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Presseinformation Roter Stern Leipzig ´99 e.V. (RSL)

Presseinformation Roter Stern Leipzig ´99 e.V. (RSL) zum Wernesgrüner Sachsenpokalspiel gegen SG Leipzig Leutzsch (SGLL) am 04.09.2011

Auf Grund der bislang erfolgten Berichterstattung erachten wir es als notwendig, zum Spiel am Sonntag hiermit erstmalig Stellung zu beziehen, ohne die sportliche Niederlage in Abrede zu stellen.

Gleich nach Ankunft auf dem Parkplatz vor dem Alfred-Kunze-Sportpark wurden das Team und die Betreuer des Roten Stern von einer Gruppe von Nazis mit dem Ruf: „Teutonisch, barbarisch - wir Leutzscher, wir sind arisch!“ empfangen. Dazu wurde ihnen der Hitlergruß gezeigt und das U-Bahn-Lied „… von Connewitz bis nach Auschwitz“ gesungen.

Dieselbe Gruppe „begrüßte“ eine Stunde später ebenso die Fans des RSL.

Trotz der im Vorfeld polizeilich festgestellten Sicherheitsrelevanz der Begegnung wies Jamal Engel, Vorstandssprecher und Vizepräsident der SGLL, die Security Firma „Leipziger Löwen“ an, die Nazis ins Stadion zu lassen.

Während des gesamten Spiels schlugen den RSL-Spielern von verschiedenen Fangruppen der SGLL von allen Seiten des Stadions Hasstiraden entgegen. Eine Unterstützung der eigenen Mannschaft war von Leutzscher Zuschauern selten zu hören. Die RSL-Spieler waren ständigen persönlichen Beleidigungen mit antisemitischen, homophoben und sonstigen Bedrohungen, wie „XY… du Judensau!“, „Schwuchtel!“, „Schwule Sau!“ „XY… wir kriegen dich noch!“, „Ihr Kommunistenschweine!“ sowie einer verkürzten Version des U-Bahn-Liedes „Sterne in den Zug“ ausgesetzt.

Mehrfache Hinweise vom Mannschaftskapitän und vom Ordnungsdienstleiter des RSL an die Schiedsrichter wurden nicht beachtet. Nico Langer, Spieler des RSL, erhielt sogar eine gelbe Karte für „unsportliches Betragen“, weil er sich mehrfach beim Schiedsrichter über das Nicht-Einschreiten beschwerte. Im Spielbericht wurde trotz langen Insistierens eines Betreuers des RSL lediglich erwähnt: „Den Hinweisen … konnte der SR nicht folgen, da diese vom SR-Team nicht wahrgenommen worden“.

Ton- und Bildaufnahmen (http://vimeo.com/28640380) dokumentieren eindeutig hörbare Sprechgesänge mit nazistischer Verherrlichung („Wenn das der Führer wüsst…“) und antisemitischen Schmähungen („Roter Stern – Jude, Jude, Jude“) während des Spiels.

Jamal Engel wurde während der zweiten Halbzeit mehrfach von Mitarbeitern der Löwen-Security und vom Geschäftsführer des RSL auf diese Gesänge hingewiesen und vergeblich dazu aufgefordert, die Fans mit einer Stadiondurchsage zur Unterlassung zu bewegen.

Nach Spielende mussten wir beobachten, wie die Spieler der SGLL und ihr Betreuer Frank Blumtritt sich persönlich bei den Nazis für die „Unterstützung“ bedankten.

Nach Aussagen unserer Spieler sangen die SGLL-Spieler im Kabinentrakt „Haut die Zecken tot, haut die Zecken tot!“.

Der Rote Stern Leipzig ´99 e.V. distanziert sich deutlich vom unsensiblen und verantwortungslosen Umgang der SGLL-Verantwortlichen mit diskriminierenden und menschenfeindlichen Handlungen der SGLL-Fans und des Teams im Zuge des Sachsenpokal-Spiels - insbesondere im Hinblick auf die eigene Vorbildfunktion in der Nachwuchsarbeit. Wir weisen entschieden den Vorwurf zurück, mit unserer Stellungnahme den Verein diskreditieren zu wollen, um unseren „Extremismus [zu] leben“. Die von uns vergeblich eingeforderten Reaktionen auf die Vorgänge im Stadion entsprechen u.a. den Statuten des Sächsischen Fußballverbandes sowie dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit des DFB.

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