im zentralen Mittelfeld der Zwoten vertraten Samir und Robert die zuletzt sehr starken, aber aus Gründen des Fairplays gegenüber Stötteritz freigestellten Mo und Patrick. Der unverwüstliche Lion rutschte nach der Doppelverletzung aus der Partie in Schleußig mit Sicherheitsspange auf die rechte Außenbahn, wo er den fehlenden Matze vertrat. Benny rutschte dafür auf die freigewordenen Position des Außenverteidigers.
Nun zum eigentlichen Spiel, welches den hohen Erwartungen bei stürmischen Wetter und tiefem Boden zumeist nur unter den Aspekten Kampf und Aggressivität gerecht wurde. Nach einem hektischen Beginn mit Vorteilen für die Sterne und einigen Ansätzen von guten Gelegenheiten, erspielte die Zwote sich verdient die erste Goßchance zur Führung: Martin, Simon, Lion und Moritz, gemeinsam im und um den Fünfer des Gegners, schafften es leider nacheinander nicht den Ball im Tor des SSV unterzubringen. Schade. Ebenfalls beim Stand von 0 zu 0 zeigte Torwartlegende Manu seine schier unbegrenzten technischen Möglichkeiten bei einer Art Rückpass auf sich selbst, der nur für ahnungslose Fußballanfänger nach Orientierungsverlust aussah. Nach 20-25 Spielminuten pendelte sich das Spiel beider Mannschaften auf ein undurchsichtiges "hin- und her" ein. Die Gäste aus Stötteritz wussten aus dieser Unruhe leider Kapital zu schlagen, und verwerteten eine Freistoßflanke zur Führung. Während manche Beobachter bei drei(!) völlig freistehenden Stötteritzer Spielern die Schuld am Gegentor der fehlenden Zuordnung zusprechen würden, so sahen andere einen Torwartfehler bei Manu, der den gegnerischen Kopfball aus 6 Metern nur vor die Füße des Torschützen abwehren konnte. In jedem Fall verhinderte Manu Minuten später das zweite Gästetor mit einer Superman-artigen Parade (eine Faust in der Luft) nach starkem Fernschuss des SSV. So ging das weiterhin zerfahrene Spiel mit Gästeführung in die Pause. Im zweiten Spielabschnitt kam der Krisenklub aus Stötteritz zunächst besser ins Spiel und erarbeitete sich einige Gelegenheiten. Ein großes Lob hierbei wiederum an Manu, der in der zweiten Hälfte gleich zweimal im Eins-gegen-Eins ungekannte Coolness zeigte und die Sterne somit vor weiteren Gegentoren bewahrte. Das Spiel kippte dann Mitte der zweiten Halbzeit wieder in Richtung der Sterne, die gegen weiterhin aggressive Stötteritzer die zweite Luft bekamen. Das inoffizielle 1 zu 1 fiel dann auch: Einem Stötteritzer Rückpass auf den bis dato starken Torhüter des SSV beantwortete dieser mit einem Luftloch. Moritz witterte die Situation, folgte dem Richtung Auslinie rollenden Ball und schob diesen aus relativ spitzen Winkel mit rund 0,078 km/h Richtung Torlinie. Auch wenn große Einigkeit darin besteht, dass der gegnerische Torhüter den Ball erst deutlich hinter der Torlinie zu packen bekam, so war der im gesamten Spielverlauf unglückliche und überforderte Schiedsrichter nicht in der Lage das zu sehen und entschied auf weiterspielen. In diesem Kontext vielleicht eine kurze und milde Bemerkung zum Schiri: Man sah ihm sehr klar an, dass er am Samstag am liebsten ganz woanders gewesen wäre. Zu Gute halten muss man ihm, dass er sich nach Schlusspfiff für seine Leistung entschuldigte. Zurück zum Spiel: Die Sterne aufgewühlt von dem nicht anerkannten Treffer drängten nun auf den Ausgleich. Bis kurz vor Abschluss endeten die vielversprechende Ansätze, häufig über den fleißigen Martin, leider erfolglos. Der SSV verlegte sich in dieser Zeit aufs Kontern, und hatte in Person der Nummer 11 einen körperlich robusten Mittelstürmer in ihren Reihen, der über das ganze Spiel mehrfach durch fiese Fouls glänzte, u.a. an Felix (Ellbogen), Lion (auf den Fuß gestiegen) und Elias (Tritt am Boden während der Ball in der Luft war). Nicht verschweigen sollte man, dass auch Henne lehrhaft und am Rande der Tätlichkeit (oder darüber hinaus) dem Stürmer des SSV das alte „Was du nicht willst, was man dir tut…“ beibrachte. Ein insgesamt nervenaufreibendes Spiel hatte den letzten Höhepunkt dann noch parat: Ein Freistoß von der Mittellinie führte zu einer Art Zwerikampf-Kneipenschlägerei im Strafraum, aus der Moritz in Martial Art Manier als Sieger hervorkam und den Ball ins Tor zwang. Purer Willen, Chapeau dafür! Das Spiel endete also 1 zu 1, was nach Bekunden der meisten Anwesenden ein sehr gerechtes Ergebnis ist. Aus diesem Spiel mitnehmen kann man die weitere Zuspitzung des Stötteritzer Talfahrt, und die glänzende Moral im Spiel der Sterne. Aber um es mit den Worten des Propheten Wirse zu sagen: Dieser Punkt ist nix wert, wenn die nächsten drei Spiele nicht gewonnen werden. Forza.

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