Beide Vereine beschließen zusätzlich die Einnahmen aus dieser Partie gemeinsam unter anderem an Initiativen gegen Rassismus zu spenden.

Es bleibt leider nach wie vor festzustellen, dass Fußballspiele von Neonazis aus dem Leipziger Umland als Auftrittsplattform genutzt werden. Immer wieder kommt es dabei zu Gewaltausbrüchen und fremdenfeindlichen Aktionen. Da die Anzahl der ungebetenen Besucher und das Ausmaß ihrer Störungen nicht abzuschätzen ist, ist es dem SV Mügeln-Ablass 09 unmöglich wirksame Maßnahmen gegen diese nazistischen Störer zu ergreifen und alle friedlichen Zuschauer entsprechend zu schützen. Grund für diese Einschätzung sind nicht nur Erfahrungen aus dem letzten Aufeinandertreffen beider Vereine in Mügeln im April 2010, als circa 80 Neonazis den Schiedsrichter schlussendlich veranlassten, die Partie nach 80 Minuten zu beenden. Der SV Mügeln-Ablaß 09 sieht sich nach einer Beratung mit der Polizei und aus eigener Einschätzung deshalb derzeit nicht in der Lage, eine friedliche und störungsfreie Partie gegen den Roten Stern im heimischen Stadion zu gewährleisten. Diesen Umstand bedauert der Verein.

Auch der Rote Stern Leipzig bedauert, dass es Neonazis im sächsischen Umland gelingt eine Atmosphäre zu schaffen, die den Empfang antifaschistischer Menschen unmöglich machen. Gerade deswegen begrüßt der Rote Stern die Initiative des SV Mügeln-Ablaß 09, die nötige Spielverlegung zu nutzen, um gemeinsam ein öffentlichkeitswirksames Zeichen gegen Neonazismus zu setzen und sich gegen diese Entwicklung zu stellen.

Beide Vereine danken dem Sächsischen Fußballverband (SFV) für die Zustimmung der Verlegung und sind optimistisch, mit diesem Vorgehen weitere Initiativen und Einzelpersonen in Mügeln, in der Politik und auf der Verwaltungsebene dazu zu ermutigen, oben genanntes Problem gemeinsam anzugehen, so dass ggf. einer Begegnung zwischen beiden Mannschaften in der nächsten Saison in Mügeln nichts mehr im Wege steht.