Teams
Chronik
Dates
Fans
Stern Roter Stern
SV Ost vs. RSL Zweite Herren  0:2
3.6.2018 Wurzener Straße 140 B, 04315 Leipzig

Aufstieg?
Schier Unglaubliches spielte sich an diesem frühsommerlichen Samstagnachmittag im Leipziger Osten ab. Im gewaltigen Schatten des stillgelegten Eisenbahnviadukts konnte zehn Minuten vor dem Ende der Begegnung der Zwoten gegen den nach der Himmelsrichtung benannten Sportverein der epochale Ausruf „Aufstieg“ vernommen werden. Die Fahrstuhlmannschaft um Altmeister Henne führte zu diesem Zeitpunkt 2:0 und segelte einem ungefährdeten Sieg entgegen. Nun muss man wissen, dass es sich hier um einen ganz besonderen Fahrstuhl handelt, anders als die meisten geht er nämlich nur nach oben, wenn auch in seinem eigenen Tempo. Dieser besagte Fahrstuhl sorgt dafür, dass Team Nr. 2 nun schon seit zehn Jahren Abseits des großen Stadtfussballs in Kreisklasse eins sein fussballerisches Dasein fristet, in den letzten drei Saisons teilweise recht knapp und zum Teil unglücklich am Aufstieg vorbeigeschrammt ist.
Nun, jedenfalls sollte es diesmal anders sein, oder musste es. Und so schallte der von Sonneneinstrahlung und berauschendem Hopfen erfüllte Wirse in eben dieser 80. Minute jenes fast schon magische Wort, nachdem ihm sein mobiles Endgerät den Endstand vom einzigen Konkurrenten aus dem Pösnapark mit 1:1 ausgespuckt hatte. Den geübten Mathematikern um Aushilfslehrer und Co-Rückhalt Manu mochte trotz der Freude über das gemeldete Ergebnis noch nicht so recht der Freudenschrei über die Lippen gehen, hat man damit nach Adam Ries bei noch zwei ausstehenden Spielen doch „nur“ sechs Punkte Vorsprung und eine Tordifferenz von plus 21. Nach langen Diskussionen einigte man sich mit Hilfe von weiterer UV-Strahlung und Hopfen auf einen zunächst einmal „praktischen Aufstieg“, zu dessen Vollendung noch der eine notwendige Punkt binnen Wochenfrist zu Hause besorgt werden sollte.
Einige wenige in Stochastik, Statistik, Algebra und weiß der Teufel noch was weniger bewanderten waren derartige mathematischen Spitzfindigkeiten und kühlen Überlegungen aber völlig egal. Und so zeigte die neue Ultra-Gruppierung der Zwoten mit Hilfe des Eingangs erwähnten Viadukts und etwas Pyrotechnik schon kurz vor Ende des Spiels die richtige Richtung an.
(Bild)

Zum Spiel selber ist nicht viel zu sagen. Der Matchplan der Macher ging ob der ehrgeizigen Gastgeber nur partiell auf. Ziel war es, durch gezieltes Pressing gleich diejenige Frucht aus den Händen zu reisen, um die es für die im grauen Kreisklassemittelfeld spielenden Ostler noch ging, nämlich die Ananas in Gold, und diese so relativ schnell dazu zu bringen, sich in das einzig richtige Schicksal, eine Niederlage, zu ergeben. Das klappte zunächst auch ganz gut, ging doch das Team in der 13. Minute durch Horni in Führung. Matze wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Die anschließende Verwirrung a la „Wer ist eigentlich Elfmeterschütze?“ nutzte Horni, um sich von ganz hinten an allen vorbei zu schleichen, das Spielgerät aus Matzes Armen zu reißen, sich selbiges hinzulegen und ins rechte obere Eck zu verwandeln. Die Sterne agierten auch danach weiter druckvoll und kamen gegen die gegnerische Dreierkette ein ums andere Mal über die schnellen Außenspieler zu guten Chancen. In Minute 25. War es dann Yasin, der den Ball im Mittelfeld annahm, sich drehte, die gegnerische Defensive mit einem einzigen Pass durch ein halbes Dutzend Schnittstellen tranchierte (Peckingwert 10) und den einlaufenden Eeeeeeeeeeeeeeeeelz fand. Der wackelte noch mit Hilfe seiner Schlittschuhe (Nockenhöhe 1mm) den vor ihm auftauchenden Gegenspieler aus und schob zum zweiten Tor ein. Leider wollte sich die angezählten Ossis entgegen dem Matchplan noch immer nicht ins Unvermeidliche fügen, hielten nun mehr dagegen und konnte Spielanteile gewinnen, ohne allerdings Jons´ Tor ernsthaft zu gefährden. Letztes Highlight in Hälfte Nr. eins war Harrys 80-Meter-Sprint in unnachahmlicher Weise mit geradem Rücken, wippenden Kopf und feurigem Rücken, wie Godzilla, und anschließendem Hackentunnel, der von Mothra nur durch ein rüdes Foul zu stoppen war. Würgend hatte er sich daraufhin eine Pause verdient, wie alle anderen auch. Die zweite Halbzeit zeigte dann ein anderes Bild. Der Osttrainer, nicht minder Taktikfuchs als Leiste, sah die Schwächen seines Teams und stellte auf Viererkette um. Fortan gelang es der Zwoten kaum noch sich wie zuvor über Außen in Szene zu setzen und wurde sie in die Defensive gedrängt. Zahlbares sprang aber nicht heraus. Sicher stand die beste Abwehr der ersten Kreisklasse. Alles was durchkam war Jons´ sichere Beute. Und so war es nur der Schiedsrichter, der durch seine merkwürdigen Entscheidungen, wenn er sich denn mal entschied, noch etwas Aufregung ins Spiel brachte.
Am nächsten Samstag geht es dann gegen die Vertretung von Mööölkau zwei, um den letzten Akt im Aufstiegskrimi, der hoffentlich für alle Anwesenden zur Romanze wird. Für Getränke und Musik ist gesorgt. Kommt zahlreich und feiert mit.


www.roter-stern-leipzig.de / Datenschutz/Impressum/Kontakt