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RSL Zweite Herren vs. LSV Störmthal  2:0
3.3.2018
Den Gästen war es zu kalt

Spielbericht RSL II ./. Störmthal 03.03.2018

Anfang März und Väterchen Frost hielt zur Überraschung aller ganz Leipzig fest in seinem eisigen Griff. Die anhaltend tiefen Temperaturen ließen auch den Sozialtrakt im dölitzer Hölzchen nicht unberührt und sorgten dafür, dass das Wasser nur in festem Aggregatzustand und in Würfelform aus dem Hahn kam. Was für die nächste RSL-Benefizdisko sicher von Vorteil wäre, sorgte aufgrund der einschlägigen Bestimmungen in der Spielordnung, die eine Mindesttemperatur von 23,7 °C und eine Mindestwassermenge von 1,53 l/Spieler vorsieht, dafür, dass der Rückrundenauftakt der RSL U23 eigentlich nicht stattfinden konnte.
Sportvorstand Leistenberger kam jedoch die zündende Idee, die Umkleiden im nahen Nachwuchsleistungszentrum am Goethesteig zu nutzen, damit das ambitionierte Team seine noch größeren Ambitionen gegen das abstiegsbedrohte Team aus Störmthal verwirklichen konnte. Kurzentschlossen wurde der gegnerische Trainerkollege telefonisch kontaktiert. Nach kurzer Besprechung war man sich einig, dass man sich am nächsten Tag am Goethesteig trifft.
Was sich zu Hause auf der subtropischen Insel im Störmthaler See unter Palmen liegend und mit Schirmchendrink in der Hand noch wie eine gute Idee anhörte, stellte sich für die Kicker aus dem Leipziger Vorort allerdings als schwierig heraus. Am Goethesteig angekommen, zeigte sich nämlich, dass die Temperaturen ganze 31 °C geringer waren als bei der Abfahrt im sonnigen Störmthal. Zu Recht fürchtete der Trainer um Leib und Leben der ihm anvertrauten Insulaner. Den weiten Weg nach Dölitz konnte er seinen Spielern nicht zumuten. Die Ersatzspieler bei diesen Temperaturen auf die Bank zu setzen, schien schier unmenschlich. Den sich zeigenden Missständen galt es deshalb nur eins entgegen zu setzen, und das war entschiedener Protest. Leider kam ein Sitzstreik wegen drohender Frostbeulen am Gesäß ebenso wenig in Betracht wie ein Anketten an Gleise wegen fehlender Schienen und Ketten möglich war. Man entschloss sich daher, dass der Protest durch entschlossenes Stehen zwischen den eigenen Kraftfahrzeugen am besten zum Ausdruck gebracht werden konnte. Hinterlistigen Überredungsversuchen des RSL-Betreuerstabs, die anboten, die frierenden Insulaner selbst motorisiert zu transportieren, wollte und konnte man nicht nachgeben. Drohungen des einzigen Offiziellen und des eilends telefonisch hinzugezogenen Staffelleiters, das Spiel werde als Nichtantritt und damit als verloren gewertet, konnten der gerechten Sache ebenso wenig widerstreiten. Also reiste man unverrichteter Dinge aber im festen Bewusstsein, höheren Zielen im Kampf gegen die Missstände in Deutschland zu dienen wieder in subtropischere Gefilde zurück.
Unverständlicherweise zeigte auch das höchste Leipziger Sportgericht unter Vorsitz des ehrenwerten Richters Franz wenig Fingerspitzengefühl und fragwürdige juristische Subsumtion als es kurze Zeit darauf tatsächlich das Spiel mit 2:0 (1:0, Leiste, Freistoß, 3.Minute; 2:0, Leiste, Kopfball, 65. Minute) für die Jungsterne wertete. Alle Rechtsbehelfe bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte blieben erfolglos. Der angerufene Petitionsausschuss des Bundestags hat sich bis heute nicht gemeldet. Zu konstatieren bleibt, dass, wie so oft in dieser grausamen Welt, auch diesmal nicht der gerechten Sache zum Sieg verholfen werden konnte. Spenden für Strafe, Verfahrensgebühr und heißen Tee bitte auf folgendes Konto: IBAN DE23 9800 6788 2756 0000 009.

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