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Stern Roter Stern
SG Leipzig Leutzsch vs. RSL Erste Herren  10:0
4.9.2011 Alfred-Kunze-Sportpark
In Dölitz wär das nicht passiert

(text, fotos: stb) Es war im Herbst 1998, als sich das Umfeld des legendären Chemie-Fanclubs „Männermilch“ und der Groundhopping-Fanzeitung „Melk die fette Katze“ sowie einige motivierte Aktivisten des Conne Island zusammen taten und den Roten Stern Leipzig zunächst als Idee, im Februar 1999 dann auch mit der Vereinsgründung formell aus der Taufe hoben. Neben einer gesunden antirassistischen und antifaschistischen Einstellung verband die damaligen Vereinsgründer vor allem eins: eine megaemotionale Verbundenheit (Fanzeitungen, Auswärtsfahrten, Abgekulte!) zur BSG Chemie Leipzig bzw. dessen Nachfolgeverein FC Sachsen Leipzig 1990 e.V.!

RSL-Fans in Leutzsch

Gestern also nun trat unser aktueller Lieblingsverein im Landespokal Sachsen beim Nachfolgeverein dieses, allerdings im Sommer 2011 Insolvenz gegangenen Vereins FC Sachsen Leipzig an, der SG Leipzig Leutzsch. Unser eigentliches Heimspiel im Sportpark Dölitz wurde bekanntlich aus Sicherheitsgründen in ein Auswärtsspiel gedreht, da Polizei und Ordnungsdienst Randale in unserer RSL-Heimspielstätte befürchteten. Vorab: wohl zu Recht! Suboptimal auch der damit einhergegangene sportliche Nachteil – auf unserem Platz vor unseren Leuten hätten wir mit Sicherheit nicht zweistellig verloren (bestimmt wäre gar eine Verlängerung drin gewesen).

10:0 verloren - drauf geschissen!

Die RSL-Strippenzieher in Connewitz hatten also die Woche mit Sicherheitskonferenzen, Vorbereitungstreffen und Organisationsstrapazen allerhand zu tun, galt es doch die jeweiligen Baustellen Tickets, Sicherheitsdienst, Einnahmen, Dauerkarten, Polizei, Nazi-Alarm, Transparente, das Verhältnis zur BSG, kollektives Zum-Spiel-Fahren und und und abzuklären. Der Aufwand hat sich aus Fansicht zumindest gelohnt, die Mobilisierung lief gut und letztendlich fanden sich wohl knapp 500 RSL-Fans unter den 1.280 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark ein.

Nie. Grün-Weiß ist nur die BSG!

Selbiger (Alfred-Kunze war DDR-Meistertrainer der BSG Chemie Leipzig im Jahre 1964) hätte sich beim gestern Erlebten allerdings wohl im Grabe herumgedreht. Das Grün-Weiß des Jahres 2011 hat sich farblich in ein tristes Grau bzw. in ein politisches Braun verändert und ist einfach nur ein Hort von Dumpfbacken, intoleranten Hauptschülern und auch offen agierenden Neo-Nazis. Kurz: Heimat des gesellschaftlichen Bodensatzes! Über weite Strecken des Spiels waren schwulenfeindliche, rassistische und teilweise auch offen rechtsradikale Verlautbarungen zu hören. „Leutzsch-Deutsch“ im Wechselgesang gehörte ebenso zum Repertoire (@SGLL, Fremdwort für: Programm) wie das „Führer-Lied“ oder ein mehrfaches „Heil“ auf die verbale Ultra-Forderung „Sieg!“.

SGLL - Sportgemeinschaft Leipig-Lächerlich

Alles in allem jedenfalls ein sehr, sehr unschöner Fußballnachmittag von Seiten der SG Leipzig-Leutzsch. Vom klamottentechnischen Auftreten mal ganz zu schweigen (siehe Foto!). Sicher waren unter den 800 Leutzschern auch „normale“ Fußballfans, doch statt Kopfschütteln über die beschriebenen Zustände, herrschte gemeinhin eher eine Grundzustimmung zu den eigenen „Fans“ und deren Geprolle. Und wer so eindeutig rechtsradikale Sprüche / Personen billigt, firmiert geistig sowieso in noch tieferen Ligen als der Landesliga Sachsen...

SGLL-Perspektive!

Achso, noch zum Sportlichen: der Rote Stern hatte gegen eine zugegeben sehr fitte Mannschaft nicht den Hauch einer Chance und kassiert nach über einem Jahr mal wieder eine Pflichtspielniederlage. Einzig Strotze per Lupfer (25.) und Gläser per Freistoß (58.) konnten kurz auf sich aufmerksam machen, der Rest des Spiels war Hinterherrennen beziehungsweise Chancenlosigkeit. Die Abwehr war überfordert, das Mittelfeld und der Sturm schlicht nicht anwesend und der Klassenunterschied zwischen Landesliga-Spitze und Bezirksliga-Mittelmaß wohl einfach zu groß. Zur Halbzeit stand´s übrigens 4:0. Aber was soll´s: lieber einmal 10:0 als zehn mal 0:1 verlieren!

Dafür hat unsere C-Jugend gewonnen!

Der große Trubel ist jetzt jedenfalls erstmal vorbei, und nächsten Sonntag dürfen wir dann auch wieder in unserem richtigen Zuhause ran. Im gemütlichsten Sportpark der Welt empfangen unsere Sterne den SV Mügeln-Ablaß (Anpfiff 15 Uhr), dann hoffentlich auch wieder mit einem besseren Resultat als dem gestrigen. Dürfte ja nicht so schwer sein... In diesem Sinne, ein dickes Forza RSL und ein noch dickeres Nazis Raus! (Und die SGLL sollte sich im eigenen Interesse mal um ihr Klientel kümmern).

Mob-Action


Dumm. Doof. Rettungslos.
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