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FSV Großpösna vs. RSL Zweite Herren  1:1
8.9.2019 Sportplatz Großpösna

08.09.2019 FSV Großpösna vs. RSL II
Lauer gegen Leitzke: zwei Stürmerlegenden auf der Bank versprachen einen offensiven Schlagabtausch an diesem sonnigen Sonntagnachmittag. Während Hansi jedoch mutmaßlich noch beim Frühschoppen im Sportlerheim A.Wellner weilte, ließ es sich Publikumsliebling Lauer natürlich nicht nehmen, auch in Pösna schon ab Mittag fleißig Autogramme zu schreiben und im Vorspiel noch einmal die alte Klasse aufblitzen zu lassen. Zur Freude der zahlreichen Schlachtenbummler_innen entschied er den launigen Spätsommerkick mit seinem Treffer zum 1:0 für RSL III. Bei der Drittvertretung des Sterns machte sich der Mangel an Kreisklasse-Erfahrung aufgrund des Aderlasses Richtung Volx2 mal wieder massiv bemerkbar – niemand hatte rechtzeitig für Bier gesorgt. Die anreisende Zwote konnte glücklicherweise mit einer preiswerten Kiste Krosti von der Tanke zu unschlagbaren 33€ aushelfen.
Während das Triumvirat auf der Bank der Zwoten noch der Frage nachging, ob Lauers selbstbewusste Kabinenansage, es handle sich um einen sehr kleinen Platz der sich perfekt für 4-3-3 eigne, aufrecht zu erhalten sei - man konnte sich nach mehreren Konsensfindungsrunden und Kurzmediationen auf „breit aber kurz“ einigen - machte Pösna sofort kompromisslos klar, dass sie den Gewinn der Fairplay-Wertung auf jeden Fall vermeiden wollen um unnötige Strafen fürs Nichtabholen des Buntmetalls von vornherein auszuschließen. Der Schiedsrichter honorierte diese Bemühungen jedoch zunächst nicht und ließ die Belohnungskarten erstmal stecken.
Erstes fußballerisches Highlight der Partie: Einwurf Pösna, Nr. 4 stellt sich auf, dezenter Hinweis von Schattencoach Jahn an den Assistenten: „Der steht im Feld!“, ein Blick, Fahne, Pfiff, Nr. 4 versteht die Welt nicht mehr. Zwei Minuten später, identische Situation, diesmal ohne Vorsagen von Jahn, Blick, Fahne, Pfiff, Nr. 4 total konsterniert – nach eigener Aussage auch weit nach Abpfiff noch.
Gruppentaktisch mustergültig entfernte sich Coach Borchert dann Mitte der ersten Halbzeit durch dynamisches Hinterlaufen der sich Richtung Spielfeldmitte orientierenden Kollegen Lauer und Duschka und formvollendetes Abkappen kurz vor Ende der Coachingzone aus dem verbalen Deckungsschatten der Sportfreunde Henne und Loitzschke. Dreiecksspiel in Perfektion! Kurze Zeit später traf endlich die per Funktelefon eigens aus Dölitz(sic!) bestellte Pizza ein und brachte den Check24 Doppelpass hinter der Bande für kurze Zeit zum Verstummen.
Kurz vor Ende des ersten Abschnitts belohnt der Spielleiter eine späte Grätsche gegen Torwächter Ortlepp endlich doch mit Gelb, ob der Schmerzensschreie des offenbar unterhalb seines Exoskeletts getroffenen Hüters legt sich ein Schatten auf die Gesichter des Triumvirats – Wurde jemals ein anderer der anwesenden Spieler beim – erfolgreichen – Fangen irgendeines Gegenstandes beobachtet und könnte Ortlepp notfalls ungleichwertig vertreten? Die Frage blieb rhetorisch, unter den heilenden Händen von Teamarzt Jahn genas Ortlepp und konnte weiterspielen.
In der Halbzeit wurde dann beim Stern auf 4-4-2 umgestellt, Hellseher Duschka hatte dies schon am vorangegangenen Donnerstag, Taktikfuchs Jahn ab der 15. Spielminute vehement gefordert. Pösna reagierte ebenfalls und brachte Bürgermeisterinnensohn (95,58%!) Lantzsch ins Spiel, der, als er Co-Trainer Duschka am Spielfeldrand erblickte, eine Retraumatisierung erfuhr, da dieser dessen fortgesetzte Schwierigkeiten Spielsituationen korrekt zu bewerten einst im direkten Duell mit dem bis heute gültigen Worturteil: „Dümmster Spieler auf dem Platz“ bewerten musste, als er mal wieder erfolgreich und fair seinen Körper zwischen Lantzsch und das Spielgerät gebracht hatte. (W)Irre Blicke in Richtung RSL-Bank noch lange nach Spielende und ein dunkelgelbwürdiges Foul gegen Siegel nach haarsträubendem Ballverlust Mitte der 2. HZ waren dann auch alles, was die Nr. 8 in diesem Zustand zum Spiel noch beitragen konnte.
Der 57. Freistoß für Makropösna führte dann schließlich zum erlösenden Standardgegentor für die Zwote; die Serie konnte aufrechterhalten werden! - Wie im Trainig einstudiert: langer Ball, Abwehraktion, Volley, drin. Doch Liebscher, heute übrigens nur fünftlängster Spieler auf dem Platz, schlug auf seine Art zurück. Freistoß für die Sterne, Liebscher springt ab, streichelt mit der Schläfe genau die richtigen Nervenenden der Pösnaer Hüterhände, ein unbedingter Reflex führt schließlich zum erzwungenen Eigentor. Genau diese Variante hatte Cheftrainer Lauer in der Halbzeitpause auf seiner Anatomietafel skizziert. Nach weiteren 10 Minuten Schlagabtausch – im wahrsten Sinne des Wortes - nahm der Schiedsrichter das runde Kunstleder in seine schützenden Hände und beendete die Partie.
Die Nachbereitung begann noch vor Ort: Köhn lauschte aufmerksam den eloquenten Monologen von (Dr.) Robert Sommer und lernte dabei endlich wie man richtig feiert, Liebscher ließ sich von den Verteidigerlegenden Borchert und Duschka erklären, „wie man dem Linienrichter abseits anzeigt“, Borchert sprach von einer ominösen „gegenläufigen Bewegung“ während Duschka viel Wert auf das äußerlich gelassene, aber überzeugte Heben des Armes, nach kurzer Pause gefolgt vom spitzen Schrei: „Abseits“, legte. Vom Über-Ich geplagt haderte Linkskantianer Lauer indessen mit dem moralischen Dilemma, ob es nicht fair und richtig wäre, den mglw. nicht ganz fair - jedenfalls habe er da Restzweifel - erzielten Ausgleichstreffer womöglich noch nachträglich durch ein Geständnis beim Schiedsrichter annullieren zu lassen, konnte sich am Ende aber nicht dazu durchringen.

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