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WIR GEHEN NIE MEHR INS KINO!

Liebe Freunde des gepflegten Rasensportes! Zunächst einmal ist es mir eine große Ehre für die Linksterroristen Postille PRASSES ERBEN etwas zum Berliner Derby Union - TeBe schreiben zu müssen, äh dürfen. Desweiteren möchte ich hier noch mal zum Aufstieg der Sterne und den gelungenen Saisonabschlussfeierlichkeiten gratulieren. Aber nun zum Ernst des Lebens mit ein paar Worten vorweg. Das Derby (ist ja gerade mal 10 Jahre alt) war nie explizit ein politisches. Die Emotionen waren deswegen immer so groß, da TeBe mehrmals Nutznießer der Betrügereien des damaligen Unionvorstandes war (gefälschte Bankbürgschaft). Damals Anfang der 90er lief daher alles über die "Betrogene Ossis" gg. "reiche Wessis". Auch der unsägliche Ede Geyer vermutet ja heute wieder eine Verschwörung des Westens gegen den "unterdrückten" Osten ob seiner Stasi - Tätigkeit ("die wollen uns kleinhalten"). Aufgrund dieser Vorgeschichte kam es in den Jahren vor TeBes Aufstieg zu vielen Übergriffen auf TeBe-Fans von Unionern. Die Gewalt ging immer von den Köpenickern aus! So etwa 97/98 als nicht nur Fans sondern auch Spieler bei unserem Heimspiel (!) angegriffen wurden. Kein Wunder, daß der 1.FC U eine nicht allzugroße Wertschätzung in Charlottenburg genießt. Während TeBe allerdings Zweitligaluft schnupperte und Union weiter in der Regionalliga rumdümpelte, schien sich alles einigermaßen zu beruhigen. So hatten wir bei den Siegen unserer Amateure in der Wuhle nur kleinere Probleme, allerdings waren mußten wir immer inkognito anreisen und dann "Augen auf!" Im Vorfeld des diesjährigen Derbys kam auch mal wieder die Politik ins Spiel. Einige TeBe-Fans, welche auch in der Antifa aktiv sind, hatten einen Flyer mit einem Aufruf zum Spiel zu kommen gedruckt, verteilt und auf der Antifa-Homepage veröffentlicht. Dieser Flyer sollte für einigen Aufruhr sorgen. Als erstes fühlten sich einige Unioner im Internet aufgrund der Darstellung des FCU angepisst "sie würden durch die Bank weg als Nazis abgestempelt". Dem ist natürlich nicht so und kam auf dem Flyer allerdings mißverständlich und etwas unreflektiert rüber. Unbestreitbar gibt es bei Union jedoch nach wie vor ein Naziproblem, d.h. daß doch einige dieser Arschnasen bei den Spielen (und nicht nur gegen uns) zugegen sind und auch gut rumpöbeln. Die Kritik der "korrekten" Unioner (von ihnen wird u.a. eine Homepage "Unioner gegen Rassismus" betrieben) nehme ich in sofern nicht an, als das mir bei Spielen nie ein hör- oder sehbarer Protest gegen den Scum aufgefallen wäre. Vollends abstrus wurde die Hysterie dann, als im Internet Zahlen von "1200 Antifas", die die Försterei stürmen würden kursierten. Abgesehen davon, daß es so viele wahrscheinlich nicht einmal im ganzen Umkreis von 200 km gibt, würden sich doch eh nur die wenigsten herablassen zum Fussball (igittigitt) zu gehen. Im Endeffekt waren dann auch nur etwa 20-30 Antifas, die wirklich noch nie bei TeBe waren, zugegen. Doch durch die Mobilisierung zu einem gemeinsamen Treffpunkt war es das erste Mal möglich, völlig offen und als TeBe Fan erkennbar, nach Köpenick zu fahren. Es war schon ziemlich genial mit 100 Leuten in 2 Straßenbahnen zur Wuhle zu gondeln. Im Stadion selbst waren dann insgesamt ca. 300 Lila-Weisse zugegen, denen es sichtlichen Spass machte die Unioner mit allem aufzuziehen, wöfür sie uns immer gehasst haben, das viele Geld, der suspekte Geldgeber, die vielen Ausländer etc. Dementsprechend hallten "Millionäre, Kölmel-Millionäre", "Ihr seit nur ein Kinowelt-Verein" und "Wir gehen nie mehr ins Kino" - Sprechchöre durchs Stadion. Auch der wie die Faust aufs Auge passende Sponsor die Berliner Stadtreinigung wurde gebührend gewürdigt: "Hurra, Hurra die Müllabfuhr ist da!". Von der anderen Seite glänzte man mit einer Blockfahne "Willkommen im Club der Lizensbetrüger". Abgesehen davon, daß wir Unionern soviel Eigenironie gar nicht zugetraut hätten, lässt sowohl die Rechtschreibung (Lizenz mit s ??) als auch der Wahrheitsgehalt zu wünschen übrig. Die Scheiss Göttinger Gruppe hat nämlich keine Bürgschaft gefälscht sondern keine gestellt....).

