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Roter Stern bereits Stadtmeister!!!


Vom 26.10 2001 bis zum 1.3. 2002 fand die Leipziger Stadtmeisterschaft statt. Wie jeder neuer Teilnehmer starteten Simon, Bernd und ich in der B-Gruppe. Mein Tunierbeginn gestaltete sich recht gut. Nach einem leichten Sieg zum Auftakt gegen einen Jugendspieler bekam ich in der zweiten Runde einen Doktor der Rechte zugelost. In einer spannenden Partie konnte ich nach einen groben Fehler seinerseits schön gewinnen. In der dritten Runde spielte ich schon etwas nervöser, doch mein deutsch-russischer Partner übersah eine 7-zügige Kombination, mit der ich seine Dame fangen konnte. Sinnloserweise spielte er bis zum Matt weiter. In der vierten hatte ich als Gegner jemanden mit fettigen Haaren und irren Blick, also einen typischen Schachspieler. Auch er hatte drei Siege aus drei Spielen.Gegen ihn gelang mir mein schönster Sieg. Schon in der Eröffnung hatte ich eine druckvolle Stellung, im Mittelspiel konnte ich eine Mattdrohung nach der anderen aufstellen, schließlich opferte ich einen Springer, trieb seinen König heraus und setzte ihn in der Brettmitte matt. So macht Schach Spaß!

Vor der fünften Runde begann ich zu träumen: Was wäre wenn? Mein Gegner war ein 12 oder 13 Jahre alter Junge, der sehr aggressiv spielt und in der Eröffnung gerne Bauern opfert. (Gambit). Simon hatte schon in der ersten Runde gegen ihn gespielt. Er führte mir die Partie vor und ich konnte mich über Weihnachten gut vorbereiten. So nahm ich das mir wohlbekannte Bauernopfer an, gab den Bauern aber später zurück, um die Damen zu tauschen. Schon die alten Russen wussten: gegen junges Volk immer ins Endspiel! Dann setzt sich die Erfahrung durch. So war es auch in unserer Partie. Ich konnte ein gleichstehendes Turmendspiel gewinnen. 5 Siege aus 5 Partien. Ich begann mich stark und mächtig zu fühlen.

Zur sechsten Partie verspätete ich mich absichtlich, 20 Minuten meiner Zeit waren schon abgelaufen. (Jeder hat 2 Stunden für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest.) Dieser kleine Psychotrick zeigte Wirkung : ich brauchte nur 2 Minuten, um eine vielversprechende Postion aufzubauen. Mein Partner spielte ausgerechnet die Variante, mit der ich im Teamwettkampf RSL vs VfB verloren hatte. Sehr lange analysierte ich diese Partie und wusste deshalb, wie ich besser spielen konnte. Eine von ihm gestartete Kombi wiederlegte ich und führte den erreichten Vorteil zum Sieg. Dies war meine logischste Partie.

Zur siebten Runde trat ich überheblich und arrogant an. Mein Partner war ein sympathischer jugendlicher Dicker,der einige Runden vorher gegen mich geäussert hatte: “ Hoffentlich muss ich nicht gegen dich spielen.” In der Partie spielte ich Saft- und Kraftlos. Ohne irgendwelche Ideen dachte ich nur: jetzt mach endlich deinen Fehler. Das machte er aber nicht, sondern er schnürte mich in meiner Bretthälfte ein und startete eine Kombi, die ihm Materialvorteil einbrachte. Meine frustrierten Gegenzüge wehrte er lässig ab und ich gab die hoffnungslose Partie auf. Ich war sehr zerknirscht.

Noch zwei Runden zu spielen und es hatten einige aufgeschlossen, mein Bezwinger sogar mit mir gleichgezogen. In der achten Runde traf ich auf einen netten älteren Typen, der gleich eine Pils-Dose öffnete. Trotz seines lustigen Lächelns drohte er plötzlich mit Matt. Meine erste Reaktion war: aufgeben! Doch dann spielte ich weiter. Er jagte mit Dame; Turm und Springer meinen König quer übers Brett, 7 Züge hatte ich Schachgebote zu überstehen. Doch dann opferte er falsch und ich konnte mich in ein immer noch verlorenes Endspiel retten. Gegen Ende der Partie verließen ihm die Kräfte, er stellte kurz hintereinander 3 Bauern ein und ich gewann.

1.3.2002. Die Schlussrunde. Ich spielte ruhig und achtete mehr auf die Nachbarbretter. Als meine direkten Konkurrenten verloren hatten, machte ich in Gewinnstellung ein Remisangebot. Dieses wurde angenommen und ich Stadtmeister der B-Gruppe 2001/2002. Hurra! Simon ließ eine Rakete gen Himmel steigen und mit meiner Freundin, Chrissa und Harald verprassten wir die 60 € Preisgeld abends im Absturz.

Tristan


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