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FC Elbaue Torgau vs. RSL Erste Herren  3:5
1.4.2017 Waldstadion Mehderitzsch
RSL macht sich Stiel-Formel zu Nutze

Wie lautet die semi-berühmte Aussage des semi-bekannten Fußballphilosophen und Cantona-Schellen-Kassierers Jörg-Stiel noch: „Je öfter du verlierst (auswärts), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du irgendwann einmal gewinnst.“ Eine Weisheit die wohl selten so gut gepasst hat, wie auf den derzeitigen Höhenflug des Sterns. Nach 18 Niederlagen in der letzten und 9 Niederlagen in dieser Saison war wohl das Losing-Kontingent unsrer Elf einfach ausgeschöpft und man konnte gar nicht mehr anders als diverse Spiele ganz einfach zu gewinnen.

Sterne on fire...

Dies hatte zur Folge, dass man vor dem Spiel gegen Elbaue Torgau drei Siege aus den letzten drei Spielen (davon zwei Auswärtssiege) zu verbuchen hatte. Ein Faktum, das es in der überschaubaren Landesklassengeschichte des Sterns noch nie gab. Trotzdem wäre es wohl sehr naiv gewesen, vor dem Spiel beim Tabellenletzten mit nichts anderem als einem Sieg zu rechnen, da wir ja schon des Öfteren gezeigt haben, wie man seiner Favoritenrolle nicht gerecht wird und sich mit Fehlpässen, Slapstick-Einlagen oder Eigentoren sensationell blamiert. (siehe Hinrunde gegen Sermuth: Endstand 4:4)

Man war also vorgewarnt, als man bei herrlichem Freibadwetter den Platz im Panorama-Stadion zu Wiederitzsch betrat. Entgegen vieler Erwartungen erwischten wir aber direkt einen richtig guten Start, der durch einen Elfmeter bereits in der vierten Minute belohnt wurde. Stefano dos Santos Junior hatte zuvor versucht mit dem Ball auf seiner Nasenspitze balancierend durch den Torgauer 16er zu spazieren und war dabei von einem gegnerischen Spieler ungeschickt zu Fall gebracht worden. Jakob El Quappo verwandelte problemlos zur Führung. Ein Tor, das dem Spiel nicht unbedingt guttat, denn fortan entwickelte sich eine Partie, bei der man stellenweise das Gefühl hatte, der ein oder andere Spieler würde lieber die wertvolle Zeit damit verbringen, sich zu Hause einen Lenz zu machen oder mit Toni Bunzel im Döbelner Stadtbad eine Portion Pommes Schranke zu vertilgen.


Stefans Nase vom Ball getrennt
Mir war als ob ich bereits ein leises Schnarchen von den Zuschauerrängen hörte, als aus dem Nichts Heartbreaker Herzi, der gerade erst aus seinem Italienurlaub zurückgekehrt war, zu einem furiosen Solo aus der eigenen Hälfte ansetzte. Beflügelt, von seinen durch Parma-Schinken aufgeladenen Energiespeichern und Jakob als Bande für einen Doppelpass nutzend, stand er nach handgestoppten 3,3 Sekunden freistehend vor dem Gästehüter, den er trocken überwinden konnte.

Aber wie so oft, war diese 2:0 Führung kein Ruhekissen für den Stern und ein paar Minuten später, konnte das Tabellenschlusslicht seine erste richtige Chance, nach einem gut gespielten Konter nutzen. Bis kurz vor der Pause hatten sich die Torgauer sogar ein leichtes Chancenplus erspielt, doch dann war es wieder Turboherzog, der seinen zuvor aufgestellten Sprintrekord nochmal unterbot und mit seinem zweiten 60 Meter Solosprint, das 3:1 für uns erzielte.

Heartbreakers 2. Solo

Gut zwei Minuten nach der Halbzeit, wurden alle guten Vorsätze, wie z.B „jetzt nichts mehr anbrennen lassen“ oder „das müssen wir jetzt schaukeln“ von einer besonderen Form der Regelauslegung erschüttert. Ein indirekter Freistoß von Elbaue aus dem Halbfeld, fand ohne eine weitere Berührung seinen Weg ins Rayick'sche Gehäuse und wurde zum Entsetzen der Sterne als Tor gewertet. (Möglicherweise kam das zuvor angesprochene Schnarchen doch nicht aus dem Publikum, sondern vom Schiedsrichtergespann.)

Spätestens jetzt war klar, es könnte eben genau zu einer neuerlichen Blamage gegen eine vermeintlich schwächere Mannschaft kommen. Augenscheinlich gelähmt von dieser Angst brachten es unsre beiden Sturmtanks El Quappo „Linkner“ und Entenmann „Naknak“ fertig zwei 100 prozentige Chancen zu versieben und so kam es in der 79. Minute, wie es kommen musste: Eine scharf getretene Ecke von Torgau wurde von Rudi, der in dieser Situation etwas unaufmerksam war, weil er sich gerade ein frisches Nikotinpflaster auf den nassgeschwitzten Seufertrücken auftragen wollte, ins eigene Netz gelenkt. 3:3.

Um zu verhindern, dass es noch schlimmer kommt, hätten wir uns natürlich jetzt darauf besinnen können, zumindest einen Punkt mitzunehmen, doch dann wäre die goldene Stiel-Formel auf ewig zerstört gewesen und so beschloss Rudi in der 84. Minute seinen Frust über das Eigentor damit zu bewältigen, dass er einen Eckstoß mit geschätzten 200 km/h in den Fünfmeterraum zimmerte. Dabei traf seine Kanonenkugel den verdutzten Jakob am Kopf und von dort ging das Leder ins Netz. Nur wenige Minuten später dasselbe Prozedere. Rudi donnert eine Ecke in die Mitte, diesmal steht „Düsentrieb“ Loitzscke goldrichtig und hält seinen Blondschopf an den Ball, der vorher beinahe schon Feuer gefangen hätte. Demnächst im Fischladen zu kaufen: Das Tor als Daumenkino.






Somit war es doch noch ein turbulentes Finale, eines lauen Sommerkicks und damit steht eine Serie von nunmehr vier Siegen aus vier Spielen und eine Formel, die seinesgleichen sucht.

Die Siegesserie trägt seltsame Früchte

Weitere Fotos zum Spiel gibts hier:
https://www.flickr.com/photos/130727436@N08/albums/72157678719131024
und hier:
https://roteallezfraktion.com/2017/04/01/01-04-17-elbaue-torgau-vs-roter-stern-leipzig-35/

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