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RSL Zweite Herren vs. TSV Böhlitz-Ehrenberg  3:3
14.9.2019 SP Am Goethesteig

RSL II vs. TSV Böhlitz-Ehrenberg
wieder ein fein zelebriertes spiel, und wieder gute chancen – und wieder nur ein punkt. drei zähler einzufahren, scheint derzeit so schwierig für uns, wie das lattenschießen für unseren sonst so ballbegabten coach im nächtlichen vergleich mit seiner dilettantenherde…
was für ein schöner teppich am goethesteig. genauso toller rasen wie in zahlreichen hintergärten des sterntalerwegs. und natürlich noch viel besser als im garten jenes sterntalerweg-hauses, das im verlaufe des abends noch eine rolle zu spielen hatte. aber dazu später mehr. da ein paar wildschweine (lat. sus scrofa) den schönen rasen (lat. herba) in zwenkau (lat. zwenkau) zerlederten, spielten die millionäre kurzfristig im sportpark dölitz und nicht die sympathisch-bescheidene zwote. danke ihr grunzer!
völlig unabhängig davon war die wechslerliste an diesem tag (mal wieder) recht kurz. der köhn weilte in mailand auf der internationalen föhnmesse, der liebscher geigte in frankfurt den suv-jüngern seine meinung („Stronzi! Non guidare macchine grandi!“), max merta und maggi verletzt, nick absolviert derzeit sein 13. unbezahltes praktikum in der hauptstadt schwabens, dem moloch in der mitte von brandenburg. conni war kurzfristig durch den berühmten fußballerschnupfen verhindert. alles in allem blieben nur 13 aktöre, um die komplexen vorgaben von il signore lauer-nagelsmann auf den rasen zu zaubern. so entschied er sich denn auch nach alptraumbehafteter nacht und schweren herzens für eine abgespeckte variante, ein schnödes 4-4-2. auf der bank nahmen dankenswerter weise tomoki und ein von 90 minuten dritter schon gut geröteter georg platz.
traditionell startete das spiel mit sternscher aufgeregtheit, so dass wir fix einige angriffe zu klären hatten. untraditionell jedoch endete die phase bereits nach 3 statt 30 minuten. von da an ging es in die richtige richtung. manu im tor, gehle und winkl verteidigten ordentlich als fast neu zusammengewürfelte IV, harry würgte sich seine seite frei, masi bewies einmal mehr, dass er es als everybodys darling einfach überall kann, also auch links hinten. auf der 6 wirbelten ein stark aufspielender dorian sowie mo, der nach zuletzt maladen testspielleistungen einen extrem guten tag hatte. yasi konnte seine geliebten dribblings in 2 bis 5 gegner auf rechts direkt vor den augen des davon stets so entzückten coaches angehen. über links dribbelte nelson („erst n bissl fusi zocken – dann picheln“), domme und bilal hatten ein date mit der anfälligen abwehr von bölitz (sogar mehr gegentore als wir, respekt!).
unglücklich stand es jedoch bald 0:1. ein antrazitfarbiger kam nach knapp 14 minuten unverständlicher weise völlig unbedrängt aus 20 metern zum abziehen. der ball flatterte auf katze manu zu, als dieser eines riesenbabys vor sich gewahr wurde. der süße kleine bzw. große hieß nicky bonia, welch schöner name für ein riesenbaby, und torkelte bis dahin ziellos wie ein übergroßer säuger durch unsere hälfte. sein auftauchen vor manu weckte in diesem jedoch spontan komplexe vatergefühle, weswegen er ihm den ball vor die füße warf, damit der kleine große ihm das leder zurückkicken konnte. was väter und söhne halt manchmal so machen. sei es nun aus unbeholfenheit oder unfairness, der kleine nicky spitzelte den ball nicht in die arme von papa manu zurück, sondern ins lange ecke. fiese nummer, rückstand.
23 minuten und mehrere gute chancen für uns später geschah jedoch etwas außergewöhnliches. nelson hatte sich links durchgepichelt und passte auf domme, der sich den ball zurechtlegte, um eine chance zu vergeben. doch ein augenblick höherer erkenntnis durchflutete ihn just in jenem moment. all die wochen und monate hatte er sich immer gefragt, warum der nagelsmann ihn jedes spiel da vorne reinstellte. wie ein teenager war er auf der suche nach dem tieferen sinn dieses umstandes gewesen, als ihm plötzlich, im angesicht eines circa 11,82 m entfernt stehenden viereckigen gebildes klar wurde, was der sinn hinter all jenem gewesen war. aha, ich bin stürmer! der sich dessen bewusst gewordene domme prügelte den ball daraufhin humorlos ins lange angel. 1-1.
