RSL Erste Herren vs. Rotation 1950 Leipzig
3:0
27.5.2006 Sportpark Dölitz
Happy End einer Seuchensaison - Sterne sichern den Klassenerhalt!
(peter) Seit nunmehr einigen Monaten geisterte über dem Sportpark Dölitz, ach was sag ich - über ganz Connewitz, das von allen gefürchtete Abstiegsgespenst. Die Erste vom RSL wollte es sich einfach nicht nehmen lassen, die Spannung bis zum letzten Spieltag aufrechtzuerhalten. Doch nun ist es endlich geschafft. Das Gespenst namens Kreisklasse hat sich in Luft aufgelöst, die Erste wird auch nächstes Jahr in der Stadtliga spielen und Connewitz kann endlich wieder in Ruhe schlafen.
Startete man Anfang September des vergangenen Jahres noch als Aufstiegskandidat in die hiesige Stadtligasaison musste spätestens nach den ersten Spielen festgestellt werden, dass das Team einfach keine Konstanz aufbringen konnte. Dann nahte der von allen gefürchtete Winter und mit ihm kam das Unheil über die Erste. Bei vielen ließen Zuverlässigkeit, Wille und Teamgeist stetig nach. Das Training am Mittwoch wurde schon bald gar nicht mehr genutzt und auch das Hallentraining in Großzschocher war eher weniger effektiv. Im neuen Jahr war mit dem Spiel gegen Blau Weiß II der absolute Tiefpunkt erreicht. Anstelle unseres Trainerzweigespanns Knopfi/Güntex kam ein Brief (siehe PE # 21) zum Treffpunkt Fischladen. Was sich in den vorangegangen Wochen angedeutet hatte, wurde bittere Wahrheit. Knopfi und Güntex traten zurück. Wir verloren 1:2 und gerieten auch in den folgenden Spielen immer tiefer in den Abstiegsstrudel.
Von nun an waren wir auf uns allein gestellt. Kein Organisator mehr der Autos, Spieler und Aufstellung wie selbstverständlich aus dem Ärmel zauberte. Kein Trainer mehr der jeden Mittwoch mit 5 Hanseln in Dölitz „trainierte“. Was passierte nun? Wir trafen uns im Könich Heinz zum Gespräch und entschieden die Saison ohne Trainer zu beenden. Wir einigten uns auf einen ständig wechselnden Mannschaftsrat der den Spielbetrieb regeln sollte und gelobten Besserung. Es war ein schöner und wichtiger Abend.
Die folgenden Spiele waren eine einzige Achterbahnfahrt. Siege, Niederlagen, Remis. Nach dem Spiel gegen Eiche Wachau (0:1) stand uns dann das Wasser endgültig bis zum Halse. Thekla, Lok Nordost und Rotation. Wir mussten alles gewinnen und auf Schützenhilfe hoffen. 4 zu 0 gegen Thekla, 8 zu 0 gegen Lok NO und nun das alles entscheidende Spiel gegen Rotze 50!
Wie in den vorangegangenen Spielen wussten wir alle worum es geht und traten dementsprechend auf. Eine Viertel Stunde war gespielt als sich David am Kopf verletzte und länger am Spielfeldrand behandelt werden musste. Doch ein waschechter Anhaltiner aus der Börde lässt sich von nichts klein kriegen und so ging es mit einem schicken Turban weiter. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen wir nach gut 20 Minuten endlich ins Spiel und bestimmten die Richtung – das Tor von Rotation. Trotz einiger Chancen gelang es uns nicht das Runde ins Eckige zu legen. Rotation kam nach einem Konter unserem Gehäuse gefährlich nahe, vergab jedoch freistehend. Eine weitere Möglichkeit, nach haarsträubendem Fehler in der Hintermannschaft der Sterne, parierte Tomate glänzend.
Halbzeit Zwei ging man nun noch engagierter an und wurde schon bald belohnt. Nach einer schönen Hereingabe von rechts war wieder mal Reisenbichler zur Stelle und drückte das Leder irgendwie über die Linie. Wir spielten weiter nach vorne, Rotation blieb jedoch gefährlich. In der 70. Minute spazierte MaSi mit langen Schritten nach vorne. Nahm zwei Gegenspieler aus, vertändelte den Ball, setzte nach und drückte das Leder irgendwie zu Fetti, der unnachahmlich vollendete. Fünf Minuten später war der Drops gelutscht. MaSi köpfte eine Hereingabe von links in die Maschen: 3 zu 0 - Roter Stern. „You’ll never walk alone“ hallte durch den Sportpark - englische Gänsehautatmosphäre in Dölitz.
Es war endlich geschafft. Schnell drang die Nachricht zu uns, dass TuS Leutzsch und Liebertwolkwitz ihre Bezirksklasse-Spiele gewonnen hatten, was nichts anderes bedeutete als: Klassenerhalt. 9 Punkte und 15 zu 0 Tore aus den letzten 3 Spielen. Stadtliga wir kommen!
Eine verkorkste Saison voller Rückschläge und Enttäuschungen ist zu Ende. Eine lange Sommerpause naht, doch Ende August geht es wieder los. Eine sehr attraktive eingleisige Stadtliga wartet. Neue Gegner, Neue Spielstätten, Neue Erfahrungen und hoffentlich ein alter Trainer.
In diesem Sinne: Nie wieder Kreisklasse – Nie wieder Abstiegsgespenst – Forza RSL!!!
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