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Stern Roter Stern
SV Fortuna 02 Leipzig II vs. RSL Zweite Herren  2:3
14.8.2010 Fortuna Sportpark, Riesaer Straße
Stadtpokal - Yes, eine Runde weiter

Die zweite Pokalrunde. Die zweite Pokalrunde nicht mehr als Standortbestimmung, vielmehr als: Entwicklungsmesser. Was sagt der Seismograph?


Aber zuerst ein paar Worte zum Gegner: Fortuna Leipzig, gerade aufgestiegen, fortan Ligakonkurrent. Zuerst muss auch: eine Aufstellung her.
In der Abwehr agierten Manu, Kirsche, Robert. Das Mittelfeld besetzten Kroni als Vorstopper, Silly und Roman auf den außen, offensiv Simon und Chef. Im Sturm versuchten Strotze und Hakan zu wirbeln.

Neuzugang Silly
Wie das so mit Aufstellungen ist. Wie das so mit Plänen ist. Wie leicht die doch zu zerschlagen sind: Erste Aktion vom Stern, Strotze hält den Ball, dreht sich, sucht einen freien Mann und findet ihn in Simon, der ansetzt zum Sprint, der aber nicht über einen Ansatz hinauskommt. Der vom Platz schleicht. Diagnose: unbekannt. Ein bitterer Ausfall, eine Verunsicherung jetzt, ein Abwarten, das hätte bestraft werden können, hätte bestraft werden müssen: mehrfach zeigte sich Fortuna gefährlich vorm Tor, drückte die Truppe vom Roten Stern tief in die eigene Hälfte, hatte aber kein Glück im Abschluss. So knallte ein Schuss gegen die Latte, konnte ein anderer nicht festgehalten werden, wodurch es brandgefährlich wurde, wurden etliche Freistöße und Ecken provoziert. Allesamt ohne Ertrag. Und die wenigen Konter vom Stern hingegen wurden konsequent zu ende gespielt. So kam es auch zur bis dahin größten Chance: Roman leitet den Ball weiter zu Leutzschke, der für Simon gekommen war, der jetzt die Lücke in der Abwehr sieht und Hakan mustergültig bedient. Ein kleines Zögern, ein Schritt zu viel, dann ist die Schussmöglichkeit vorbei und der Ball auch weg. Da hätte er mehr draus machen müssen. Mehr machte Leutzschke auf der ungewohnten Position im Sturm: nachdem er über rechts durchgebrochen war, der Gegner ihm aber immer noch an den Fersen klebte, visierte er das lange Eck an und ließ dem Torwart mit einem strammen Schuss keine Abwehrmöglichkeit. 30. Minute: 1:0. Ein Anstoß für alle. Die Angriffe wurden zahlreicher, wurden gefährlicher. Und so kam es auch, wie es kommen musste: zehn Minuten nach seinem ersten Tor wird Leutzschke von Strotze angespielt, hat nur noch den Torwart vor sich und schiebt den Ball unheimlich routiniert am Torwart vorbei ins Netz. Ein Doppelschlag, ein Paukenschlag, ein Tor, das die letzten Minuten der ersten Hälfte ruhig werden ließ.


Gleich zu Beginn entschied sich der Rote Stern, den Platz zu beschränken auf die eigene Hälfte. Ein Fehler, denn: Tomate konnte zwar noch einige gute Möglichkeiten entschärfen, herauszuheben hierbei wäre: ein hervorragend getretener Freistoß, den er, als sei er noch zehn Jahre jünger, aus der Ecke fischte wie jemand, der noch nie etwas anderes getan hat. Dann aber passierte es: die Eckenflut brach den Damm, Gewirr im Strafraum, Unklarheit auch darüber, ob Tomate gefoult wurde oder nicht, keine Unklarheit darüber, dass der Ball im Tor liegt. Leider. 2:1. Man hätte meinen können, die Mannschaft würde jetzt zusammenbrechen. Aber sie forcierte jetzt wieder ein wenig das Offensivspiel. Und traf gleich mit der ersten guten Möglichkeit. Hakan kommt im Strafraum an den Ball, nimmt den schwächeren linken und trifft bloß ein gegnerisches Bein, trifft es aber zum Glück so, dass der Ball zum heranpirschenden Robert rollt und mit einem satten Schuss ins Tor gedroschen wird. Hier hätte man meinen können: das Ding ist durch. Man hätte. Aber quasi im direkten Gegenstoß netzte Fortuna wieder ein. Ab da ging nichts mehr. Mit Leidenschaft zwar, aber mit wenig Fußball versuchte der Rote Stern den Ausgleich zu verhindern. Manchmal auch mit etwas zu viel Leidenschaft. Das Spiel wurde hitziger, Nickligkeiten, Diskussionen, Schwalben und harte Fouls waren die Folge. Nur ein Mal konnten die Jungs vom Stern noch wirklich vorm Tor auftauchen. Hakan hatte sich mit etwas Glück an zwei Spielern vorbei gemogelt, hatte Steffen Bauer (für Jeff im Spiel) in der Lücke gesehen, oder vielmehr: gehört und den Pass durch die Abwehr gespielt. Aber das Tor wollte nicht fallen. Auch nicht auf der anderen Seite. Mit Kampf, einem auftrumpfenden Torwart und einem vorne wie hinten überragenden Leutzschke konnte das Spiel über die Runden gebracht werden.


Was sagt der Seismograph? Ich sage: das möchte ich gar nicht wissen. Ich sage: Drecksspiel, aber gewonnen. Ich sage: wir müssen aber auch mal zeigen, dass wir Fußball spielen können.


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