kurz darauf probten wir im weiteren anrennen eine neue angriffsvariante. nelson dribbelt an, rutscht aus, fällt auf den ball, stoppt ihn damit. masi läuft mit, will den ball übernehmen, rutscht dabei auch aus und legt sich ebenso gregor-samsa-haft zappelnd auf das grün. die konfusion des gegners nutzt nelson, um wieder aufzustehen und mit dem noch am gleichen ort liegenden ball in zwei gegner reinzudribbeln. hat nicht zum tor geführt, jedoch eine vielversprechende variante. vorteil: konfusion beim gegner. nachteil: mindestens ein teil der eigenen defensive, nämlich der schreiber dieser zeilen, verliert dabei durch exzessives lachen kurz den faden.
halbzeit 1-1 - unfassbar eigentlich bei all unseren verpassten chancen, über die ich jetzt keinen bock hatte zu schreiben. es waren viele, reicht!
halbzeit zwo bot genau das gleiche, nur mehr davon. wir spielen gut, kriegen ungewohnterweise zahlreiche abschlüsse aus besten positionen, machen aber keine kiste. im gegenzug zieht ein antraziter in den strafraum, ballert ein 150kmh-geschoss aufs tor, manu hat diesmal keinen bock auf kindereien und hält heldenmutig seinen arm da rein. der ball hoppelt quer, wo sean tucholksi anläuft, den nicht einfachen ball zu verwerten. die ballfanganlage bereitet sich auf einen einschlag in ernstzunehmender höhe vor. stattdessen landet das teil an der unterkante der latte (so geht es lauer! ;-) ) und landet im tor. 180 sekunden später, 56. minute, andere seite. nach flanke steigt der an diesem tag erleuchtete domme hoch und lewandowskiet die kugel sehenswert per kopf ins lange eck. ekstase, hoffnung, zuversicht. bis stephan thammthamm weitere 180 sekunden später nach einer kopfballverlängerung allein vor manu steht und vollendet.
kurz vor ende dieses denkwürdigen spiels wurde die 20-köpfige zuschauerinnengemeinde durch einen dickkopf ergänzt. papa heyno ließ es sich nicht nehmen, nachdem er seiner alten liebe „erste“ im sportpark dölitz zugeschaut hatte, noch seine wahre liebe „zwote“ mit einem besuch zu beähren. der gute mann besaß an jenem tag ein feines gespür für den passenden zeitpunkt, ebenjenen ortswechsel von den millionären zum sympathischen lauerschem ballballett zu vollziehen: „in den beiden spielen sind 10 tore gefallen. ich habe zwei gesehen!“, diktierte er nach dem spiel bei der pressekonferenz in der schiedsrichterkabine am goethesteig den journalisten in die notizblöcke.
dafür konnte heynex noch ein besonders feines tor erblicken. eines, was er in seiner langen karriere wahrscheinlich nie so gemacht hat, da seine distanz zum gehäuse bei torerzielung lediglich zwischen 0,48 m („ich steh halt richtig und nick ihn rein“) oder exakt 11,00 m („ich habe für den stern noch nie einen elfmeter verschossen. das hab ich mir für den volx aufgehoben.“) von der torlinie variierte. bestaunt vom papa schweißte mo in minute 64 den ball aus mehr als 20 metern ins angel.
es folgen weitere chancen für uns, darunter ein „pfostenroller“ von bilal, aber kein tor. nach verletzung von bilal kommt julian selbst nochmal in die partie. wirbelt, genau wie der eingewechselte tomoki, die platten bölitzer reihen durcheinander. auf der lauer ergeben sich sogar noch zwei chancen zum sieg, doch ein abschluss musste aus spitzem winkel erfolgen, der zweite hätte einen zlatanesken fallrückzieher erfordert, der später lediglich von einem kurz zuvor erschienenen ehemaligen landesklassestürmer eingefordert wurde. „den hätte man machen können!“, so der feuerwehrmann im körper eines chemikanten.
ebenjene bescheidene persönlichkeit lud nach dem abpfiff in den sterntalerweg zur bundesgartenschau. jubiläum, der 10. abschied von papa aus einem team beim stern. gerüchten zufolge will heynex einige neue stern-sektionen gründen (u.a. brandbekämpfung, gartenrasenpflege und die sektion gulasch sowie die ag bescheidenheit) nur um alsbald weitere rücktritte auf das connewitzer parkett zaubern zu können. vielen dank papa, für eine feine erste stadtklassesaison und viele wichtige tore. :-*

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