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SG Räpitz vs. RSL Zweite Herren  1:3
10.11.2019 Sportplatz Räpitz

RSL II vs. SG Räpitz
Spieltag Elf und die Reise nach „Keine Ahnung wo das liegt!“
An Spieltag elf der Stadtklasse Leipzig hieß es für unsere kleine Sternenflotte ab ins idyllische Räpitz. Die große Flotte hatte an diesem Tag Heimrecht und lieferte sich eine galaktische Schlacht mit Eishockeymäßigem 3:7 gegen Radefeld.
Aber nun scheiß auf Leit´s Millionentruppe und ran an die wichtigen Dinge.
Nachdem man am vergangenen Wochenende, völlig respektlos, Fußballlegende Norman Lee Ganda samt Team 4:0 aus dem Sportpark gekracht hatte, nutzte Coach Lauer seine geballte Social Media Kompetenz und stimmte das Team am Samstagnachmittag, mit einem kleinen Highlightvideo von der Vorwoche, auf den sonntäglichen Auswärtskick ein.
Entgegen der üblichen Sterne-Tugend „am Tresen genauso stabil aufzutreten wie auf dem Felde“, rief er, in weiser Vorausahnung, jedoch noch einmal mit mahnenden Worten, dazu auf eine ordentliche Spielvorbereitung am Abend zu vollziehen. Dieser Bitte folgten, bis auf Spieler Waldemar, auch alle und somit mussten Thekengrößen, wie Schwester Conny, Techno Chris und Muckel am Samstagabend allein die Beamtenmillion von Sportfreund Ortlepp in flüssiges Gold verwandeln und diesem dabei zusehen, wie er im „Wir trinken als wären wir wieder 14“-Modus, mal wieder völlig eskalierte. Und Dinge, die vor Jahren noch keiner gedacht hätte, „Es gibt am Abend vor dem Spiel Freisuff und keiner geht hin, scheinen unter Erfolgscoach Lauer doch möglich“. Ob diese Entwicklung positiv oder eher mit Erschrecken zu betrachten ist, bleibt dabei frei interpretierbar!
Bei feinstem Sonnenschein traf man sich also um 14.00 Uhr zum Schlagabtausch bei Räpitz. Der Aufsteiger, welcher bislang noch nicht ganz angekommen ist in der Stadtklasse, sollte sich, wie Coach Lauer mit seiner bitte vom Vortag bestimmt befürchtete, zu einem schwierigeren Gegner entwickeln, als es die Tabellensituation vielleicht aufzeigen würde.
Auf augenscheinlich schönem Geläuf, was aber nach Betrachtung der ersten Minuten wohl eher einer Schlittschuhbahn glich, starteten die Sterne gut. Durch ein gewohnt schnelles Kombinationsspiel konnte man sich zahlreiche gute Chancen herausspielen, welche mit Torchancen frei vor dem Hüter oder leerem Tor endeten, aber alle samt leider vergeben wurden. Im zweiten Teil der ersten 45 Minuten dringen Lauers Jünglinge immer wieder gefährlich in die Hälfte des Gastgebers ein, mag es dabei über Flügelflitzer Waldemar auf der rechten Seite oder unseren englischen Premierleaguzugang Rowan sein. Leider konnte niemand die Kaltschnäuzigkeit vom Coach in seinen besten Zeiten an den Tag legen und somit blieb es bis zur 40. Minute beim schmeichelhaften 0:0.
Gedanklich waren mittlerweile beide Teams schon in der Halbzeitpause, jedoch lies der Schiri nicht mit sich reden und war der Meinung die 45 Minuten voll machen zu müssen. Im Stile des FC Liverpool der letzten Wochen schaltete in den letzten Minuten der ersten Halbzeit Rowan noch einmal in den 6. Gang. Umkurvt auf der Grundlinie drei Gegenspieler, legt den Ball auf den völlig freien Bilal, dieser nimmt von den vielen Erfahrungen der ersten Minuten den Ball in Ruhe an und schiebt ihn an dem heraneilenden Hüter vorbei ins kurze Eck. Auch alle Proteste und Rufe nach dem VAR in Köln, halfen nichts. Der erfahrene Seitenrichter, erstickte die Proteste, dass Rowan sich samt Ball im Aus befunden haben soll nur müde mit: „Der war nicht im aus, der war einfach nur schneller als ihr.“. Kurz darauf ist Schluss, Halbzeit 1:0 passt.
