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Stern Roter Stern

Stadtpokal - Saison 2001/02
Halbfinale, 14.4.2002

 

Roter Stern I - Blau Weiss II 2:1
Fortes fortuna audiuvat !

(Fortuna unterstützt die Tapferen !)

Modder und Schlamm überall - Der Trikotwäscher (-wascher?) wird sich freuen

"Heute ist ein guter Tag, um Großes zu vollbringen" sagte sich der exakt vor 24 Jahren in die Welt geworfene Schreiber der nun folgenden, sorgfältig arrangierten Wortkreationen. Für einen Pokalfight der Superlative hatten sich alle notwendigen Zutaten eingefunden: Dauerregen, aufgeweichter, vermodderter Platz, ein El Dorado für alle Verfechter der kompromisslosen Grätsche, verhältnismäßig angenehme 10 Grad Celsius. Dazu eine krisengeschüttelte Mannschaft (nur ein Sieg aus den letzten 5 Spielen), von der nicht allzu viel erwartet wurde, denen Trainer Knopf aber das Motto "Per aspera ad astra" (Durch rauhe Zeiten zu den Sternen) mit auf den schlammigen Weg gegeben hatte. Der Gegner löste ganz besondere Gefühle aus, schließlich hatte man sich einst, als Hannelore Kohl noch Kanzlergattin war, als fünfte Mannschaft von Blau-Weiß Leipzig zu jener schlagkräftigen Truppe formiert, die später unter anderen Namen welthistorische Bedeutung erlangen sollte. Nichts anderes als ein Vatermord stand somit auf dem Programm, zu dem sich 400 Pokalfieberpatienten (Schönwetterbesucher weilten alle beim Seminar des Kritischen Materialismus), unter ihnen Ehrengast Günther Prasse, eingefunden hatten. Im Vorprogramm hatte die Frucht ihren großen Auftritt, der mit der abgefuckten Coolness eines George Clooney zum wichtigen 6:0 einschob und im Stile von Fernando Morientes Richtung Eckfahne abdrehte, wo er sich von zahlreichen Verzückten die Kleider vom Leibe reißen ließ. "So schön ist Fußball" würden wohl Uwe Seeler und Franz Beckenbauer unisono kommentieren.

Einzigartig: Strotze und "sein" Ball

Geburtstagskind Schuitemann

Nun aber zum Hauptteil, der mit San Siro-ähnlichen Rauchschwaden und einer Eckballserie der Sterne begann. Sofort entwickelte sich auf und in morastigem Untergrund ein Spiel von 22 Kampfschweinen, die Mensch und Material nicht schonten. Nichtsdestotrotz sind es meist die grazilen und raffinierten Aktionen der bekannten begnadeten Ballstreichler, die den entscheidenden Ausschlag zugunsten eines von zwei kompakten Teams geben und so war es wohl auch heute wieder. Wir schrieben die 30.Spielminute, als sich Torsten Günther Mitte des Strafraumes im Fallen um seinen Gegenspieler herumwand und den Ball dabei noch platziert ins Netz zu donnern vermochte. Der gerechte Lohn von Feldüberlegenheit und durchdachterer Spielanlage der Sterne, die speziell durch den quirligen Strotze, Blau-Weiß Keeper Joe R.G. in seinem gefluteten Fünfer vor manch schwierige Aufgabe stellten. Das einzige Achtungszeichen auf der Gegenseite setzte Bezirksligaoldie Prohaska mit einem Schuss ans Außennetz, ansonsten konnte Torkatze Biene die glitschigen Bälle mit gehöriger Lässigkeit runterpflücken und an sich reißen.

Unbeschreibliche Atmosphäre nach Spielende
In der zweiten Hälfte operierten die Platzbesitzer (gezwungenermaßen?) aus einer kontrollierten Defensive und konnten so die Gäste vom eigenen 16er weitestgehend fernhalten. Hervorzuheben, dass MaSi eine Art Lebensversicherung darstellt, hieße Fußbälle ans Millerntor tragen, dann schon eher ein besonderen Dank an unsere Zuschauer, die eine fantastische Atmosphäre ins Rund zauberten. Die Bierduschen und Schmähungen des tapferen Linienrichters vorm gefürchteten "Marktfrisch"Block hatte der gute Mann aber nun wirklich nicht verdient, dasselbe gilt für Angriffe auf Spieler, solange sie sich nicht als SPD/CDU/FDP/Bündnisgüne-Wähler outen und spielfeldpassierende Hunde.

Karrierehöhepunkte

Ein Bierchen auf den Sieg

Ein Sportfreund namens Meier (Meyer? Maier?) konnte sich in der 75.Minute auf eine gefährliche Eingabe von links nicht anders behelfen, als den Ball ins eigene Tor zu schlagen. Prima fanden das die RSL-Supporter, doch während sie noch beim Jubilieren waren, machte es Biene fast im Gegenzug noch mal spannend, indem er einen harmlosen Freistoß durch die Hände flutschen ließ. So waren die letzten Minute nichts für aufgeregte Naturen, die wohl wie der verteidigende Berichterstatter komfortabel mit Adrenalin durchflutet wurden. Einsatzfreude, die auch an den Grenzen des Reglements nicht Halt machte, sorgte für einige brachiale Stürze und Dispute im gänzlich unfranzösischen Bordell-Jargon. Mit dem Schlusspfiff triumphierten dann aber die Endorphine und alle hatten sich lieb. Mit der altgriechischen Weisheit "Iucundi sunt acti labores"(Angenehm sind die erledigten Arbeiten) verabschiede ich mich jetzt gen "Friends" zum Freibier schleckern ...
Den treuen Fans entgegen schlittern - ein Bild für die Götter!!!

 

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