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RSL Erste Herren vs. SV Tresenwald Machern  0:1
29.11.2009 Sportpark Dölitz
Voll verpfiffen...

Ein durchaus richtungweisender Spieltag ist es gewesen, diese 14. Runde der laufenden Saison. Die ersten Vier des Klassements trafen direkt aufeinander. Am Samstag hatte Spitzenreiter SV Mügeln/Ablaß durch ein 4-0 über den Zweiten Schkeuditz eindrucksvoll seine Ambitionen untermauert. Roter Stern hatte so am Tag darauf die Möglichkeit mit einem Heimsieg über den SV Tresenwald aus Machern selbst wieder auf Rang Zwei zurück zu klettern und sich in Lauerstellung zu schieben.
Aber nach 90 schwer in Worte zu fassende Minuten musste man sich um diese Möglichkeit betrogen fühlen. Aber der Reihe nach.

Es entwickelte sich gegen Tresenwald zunächst ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich beide Mannschaften intensiv beschnupperten. RSL zeigte sich bemüht offensiv zur Geltung zu kommen, aber die Gäste aus Machern standen zu Beginn sehr sicher und ließen wenig zu. So gab es zunächst nur eine Gelegenheit der Sterne, als Steffen Bauer freistehend eine Nico-Langer-Flanke direkt abnahm, aber deutlich übers Gehäuse schoss (19.).

Aber schon in dieser Anfangsphase der Partie drängte sich Schiedsrichter Lothar Forstner zunehmend in den Mittelpunkt. Von Anfang an legte er in seinen Entscheidungen absolut zweierlei Maß an, während beim RSL schon früh beide defensiven Mittelfeldspieler Gelb bekamen, Johannes Rohrbach für ein Allerweltsfoul welches auch sein erstes war, wurden Spieler des SV Tresenwald bei teilweise weitaus härterem Einsteigen verschont. Es häuften sich die kleinen Fehlentscheidungen zu Ungunsten unserer Mannschaft, so dass man sich schon Mitte des ersten Durchganges zu fragen beginnen musste, ob der Schiedsrichter hier nur einen schlechten Tag erwischt hatte, oder ob er es darauf anlegen wollte unserer Mannschaft das Spiel zu versaue, man weiß es nicht...

Nach einer halben Stunde gab es wieder eine Gelegenheit für die immer besser ins Spiel findenden Sterne. Matthias Peters schlug eine lange Flanke von der linken Seite, die auch der Torhüter untersprang, so dass dahinter Steffen Bauer den Ball auf die Brust bekam, jedoch mit seinem nicht voll erwischten Versuch aus 7 Metern den Torhüter nicht überwinden konnte. Zwei Minuten später tankte sich Patrick Strozyk sehenswert im gegnerischen 16er durch und legte auf den freistehenden Matze Peters zurück, der aber bei seinem Schuss aus 14 Metern in Rückenlage verfiel und so über den Kasten zog.

Die Gäste des SV Tresenwald beschränkten ihre Offensivbemühungen weitgehend auf einige Konter, die im Ansatz oft auch ganz gut aussahen, aber letztlich unsere Defensive um die Meißner-Brüder und Kapitano Daniel Fett nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen konnten. So musste wohl jemand anderes nachhelfen.

38. Spielminuten, Tresenwald schlägt einen Ball unkontrolliert weit heraus. Die Sterne sind fast komplett bis in die gegnerische Hälfte aufgerückt, so dass Stefan Meißner, in ein Sprintduell mit einem Tresenwalder Stürmer, in dem er sich durchsetzt, hin zum weit geschlagenen Ball kommt und für alle sichtbar als Erster an den Ball kommen wird. Aber der Tresenwalder tritt Pippen in die Hacken, der so zu Boden geht. Das ganze passiert auch noch 10 Meter entfernt vom Linienrichter. Zum Entsetzen aller bleibt der Pfiff des Schiris aus. So ist der Tresenwalder Spieler rechts frei durch, Libero Hendrik Meißner rückt vom zweiten nach vorne gesprinteten Tresenwalder ab auf den Ballführenden, der auf seinen Mitspieler quer legt – und dieser gurkt das Leder noch eher glücklich aus 5 Metern über die Linie. Es steht 0-1 und man fühlt sich in einem ganz schlechten Film.

Bis zur Pause ging bei den geschockten Sternen nix mehr. Doch gleich nach Wiederbeginn gab es die große Chance zum Ausgleich. Strotze setzte sich an der Strafraumgrenze sehr gut durch und legte den Ball perfekt in den Lauf von Johannes, der frei aus 12 Metern abziehen konnte, doch leider am stark reagierenden Torhüter scheiterte (46.). Nach einer knappen Stunde kam eine Ecke von Paul Kroneck gefährlich auf den kurzen Pfosten und Martin Siegel köpfte um Zentimeter drüber. Fast im Gegenzug hatte der SV Tresenwald seine eigentlich einzige Torchance überhaupt, vom geschenkten Tor mal abgesehen. Ein Spieler bekam eine mustergültige Rückgabe serviert und kam frei aus 14 Metern zum Schuss, zog aber übers Tor (62.).

Die Partie bot dann nur noch Einbahnstraßenfußball der Sterne in Richtung Gästetor. Paul Kroneck hatte eine gute Gelegenheit, schoss aber aus kurzer Distanz vorbei (70.). Steffen Bauer zog einen Ball scharf vor das Tor, wo er von Strotze oder dessen Gegenspieler noch leicht abgefälscht wurde in Richtung Volltreffer, aber Tresenwald klärte noch auf der Linie (76.).

Nico Langer scheiterte knapp mit einem direkt genommenen Hammer aus gut 20 Metern, nachdem ihm Tresenwald nach einer Ecke das Leder vor die Füße geköpft hatte (81.). Es folgte ein Knaller von Steffen aus spitzem Winkel, den der Torhüter zur Ecke klären konnte (84.).
Die ganze Zeit musste man sich mit und über teilweise krasse Fehlentscheidungen des Herrn Forstner (herum)ärgern. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Mal ein Konter von Tresenwald, der lange Ball findet einen Spieler klar im Abseits, natürlich kein Pfiff. Libero Henne klärt aber, ist am Ball und schießt mit dem Rücken zur eigenen Torauslinie stehend vorwärts den Tresenwalder, der ihn angreift, an und der Ball geht ins Toraus. Ihr werdet es schon ahnen, es gab selbstverständlich Eckball. Für die schlimme Aussage „das war niemals Ecke“ sieht natürlich auch noch Torhüter Chris Kohn die gelbe Karte.

Aber es wurde noch extremer! Kurz vor Spielende wurde MaSi ganz klar im Strafraum gefoult, aber der Pfiff blieb natürlich aus. Nach dem Spiel gestanden beteiligte Spieler der Gäste offen ein, dass es ein klarer Elfmeter war. So gab es nur noch eine Chance für Strotze, der aus spitzem Winkel knapp am langen Eck vorbei schoss.

Natürlich hätte man von den vorhandenen guten Torchancen auch mal einen reinmachen können und ich versuche hier normalerweise schlechte Schiedsrichterleistungen nicht als spielentscheidend zu brandmarken. Aber nach dem Spiel gegen den SV Tresenwald musste man sich verarscht vorkommen. Da vergeht einem echt die Lust am Fußball und ich kann nur hoffen, dass wir Leute wie Herrn Forstner nie wieder ertragen müssen!
manager


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