Nach einer ausführlichen Ansprache des jungen Taktikfuchses, welche durch Hospitationspraktikant und Macher-Legende Stephan Hanel bis ins Detail analysiert wurde, ging es in die zweiten 45 Minuten. Der Coach war angesichts des Spielstandes zwar noch nicht in Unruhe ausgebrochen, jedoch war er alles andere als zufrieden. Besseres Pressingverhalten und Zug zum Tor wurde verlangt. Wenn man es aber nicht besser wüsste, könnte man denken, dass an diesem Tag konsequent gegen die Anweisungen des Trainers gearbeitet wurde. Da aber aktuell stimmungstechnisch zwischen Coach und Team kein Blatt Papier passt, kann dies hier klar verneint werden. Die Zweite Halbzeit verlief leider äußerst schleppend, der anwesende Macher fühlte sich an einige Schlachten im 24 km entfernten Störmthal erinnert, wo man stets froh war, trotz einer eindeutigen Tabellensituation und spielerischen Dominanz nicht unter die Räder zu kommen.
Lediglich die Offensivabteilung um Julius, Rowan und Fayad sorgte hin und wieder für Entlastung. Doch der stets gut faustende Gästehüter und die heimischen Fans, die immer wieder mit klaren taktischen Anweisungen wie „Jetzt hau das Ding endlich mal ordentlich raus.“ oder „Hau den einfach um.“ sorgten dafür, dass das 0:1 sehr lange Bestand hatte und auch die kleine Sterne Flotte so langsam ins Zweifeln kam, geht das hier gut?
Doch in der 79. Minute sorgte Rowan mit Pass auf Julius erneut für Gefahr, der Hüter kann den tollen Schuss von Julius nur abklatschen lassen und Fayad steht da wo man als Offensivkraft stehen muss und schiebt eiskalt ein, 2:0. Erleichterung in allen Gesichtern, und die Beruhigung im Kopf, das Ding ist durch. Doch wer Störmthal aka Räpitz kennt, konnte erahnen, dass die letzten 10 Minuten nochmal gefährlich werden könnten. Und irgendwie wussten es alle, doch etwas dagegen tun, konnte keiner. Denn Räpitz berappelt sich und kommt in der 83. Spielminute und zu diesem Zeitpunkt verdienten Anschlusstreffer. Die folgenden Minuten kann man sich beim Räpitzer Geläuf, beim sportlichen Rückhalt auf der Torlinie (Jons) und vielleicht auch der Unerfahrenheit der Hausherren in der neuen Spielklasse bedanken, dass es bei der Führung für die Sterne blieb. Man verteidigte nun mit Mann und Maus und versuchte über schnelle Konter für Entlastung zu sorgen. In Spielminute 92 gelang dies Yasin mit einem Pass auf Rowan ein letztes Mal. Dieser hatte während der vergangenen 90 Minuten das Faustverhalten des Gästehüters bis ins Detail analysiert und wusste somit ganz genau, dass er beim Abschluss zum Tor vorbei zielen musste, sodass der Gästehüter diesen Schuss unhaltbar ins Tor lenken könnte. Analysiert und durchgeführt, das erlösende 1:3 für den RSL.
Die junge und neu sortierte Sterntruppe hat gezeigt, dass es manchmal doch nicht so schlecht ist eine gute Bierzeit auszulassen. Denn in früheren Jahren hätte der vorabendliche Bierkonsum wohl die letzten Körner kurz vor Schluss gekostet. Doch an diesem Spieltag konnte man trotz einer nicht ganz perfekten Spielleistung einen dennoch verdienten Sieg mitnehmen.

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