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Stern Roter Stern
RSL Zweite Herren vs. SV Fortuna  2:2
18.8.2018

Der Rote Stern mit einer Vertretung der Herrenfußball-Abteilung in der Stadtklasse Leipzig, da muss schon ganz tief im Meißnerschen Fußball-Archiv gesucht werden, um mit Vergleichswerten für diesen 18.08.2018 in der Expertenecke des Sportparks zu Dölitz glänzen zu können. Nach zwei Spielzeiten des Scheiterns in Folge, ist der U38 des Sterns also tatsächlich das schier Unmögliche geglückt, Pflichtspielbetrieb mit Gespann.
Für diesen ehrwürdigen Moment hat sich AG-übergreifend der halbe Verein ins Zeug gelegt, um dem aufstrebenden Future Team des RSL einen Saisonauftakt zu ermöglichen, der die sportliche Erwartungshaltung des Plenums zementieren sollte. Die Osttribüne erstrahlte in neuem Glanz (Danke an Jürgen und die Bau-Crew!) und auch die Erste Herrenmannschaft war sich nicht zu schade eine Trainingseinheit im Scheibenschießen am Nachmittag anzubieten.
In der Sommerpause erreichte das Personalkarussel der Zwoten eine Drehzahl, die vorstädtische Fußballclubs an der Elbe glatt in den Schatten stellt. Die Macher des Unmöglichen, Zinedine Hanl und Jupp Schmiedl legten am Zenit ihres Schaffens die One-Touch-Fibel ab und übergaben die Geschicke an Matthias Teamsportbedarf Lauer. Das Trainings-Zepter war für das Team gleichbedeutend mit dem Verzicht auf die von seinem Großonkel Martin Lauer vererbte Sprintstärke. Außerdem wurden die bewährten und geschätzten Kraftkreise gegen wirre Farbkoordinationsspiele im Trainingsbetrieb eingetauscht. Vermutlich als Reaktion auf diese Divergenz sportfachlicher Ansichten wurde im Verlauf der Vorbereitung Norman Brazzo Schmiedl in die technische Leitung des Teams berufen.
Auch in Sachen Kaderfluktuation zogen Krefelder Verhältnisse ein. Altgediente Kräfte aus anderen Herrenvertretungen des Sterns konnten ebenso für ein Engagement in der Zwoten überzeugt werden wie dynamische Jungspunde aus dem NLZ Borchert.
Die Einheiten zur Vorbereitung auf die Stadtklassenpremiere verliefen qualitativ wie quantitativ für alle Beobachter positiv überraschend. So konnte die Anzahl der Teilnehmer wie auch der verwendeten Utensilien um ca. 440% gesteigert werden, ein kausaler Zusammenhang liegt hierbei nahe, kann aber noch nicht abschließend bestätigt werden. Mit einstudiertem Matchplan, drei überzeugenden Vorbereitungsspielen und einem Rucksack voller Erwartungen an das neue Spielniveau, wurde das im satten Grün erstrahlende Spielfeld betreten. Der erste Effekt der zurückliegenden Farbkoordinationsübungen zeigte sich bereits bei der Seitenwahl, sodass der erste Ball erfolgreich abgegeben werden konnte und dem Zonen-Pressing-System also nichts mehr im Wege stand.
Im Vergleich zum letzten Auftreten der Zwoten in der Kreisklasse beim Nichtaufsteiger vom Störmthaler See wurde die Startelf auf 8 Positionen verändert. Während etablierte Fachkräfte wie Hart Härter Härtig und Zahnfee Hinder wieder das Jersey von Beginn an spazieren trugen, vervollständigten Heyno, Winkel und Kohle Kris die neu formierte Abwehrkette. Auf den Außen sollten sich Augenbraue Mouhssine und Gihon beweisen, während Patrick und der Toptransfer von der Wurzener Straße, Matthias, es sich im Mittelkreis gemütlich machten. Spieler Gehle stellte bei der Kaderzusammenstellung sicher die größte Überraschung dar, insbesondere da die von der Fanszene Ost aufgerufene Ablösesumme nicht verhältnismäßig erschien. Da über die Wechselmodalitäten Stillschweigen vereinbart wurde, bleibt abzuwarten, ob – wie befürchtet – auf der SpA Teichstraße die Baumaschinen für dieses Jahr erstmal stillstehen müssen bis neue Förderanträge bewilligt werden. Im Sturm durfte der einzige Profiteur des Karriereendes von Sportfreund Lauer zeigen, ob die mannschaftsinterne Torjägerkanone in diesem Jahr in großen Lettern MZ schmücken wird. Das Stürmerduo wurde komplettiert durch Amer, dessen Ballbehandlung sicherlich den einen oder anderen im Sportpark an Zeiten Strotzes zurückerinnern ließ.
Die Sterne begannen kompakt, abwartend und bedachten sich auf kollektives Verschieben und situatives Pressing, insbesondere da Fortuna mit einigen Kantersiegen gegen Stadtliga-Vertretungen in der Sommerpause ihren Anspruch an die Saison unterstrichen. Bereits nach 5 Spielminuten wurden die Gäste aus Paunsdorf mit einer einstudierten Freistoßvariante überrascht, indem das Spielgerät in spitzem WINKEL in die Box bugsiert wurde und sich Spieler Gerisch nur mit einem beherzten Kopfball ins eigene Netz aus der Umklammerung von Schlange Zimber befreien konnte. Bis zum Pausentee ergab sich ein ausgeglichenes Spiel mit mehr Ballbesitz auf Seiten der Fortunen, einigen guten Umschaltmomenten der Sterne und vereinzelten Torraumszenen der Gäste, die vorwiegend aus Diagonalbällen resultierten. Dies blieb auch in Halbzeit Zwei Mittel der Wahl, allerdings wurde die Abwehrarbeit des RSL zunehmend nachlässiger. Rund um die 70. Spielminute überschlugen sich dann die Ereignisse. Neben einem Fieldgoal der Gäste nach berechtigtem Handelfmeter fiel der Ausgleichstreffer nach abermaligem Diagonalball und vermutlich altersbedingten Abstimmungsproblemen zwischen Heyno und El Keglo. Unbeeindruckt davon schenkte Yasin nach Hereingabe von links kurz darauf den Schicksalsgottheiten die erneute Führung ein, bevor ebendiese einen ruhigen Ball von der Strafraumkante in die Torwartecke platzierten (nachzuempfinden auf den Social-Media-Kanälen der Sachsentherme-Elf). Mit 2-2 Unentschieden endete also die Stadtklassenpremiere mehr oder minder leistungsgerecht und lässt die Buchmacher mit geleerten Taschen und die Sterne mit zufriedenem Grinsen zurück.
Der erste Auswärtsauftritt wird dann kommenden Sonntag vor den Toren der Messestadt ausgetragen gegen den Absteiger vom Stadion am Bad, der laut Fupa mit 7 die meisten Abgänge in der Liga zu verkraften hat, im ersten Saisonspiel als Verlierer aus Mölkau abreiste und zusätzlich 2x den Roten Karton zu Gesicht bekam. Ob David Polz der progressiven und unbekümmerten Spielvorbereitung der Sterne (mit Putter im Clara Park) etwas entgegenzusetzen hat, bleibt offen. Das Powerranking spricht jedenfalls für die Lauer Elf.

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