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Finazielle und materielle Zuwendungen der Stadt Leipzig an den "VFB" Leipzig e.V. und den FC Sachsen Leipzig 1990 e.V.
oder

wer am besten Zahlen interpretieren kann


Unter diesem Titel veröffentlichte der Sportbeigeordnete Tschense am 12. Februar 2002 in der Leipziger Lokalpresse die Ergebnisse einer nach seinen Angaben erfolgten Analyse der Stadtverwaltung. Verschwiegen hatte er dabei, dass die Initiative von der PDS-Fraktion im Stadtrat ausgegangen war. Die wollte nämlich nach den ganzen Spekulationen zu diesem Thema die Fakten und Zahlen auf den Tisch bekommen. Unter dem Strich kam heraus – und das war auch das einzige Resumee von Tschense – Chemie hat mehr Geld bekommen als der “VFB”. Insgesamt sollen es 184. 011, 08 DM mehr sein, die der Präsident vom “VFB” prompt am nächsten Tag als Nachzahlung einforderte. Hier die puren Zahlen: Von 1991 bis 2001 erhielt der “VFB” Leipzig von der Stadt Leipzig eine Gesamtförderung in Höhe von 3.006.539, 49 DM und der FC Sachsen Leipzig in Höhe von 3.190.550, 57 DM. Aber wie das so bei Zahlen ist, man sollte sich diese im Einzelnen anschauen. Und da kommen dann schon ziemlich interessante Sachen an das Tageslicht. Und so sieht es auch Stadtrat Sebastian Scheel (PDS), der die Anfrage in seiner Fraktion ins Rollen gebracht hat. Er hätte da noch einigen Nachfragebedarf, so Scheel.

Denn bei den Kosten im Bereich der Vereinsförderung zur Absicherung der sportinhaltlichen Arbeit (Kinder- und Jugendarbeit, Übungsleiter, Reisekosten etc.) ist das Verhältnis umgekehrt. Da hat der “VFB” insgesamt seit 1991 bis zum Jahr 2001 insgesamt 933.590, 29 DM und Chemie nur 673.549, 10 DM erhalten. Und das ist Geld, welches in den wirklichen sportlichen Bereich reinfließt und mit dem man real arbeiten kann. Anders sieht das bei den Zuschüssen zur Pflege und Betreibung der gepachteten Sportanlage aus. Da hat dann Chemie wieder mehr Förderung erhalten. Chemie bekam 748.855, 00 DM und der “VFB” 546.294, 20 DM im genannten Zeitraum.

Nicht unerhebliche Summen wurden von der Stadt auch aufgebracht für den Schuldenabbau beziehungsweise für Kosten zur Abwendung des Konkurses bei beiden Vereinen. So waren das im Jahr 1999 beim “VFB” 300.000 DM und bei Chemie beispielsweise allein im Jahr 1993 500.000 DM und im Jahr 1998 noch einmal 300.000 DM. Bleibt festzustellen, dass die Stadt schon ziemlich viel Kohle in beide Vereine reingepulvert hat und dass deshalb das Rumgeschreie von Bauernschmidt hinsichtlich einer Benachteiligung des “VFB” völliger Unfug ist. Angesichts der aktuellen finanziell angespannten Situation beim “VFB” ist es allerdings nachvollziehbar, dass man nach jedem

Strohhalm greift, um an Kohle heranzukommen – auch wenn es noch so unlauter ist. Aber wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, denn zudem bleibt in der Beantwortung der Anfrage völlig offen, dass ja dem “VFB” zur Stärkung der eigenen Vermögensdecke das Stadion für einen symbolischen Kaufpreis überlassen wurde. Unerwähnt ist auch, welche Kosten entstanden, um das damalige Zentralstadion für den “VFB” bundesligatauglich umzugestalten. Auch hier wird von Millionen-Beträgen gemunkelt. Das alles gilt es nun noch zu hinterfragen. Und das will Stadtrat Scheel auch tun. Zur Vervollständigung sei noch erwähnt, dass der FC Sachsen Leipzig 1.022 und der “VFB” Leipzig 954 Mitglieder per 1. Januar 2001 hat.

 

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