Unsere gute Laune wurde durch eine katastrophale Leistung und den 0:2 Halbzeitstand allerdings stark getrübt. Die anwesenden Antifas hatten auch eine Papptafelchoreographie zu bieten "WEG MIT DER NPD-ZENTRALE IN KÖPENICK" stand im lilanen Block nach der Pause zu lesen (später mehr). Kurze Hoffnung kam durch die Einwechslung von Krontiris (jetzt BVB), der toll wirbelte und den Anschluss markierte. Doch kurz vor Schluss fiel das 1:3 und die zu erwartende Niederlage war perfekt. Auf dem S-Bahnhof Schöneweide standen dann einige uns unfreundlich gesonnen Gestalten, welche auch schon in der Wuhle im Nebenblock zu bewundern waren (später erfuhr ich, daß der Großteil sich wohl aus der Kameradschaft Köpenick rekrutierte). Sie hatten jedoch wohl nicht mit einer solchen Masse TeBeler gerechnet und auch nicht damit, daß die Bullen diesmal etwas aufmerksamer zu Werke gingen als bei früheren Besuchen in Köpenick. So hatte der nationale Widerstand an diesem Tage nix zu melden bis auf das Reenie-Girl welches hinter einer Bullenkette permanent "HaHa Antifa" skandierte aber aufgrund unserer durch den Bahnhof hallenden "Stalingrad" - Chöre sehr schlecht zu verstehen war. Entspannt konnte es nach Hause gehen....

Meine persönliches Fazit: - es war sehr schön endlich mal ohne Angst in die Wuhle fahren zu können, dazu hat auch der Antifa-Aufruf beigetragen - meiner Meinung nach war die gesamte Antifa-Aktion vom Ablauf her sehr korrekt. Warum nicht in der Wuhle gegen die NPD-Zentrale demonstrieren? 1. Stehen hoffentlich alle TeBeler hinter der Aussage. 2. Ging diese Aktion nicht gegen die Unioner, nur hat man bei 5500 Zuschauern viel mehr Aufsehen, als wenn man sich irgendwo in Köpenick auffe Straße stellt. 3. Habe ich wirklich "Ob Ost ob West, nieder mit der Nazipest"-Gesänge aus der Unionkurve gehört oder war das unser Hall? Wenn ja, wäre es toll und wir hätten schonmal eine korrekte Gegenreaktion erhalten, wenn nicht, schade... ist das Gespräch mit den "korrekten" Unionern mehr als überfällig, wir haben uns gemeldet, hoffe sie gehen darauf ein, da sie uns im Vorfeld vorgeworfen hatten wir würden sie übergehen und sollten die Nazis bei Union ihr Problem sein lassen. Da wir die Gründung eines Vereins (Fussball.Kultur.Berlin.) in Kürze vollziehen werden, wird auch ein entsrechender Rahmen gegeben sein Fans anderer Vereine einzubinden - haben mich die Reaktionen vieler TeBe-Fans doch sehr erschreckt. Vor, während und nach des Spieles hörte ich auch hier das unsägliche "Politik hat mit Fussball nix zu tun" Geschwätz, die Antifas hätten die Stimmung versaut etc. Die Debatten in unserem Internetforum waren ziemlich heftig und teilweise beschämend in der Argumentation. Die anwesenden Antifas haben im Übrigen neben vereinzelten Parolen die gesamte Spielzeit auch das Team lautstark unterstützt. Auch innerhalb der TeBe-Szene gibt es also viel Gesprächsbedarf, der dummerweise größtenteils über das Internet befriedigt wird, wodurch Leute aussen vor bleiben und man nicht vernünftig und in Echtzeit diskutieren kann. Es ist traurig, wenn man sich auf Ablehnen von Rassismus als gemeinsamen Nenner einigt, dann aber beim Sport "mit Politik nix zu tun haben will"

Mit solidarischen Grüßen Euere LILALAUNE

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