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SG Taucha II vs. RSL Zweite Herren  2:0
27.10.2019 Kriekauer Straße 21

RSL II vs. SG Taucha II
27.10. 2019
Am neunten Spieltag und dem US-amerikanischen Navy Day durften unsere geliebten Amateursterne in benachbarte Taucha reisen, um dort gegen die lokale Reservemannschaft anzutreten. Die SG Taucha als Visitenkarte der Parthestadt erfreut sich einer supergepflegten Sportanlage, mit obligatorischem “Platz-gesperrt-gez. der Bürgermeister-Schild“. Auch im Sozialtrakt manifestierten sich weitere Stadt-Land-Unterschiede. Während im Sportpark Dölitz ein eher stümperhaft zensierter Akt von Wolfgang Wendland (Lokalpolitiker aus Wattenscheid, Sänger der Band „Die Kassierer“ mit Hits wie“ Der Harn von Rudi Carell“ ) den Raum verschönert, hängen in Taucha Körperfettanteil, Sprintwerte und Ergebnisse des Cooper- Tests, der wahrscheinlich aus dem Stadtsäckel (hihi) entlohnten Leistungssportler, aus. Der darunter hängende Strafenkatalog wäre aufgrund einer lebhaften, zweistündigen Diskussion über die Folgen dieses öffentlichen Fitnessprangers und die implizite kapitalistische Verwertungslogik beinah untergegangen. Untersagt und mit exorbitanten Geldsummen bestraft werden u.a.: Wildpinkeln außerhalb der sanitären Anlagen, privat ohne Absprache nach dem Auswärtsspiel nach Hause fahren, Nichttragen des „Präsentationsanzugs*“… Betreuer und Law and Order Mann Pele Duschka zeigte sich interessiert und fotodokumentierte eifrig am Welttag des audiovisuellen Erbes, um die Tauch´sche Gesetzessammlung für die Nachwelt festzuhalten. Ob der Code Civil aus Taucha demnächst zu internen Strafen, wie obligates Verspeisen von einem Kilogramm ungeschälte Rote Beete Salat bei fehlendem Kommando klatsch oder dreh führt, werden die nächsten Wochen zeigen. Doch nun zum Geschehen auf dem Platz. Passend zum Navy Day durften sich beide Teams bei strömenden Regen auf dem Kunstrasen austoben. Trotz anfänglicher Standprobleme kombinierten sich die Reservesterne sehr anständig durch die Tauchaer Abwehr. Die wohl beste Möglichkeit hatte Debütant Julius, der alleine aufs Tor zuläuft und dann hart mit dem gegnerischen Hüter zusammenprallt. Julius kam „nur“ mit einer Knieprellung davon, während der Hüter sich eine böse Knieverletzung zuzog und der Rettungswagen seinen ersten Einsatz hatte. Gute Besserung an dieser Stelle. Danach kamen die Sterne leider nicht mehr zu zwingenden Möglichkeiten. Vielmehr spielte Taucha seinen Heimvorteil aus und ließ die breit stehenden Innenverteidiger einen gefährlichen langen Ball nach dem anderen spielen. Nach eher schwammiger Erinnerung nimmt dann Tauchastarstürmer Baby Born einen abgeprallten Ball gut mit, die Defensivsterne bekommen keinen Zugriff, der folgende Torschuss setzt auf, Jons noch dran aber leider: 1:0 für die Partestädter.
Wenige Minuten später werden die Sterne mit einer cleveren Freistoßvariante überumpelt: 2.:0 trotz spielerisch guter Leistung. Da es aber noch nicht beschissen genug läuft, köpft das ökologische Gewissen der Zwoten nicht nur den Ball, sondern auch den Hinterkopf seines Gegenspielers.
Resultat: Aus Kristian wird Broken Kris mit Nasenbluten und später diagnostizierte Fraktur des Os zygomaticum (Jochbeinbruch, man hat ja auch eine Bildungsauftrag…). Die medizinische Abteilung der Tauchaer zeigte sich solidarisch und sponsorte einen Kühlakku für die Erstversorgung. Wahrscheinlich aus Mitleid angesichts unseres Auswärtsmedizinettobeutels…
Der Rettungswagen durfte also zum zweiten Mal die Kriekauer-Straße anfahren. Glück im Unglück: Kristian kommt um eine OP herum, muss aber leider die nächsten sechs Wochen auf das Schneuzen und feste Kost verzichten. Rezeptvorschläge und Genesungswünsche bitte an Rezepte4kris@gmx.de. Und natürlich auch hier nochmal alles Gute und eine schnelle Genesung.
In Hälfte zwei versuchten die Sterne den Rückstand wettzumachen, kombinierten sehr ansehnlich bis 20 Meter vor das gegnerische Tor, nur standen dann gefühlt zwanzig blau-gelb gekleidete Menschen, die alle „Montag wieder arbeiten müssen“. Zusätzlich zur defensiven Stabilität zeigten die Tauchaer auch viele stark gespielte Konter und kamen zu diversen gefährlichen Torabschlüssen. Der Blau-Gelbe Starspieler Born versuchte sich im Überschwang der Führung sogar an einem unnötigen No- Look aber doch Look- Pass. Coach Lauer reagierte nur mit einem müden Lächeln, schließlich ist er tatsächliche No-Look-Pässe, die auch ankommen, von Mittriumvir Elias “bester Fußballer des VS“ Borchert gewohnt. Auch die zahlreich mit Funktionären besetzten Auswechselbank, die heute eher Charakter einer Ehrentribüne hatte, quittierte solcherlei stümperhafte Versuche mit Kopfschütteln. Unter anderen war der Sportliche Leiste extra aus dem Gebirge über Z.(wickau) angereist. Nicht hoch genug einzuschätzen, da es Leiste nicht nur untersagt ist den Namen dieses südwestsächsischen Oberzentrums auszusprechen. Nein, auch betreten darf er den Boden dieses Molochs nicht, was bei jedem Umstieg im Bahnhof in der verbotenen Stadt zum Einsatz blauer Plastikschuhschoner führt. Somit unterstützt von der erzgebirgischen Führhand, traute sich auch Hobbyschiedsrichterbeobachter Sportlepp seinen Unmut über die mangelhafte/fragwürdige/nicht vorhandene Zweikampfbewertung des Schiris lauthals kund zu tun. Daraufhin sah sich der etwas dünnhäutige Spielleiter zu einer halbmotivierten Überprüfung des Spielprotokolls gezwungen. Allerdings gab er nach kurzer Zeit angesichts der exorbitanten Anzahl von Namen und Funktionen auf und beließ bei einer stellvertretend vergebenen gelben Karte für den Rüpellauer. Berufsdelinquent Leiste, der als einziger nicht auf dem Protokoll stand, hatte den Braten schon gerochen und sich auf leisen Sohlen samt illegaler Bierflasche dematerialisiert. Auf dem Platz ging es bis zum Schlusspfiff unverändert weiter, wir bekamen einfach keine gefährlichen Abschlüsse und Taucha konnte sich mit der Führung im Rücken aufs Kontern verlegen.
Fazit: Wir mit mehr Ballbesitz und netten spielerischen Ideen, aber leider ohne großartig klare Torchancen für uns. Letztlich ein Spiel das nicht unbedingt verloren gehen muss aber der Sieg für Taucha geht auf jeden Fall klar.

* Sportbekleidung, in der paradoxerweise kein Sport getrieben werden darf…(man hat ja einen Bildungsauftrag)

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